Technisch

Nö: Aufwändige Tierrettung in Günselsdorf → Feuerwehr muss Katze freistemmen

GÜNSELSDORF (NÖ): Eigentlich wollte ein Bewohner aus Günselsdorf gerade von zu Hause wegfahren, als er am Dienstag, dem 12. September 2017, plötzlich ein seltsames Geräusch im Garten vernahm. Es hörte sich nach einer Katze an die laut miaute.

Er war sehr verwundert, da er selber keine Katze besitzt und ging dem lauten Geschrei auf den Grund. Im Bereich eines Fallrohres einer Dachrinne wurde das Miauen immer lauter. Er demontierte deshalb das Fallrohr der Dachrinne, im Glauben die Katze befreien zu können. Es stellte sich jedoch heraus, dass sich die Katze direkt im Abflussrohr unter der Erde befand. Das jammern der Katze wurde immer lauter. Deshalb wählte der Mann den Feuerwehrnotruf 122 und bat um Hilfe.
Als die alarmierte örtliche Freiwillige Feuerwehr vor Ort eintraf, informierte der Bewohner die Feuerwehrleute über seinen Verdacht.

Die weitere Lageerkundung ergab, dass der Boden im Bereich des Abflusses aufgeschnitten bzw. aufgestemmt werden musste, um näher in den Bereich des Quer- bzw. Abflussrohres zu gelangen. Als der Bereich freigelegt war und das untere einbetonierte Rohr entfernt werden konnte, versuchten einige Kameraden mit der Hand direkt im Rohr die Katze anzulocken bzw. ergreifen zu können. Aufgrund des Stemmgeräusches kroch die verängstigte Katze jedoch weiter hinein in das Abflussrohr. Nun musste auch noch ein Loch im Erdreich gegraben werden um ans andere Ende des Abflussrohres unter der Erde zu gelangen. Die Schreie der Katze verstummten aber weiterhin nicht.

Nachdem das Abflussrohr unter der Erde aufgefunden und teilweise freigelegt werden konnte, musste man nach zahlreichen fehlgeschlagenen Versuchen die Katze ans andere offene Ende des Querrohres, auch mit Futter, anzulocken eine neue Taktik zur Befreiung des Stubentigers wählen. Im weiteren Verlauf gelang es den Florianis das Rohr ein wenig aufzubrechen, um mit Hilfe eines ausziehbaren Messstabes die Katze wieder in den Bereich des freigelegten Fallrohres zu bewegen.

Dazu bedurfte es jedoch mehrerer Versuche. Nach geraumer Zeit gelang dieses dann auch. Die Baby-Katze streckte zwar immer wieder den Kopf neugierig in Richtung Freiheit, verweigerte aber die Befreiung. Kurzerhand entschied man das Lockmittel (Thunfisch) im Bereich der Öffnung zu deponieren und sich zurückzuziehen. Es dauerte dann auch nicht allzu lange, bis der junge Stubentiger die Flucht lautstark in die Freiheit starte. Nachdem dieser noch von einem Feuerwehrmann kurz ergriffen werden konnte, schaffte der sichtlich unverletzte, nur verschmutze Ausreißer die weitere Flucht im Garten und verschwand kurzerhand in den Gebüschen des Gartens.

Wem der Ausreißer gehört ist nicht bekannt. Jedenfalls konnten die Günselsdorfer Florianis mit einem guten Gefühl – wieder einmal ein Tier gerettet zu haben – den Einsatz beenden und auf ihre Arbeitsplätze zurückkehren. Wie der Stubentiger ins Rohr gelangte, kann nur vermutet werden. Es wird wohl die große Neugierde gepaart mit Unachtsamkeit der Grund für die plötzliche Gefangenschaft gewesen sein.

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