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Deutschland: Säure im ehemaligen Muskatorwerk ausgetreten → Feuerwehr Düsseldorf im Dauereinsatz

DÜSSELDORF (DEUTSCHLAND): Am Mittwochmorgen, 17. Mai 2016, meldeten Künstler aus dem ehemaligen Muskatorwerk im Hafen von Düsseldorf einen Austritt von einem unbekannten aggressiven flüssigen Gefahrstoff. Verletzt wurde bis zum jetzigen Zeitpunkt keiner. Das Einsatzende schätzt der Einsatzleiter auf etwa 21 Uhr.

Zur Klärung der Ursache und warum die beiden Container dort überhaupt standen, wurden das zuständige Umweltamt und die Polizei eingeschaltet.

Neben dem Gefahrstoffeinsatz lief das Tagesgeschäft weiter mit: acht Technischen Hilfeleistungen – zwei Tierrettungen, hilflose Menschen steckten im Aufzug fest (2) oder waren hilflos hinter der verschlossen Tür in der Wohnung (2) und zwei Ölspureinsätze. Weiterhinzu kamen sieben Brände: zwei Kellerbrände – einer in der Lindenstraße und einer an der Uerdinger Straße, brennender Unrat im Gully in der Erkrather Straße, ein Aufzugsschacht im Vollbrand mit Abfallholz in einem Aufzugschacht in der ehemaligen Papierfabrik Hermes im Hafen, Brand in einer Zwischendecke in einem Gebäude in der Friedrichstraße, ein Containerbrand auf der Fürstenberger Straße und ein Fehlalarm im Sankt Annastift ausgelöst durch Wasserdampf. Alle Wachen waren am Nachmittag im Einsatz und mussten von den ehrenamtlichen Kräften der freiwilligen Feuerwehr besetzt werden.

Die Leitstelle der Feuerwehr alarmierte den Gefahrstoffzug der Feuerwache Wersten, die Löschgruppe Umweltschutz von der Freiwilligen Feuerwehr, weitere Löschfahrzeuge und Sondereinheiten von den Wachen Hüttenstraße, Posener Straße, den städtischen Rettungsdienst mit Notarzt und den Führungsdienst zusammen mit dem Einsatzleitwagen "ELW 3" (Leitstellenfunktion/Führen der Kräfte vor Ort mit Besprechungsraum).

Beim Eintreffen der Feuerwehr führten mehrere dort legal arbeitende Künstler die Einsatzkräfte zu einer leer stehenden Halle auf dem ehemaligen Gelände der Muskatorwerke. Dort standen zwei 1.000 Liter fassende Kunststofftanks (IBC-Container) einer war zur Hälfte gefüllt und undicht, der andere zu zweidrittel voll – dieser war nicht betroffen und blieb dicht. Schnell war klar, dass niemand verletzt war und es sich um eine unbekannte Säure handelte. Der Einsatzleiter informiert das zuständige Umweltamt und das Landesumweltamt (LANUV), die zum Einsatzort kamen und den Gefahrstoffeinsatz begleiteten.

Aus dem undichten Kunststofftank waren etwa 200 Liter Flüssigkeit ausgetropft aus mehreren Löchern unklarer Herkunft. Ein provisorisches Abdichten der Leckagen gelang den Feuerwehrleuten trotz mehrerer Versuche leider nicht. Die eingesetzten Einsatzkräfte konnten aus Sicherheitsgründen nur unter Vollschutzkleidung arbeiten. Bei den warmen Temperaturen bis etwa 20 Grad am Nachmittag, war das für die Feuerwehrleute in einem Chemikalienschutzanzug schon recht anstrengend.

Letztendlich wurde der Inhalt des IBC-Containers mit einer Gefahrgutumfüllpumpe in einen Ersatztank der Feuerwehr umgefüllt. Die ausgetretene Säure stand einige Zentimeter hoch auf einer betroffenen Fläche von rund 30 Quadratmeter verunreinigten Hallenboden. Diese wurde mit speziellem Säurebinder aufgenommen und in ein Behältnis sicher verpackt. Um die fachgerechte Entsorgung kümmert sich das Umweltwamt.

Parallel wurde in sicherer Entfernung eine Dekontaminationsstelle für die Einsatzkräfte und Geräte vom Umweltschutzzug der Freiwilligen Feuerwehr aufgebaut und betrieben. Das Landesumweltamt identifizierte den Gefahrstoff mit dem Massenspektrometer als Propionsäure. Ein Gefahrstoff, der sehr gefährlich für den Menschen sein kann! Aufenthalt im Gefahrenbereich ist nur mit voller Schutzkleidung und Atemschutzgerät erlaubt. Zudem besteht bei einer unzulässigen Erwärmung eine Entzündungsgefahr.

Feuerwehr Düsseldorf

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