Übungen

Oö: Schulung im Umgang bei Unfällen mit Militärflugzeugen

TRAUN / HÖRSCHING (OÖ): Zwei Trauner Feuerwehrmitglieder wurden am 2. März 2019 beim Österreichischen Bundesheer gemeinsam mit weiteren Teilnehmern des Bezirkes Linz-Land geschult, wie man im hoffentlich nie eintretenden Worst Case – also einem Absturz eines Militärflugzeuges – als Erstmaßnahme vorzugehen hat.

Obwohl das Bundesheer mit seiner Flotte einen weltweit einzigartigen Ruf an Flugsicherheit und Know How genießt, ist keiner von einem eventuellen Notfall in der Luft oder schlimmstenfalls Crash gefeit. Als unmittelbare Nachbarn zum Flughafen Linz-Hörsching bzw. direkte Einflugschneise der in Hörsching stationierten C-130 Hercules, Saab 105 und Agusta Bell 212 (aber auch laufend anderer Flugzeugmuster wie dem Eurofighter, S-70 Blackhawks oder der Alouette III uvm.) ist es also auch für uns wichtig zu wissen, was zu tun ist, bevor die Bundesheer-eigenen Spezialkräfte den Einsatzort erreichen.
 

Wie man sich etwa Zugang durch ein Kabinendach oder einen Notausstieg in das Cockpit bzw. Flugzeuginnere verschafft, wo Hochfequenz-Radarantennen eine Gefahr sind, man als Erstmaßnahme einen für Bodenkräfte lebensgefährlichen Schleudersitz sichern kann, welche Annäherungszonen für welches Flugzeug gelten, wie man sich bewaffneten Flugzeugen annähert oder ihnen wo sicher fernbleibt, man einen Piloten aus seinem Gurtzeug und der Verkabelung löst, die Sauerstoffmaske eines Pilotenhelmes abgenommen wird und mit welchen Instrumenten wie notfalls zum Teil auch Triebwerke notabgeschaltet werden. Vieles an Theorie, das den Teilnehmern jedoch äußerst anschaulich und vor allem auch praktisch an den jeweiligen Flugzeugen nähergebracht wurde.

 

Da eine Freiwillige Feuerwehr aus dem Nachbarumfeld des Flughafens im Ernstfall wohl nicht unmittelbar nach einem möglichen Absturz an der Einsatzstelle im Flughafengelände eintreffen und die Rettungsmaßnahmen übernehmen wird, erfolgen diese natürlich in absolutem Zusammenspiel zwischen der durchgehend einsatzbereiten flughafeneigenen Crash-Crews (Bundesheer als auch Blue Danube Airport) und der externen Freiwilligen Feuerwehren. Bei einem Absturz im Gemeindegebiet kann eine Feuerwehr jedoch durchaus sehr rasch zum Ersteintreffenden werden, dann muss zur absoluten Priorität der Menschenrettung jeder Handgriff sitzen, um Menschen aus einem havarierten Luftfahrzeug befreien zu können, bzw. sich diesem überhaupt erst unter Eigenschutz zu nähern. Vergangene zivile Flugnotfälle in den letzten Jahrzehnten haben uns immer wieder die laufende Gefahr eines jederzeit möglichen Notfalls aufgezeigt.

Großes Lob den Organisatoren für die Möglichkeit dieser wohl einmaligen Einblicke und Möglichkeiten der Wissensvermittlung auf so hoher Ebene.

Freiw. Feuerwehr Traun 

 

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