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Bayern: Angehende Rettungsassistenten arbeiten Hand in Hand mit der Feuerwehr

ANGER (BAYERN): „Schwerer Verkehrsunfall mit eingeklemmter Person“ – die Auszubildenden des Roten Kreuzes, die derzeit an den Wachen in Berchtesgaden und Freilassing den Beruf des Rettungsassistenten erlernen, haben im Mai 2015 zusammen mit den Freiwilligen Feuerwehren Anger und Aufham am Scheiterparkplatz die technische Rettung und medizinische Versorgung von Verletzten bei Autounfällen geübt.

Das Praxistraining ist einer von vielen Themen-Schwerpunkten, die die angehenden Berufsretter möglichst realitätsnah auf ihren anspruchsvollen Job vorbereiten sollen.

Mehr als das Einsatzstichwort der Leitstelle „Schwerer Verkehrsunfall mit eingeklemmter Person“ war zunächst weder den beiden Ortsfeuerwehren aus Anger und Aufham noch bei den Praktikanten bekannt. „Dementsprechend groß war trotz der Übungssituation die Anspannung“, erklärt Organisator Andreas Schaller, einer der Praxisanleiter für die Auszubildenden, zugleich hauptberuflich Rettungsassistent in Freilassing und ehrenamtlicher Feuerwehrmann.

Ziele der Übung
Ziele der Übung waren die schnelle technische Rettung der Verletzten mit dem hydraulischen Rettungssatz der Feuerwehr sowie zeitgleich ihre fachgerechte Versorgung nach neuestem Stand der Notfallmedizin. „Wichtig hierbei ist zum Beispiel die engmaschige Überwachung der Lebenszeichen wie Blutdruck, Herzfrequenz, Bewusstseinszustand und Atmung und bei einer Verschlechterung entsprechend sofort zu reagieren“, betont Schaller. Wichtig war auch die gute und engmaschige Verständigung: „Indem unsere Auszubildenden alle Schritte genau mit der Feuerwehr besprechen und abstimmen, klappt die Rettung rasch und schonend“, erklärt Schaller, der seinen Leuten vor der Übung die zu erreichenden Ziele verdeutlicht hatte und mit ihnen die zur zügigen medizinischen Versorgung und Rettung Verunfallter notwendigen Trauma-Algorithmen wiederholte.

Feuerwehr: Rettung und Erstversorgung
Die Feuerwehrleute waren aufgrund der weiteren Anfahrt des Rettungswagens zuerst vor Ort und mussten die Lage richtig einschätzen sowie mit der technischen Rettung und gleichzeitig mit der Erstversorgung der Verletzten beginnen. Als dann der erste Rettungswagen eintraf, mussten sich die Praktikanten mit der Feuerwehr absprechen, den Zustand der Verletzten genauer beurteilen und schließlich ein zweites Fahrzeug nachfordern, das dann mit zeitlich realistischer Verzögerung am Unfallort eintraf. „Kommunikation und lückenlose Dokumentation sind hier die Schlüssel zum Erfolg und letztendlich fürs Überleben“, weiß Schaller, der sowohl die Feuerwehr für ihre gute Erstversorgung als auch die erste Rettungswagen-Besatzung für ihre fundierte Übergabe des zweiten Patienten an die nachrückenden Kollegen lobte.

Welcher Patient zuerst
Die Auszubildenden mussten auch rasch entscheiden, welcher Patient bei zunächst begrenzten Mitteln zuerst gerettet werden muss, um schwerere gesundheitliche Schäden oder gar den Tod zu verhindern, was aufgrund des sehr realistisch eingespielten Szenarios schwierig war. So wurde zunächst der schwer, aber nicht lebensbedrohlich Verletzte versorgt, um dann in kürzester Zeit mithilfe des hydraulischen Rettungssatzes den lebensbedrohlichen Verletzten zu befreien. „Obwohl sich die gesamte Lage als ziemlich knifflig darstellte, wurden die Patienten innerhalb von einer guten Dreiviertel Stunde technisch sowie medizinisch professionell gerettet und versorgt“, lobt Schaller, der bei der Nachbesprechung die sehr gute Absprache zwischen Feuerwehr und Rettungsdienst hervorgehob.

„Die zukünftigen Rettungsassistenten bewiesen bei dieser Lehr-Übung hohe Handlungskompetenz sowie fundiertes medizinisches Wissen. Außerdem war die Übung eine sehr gute Gelegenheit, ihre in der Ausbildung bereits gesammelten Erfahrungen weiter zu ergänzen und mehr Routine zu sammeln“, fasst Schaller zusammen. Das Übungsszenario war bewusst so angelegt, dass die Praktikanten an vorderster Front selbst entscheiden und handeln mussten. Die gestellten Aufgaben konnten sie fast ausschließlich mit ihren bereits erlernten Kompetenzen und Techniken und ihrem Wissen lösen und weiterführende ärztliche Maßnahmen waren nicht zwingend notwendig, weshalb bei der Übung auch kein zusätzlicher Notarzt dabei war.

Bayrisches Rotes Kreuz

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