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Deutschland: “Was passiert, wenn ein Flugzeug auf die Stadt Alsfeld abstürzt?”

ALSFELD (DEUTSCHLAND): „Was passiert, wenn ein Flugzeug auf die Stadt Alsfeld abstürzt?“, eine Antwort auf solch ein katastrophales Szenario gab am Sonntagmittag, 19. Juli 2015, der Katastrophenschutzstab des Vogelsbergkreises. In einer Stabsübung namens „Geier Sturzflug“ wurde exakt diese Katastrophe simuliert.

So sollte nach einer Gasexplosion in Freiensteinau eine Gefahrstoffwolke freigesetzt werden, die eine Passagiermaschine im Landeanflug zum Flughafen Frankfurt abstürzen ließe. Dem Szenario zufolge würde das Flugzeug mit 270 Passagieren im nördlichen Wohngebiet von Alsfeld zerschellen, Trümmerteile auf das Umspannwerk fliegen, das Telefonnetz zusammenbrechen und mehrere Straßenzüge brennen.
 „Alle verfügbaren Kräfte würden bei solch einer Lage alarmiert werden, auch weit über das Bundesland Hessen hinaus“, schilderte Kreispressesprecher Erich Ruhl. Kreisbrandinspektor Dr. Sven Holland erläuterte, dass dann ein sogenannter ÜMANV-1000 Alarm ausgelöst werde. Die Abkürzung stehe für einen überörtlichen Massenanfall von Verletzten in der Größenordnung Eintausend. Landrat Manfred Görig müsste für den Vogelsbergkreis den Katastrophenfall ausrufen. Die Bevölkerung würde über Fahrzeuge mit Lautsprechern informiert werden, an der Hessenhalle würde eine Sammelstelle eingerichtet werden, der Großraum Alsfeld wäre weiträumig abgesperrt. Durch den Stromausfall würde es in den Wasserwerken zum Pumpenausfall kommen, das Löschwasser und das Trinkwasser würden aufgebraucht werden. „Man müsste vermutlich eine dreistellige Zahl an Todesopfern und eine vierstelle Zahl an Betroffenen bewältigen“, so Kreispresssprecher Ruhl. Das Lagezentrum des Bundes und der Länder würde informiert werden. In einem kreiseigenen Callcenter würde mit über 20 Mitarbeitern die Flut von Anrufen abgearbeitet werden. Bundeskanzlerin Angela Merkel würde sich einklinken, Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier würde sich per Hubschrauber eine Lagebild machen. Die Bundeswehr würde durch einen Verbindungsoffizier eingebunden werden, allerdings würden für den Einsatz in Alsfeld lange Rüstzeiten bestehen. Im Polizeipräsidium würde ein weiteres Krisenteam zur Bewältigung der Lage eingesetzt werden. Private Firmen, beispielsweise Getränkehändler, würden in die Unterstützung eingebunden werden.

In der gespielten Katastrophe zeigten sich exponierte Orte, das Krankenhaus in Flammen, das Katastrophenschutzzentrum mit Feuerwehr, DRK und Polizei von Feuer bedroht oder ein Altenwohnheim in Rauch gehüllt. Bemerkungen wie „Räumung der Polizeistation ist angedacht. Noch eine Stunde, dann brennt alles nieder“ oder „Sofern es nicht gelingt das Bettenhaus und den OP-Trakt kurzfristig zu Evakuieren, droht ein Totalverlust an Menschenleben“ fielen bei den zugehörigen Lagemeldungen.
Es war die erste gemeinsame Übung des neuen Katastrophenschutzstabes unter der Regie von Kreisbrandinspektor Dr. Sven Holland. Vorgestellt wurde das Szenario auf einer fiktiven Pressekonferenz in der Kreisverwaltung , an der neben Kreisbrandinspektor Dr. Holland und Kreispressesprecher Ruhl auch Hasso Hofmann vom Polizeipräsidium Osthessen und der Katastrophenschutzsachbearbeiter des Vogelsbergkreises Michael Jahnel teilnahmen.

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