2003-03-18: Großflächiger Waldbrand in Kärnten
Fireworld - Detailnachrichten Text und Fotos: Hans Jörg Rossbacher, Landeswarnzentrale Kärnten Am 18. März 2003 brach in Bad Bleiberg in Kärnten
ein Waldbrand aus, der rasend schnell um sich griff. Ein Forstarbeiter wollte
Holz verbrennen. Das Feuer geriet jedoch rasch außer Kontrolle und forderte
einen massiven und tagelangen Feuerwehreinsatz.
Die Chronologie der Ereignisse: Am Dienstag, den 18. März 2003 um 11.09 Uhr, wurden die Feuerwehren Bad Bleiberg, Kreuth, Nötsch und Feistritz/Gail von der Landesalarm- und Warnzentrale Kärnten zu einem Waldbrand am Erzberg (Gemeinde Bad Bleiberg) alarmiert. Bereits auf der Anfahrt zum Brandherd (1500m Seehöhe, Zufahrt nur über Forststraßen im unwegsames steilen Gelände) stellte der Einsatzleiter fest das weitere Einsatzkräfte benötigt werden. 18.03.2003 11.46 Uhr: Anforderung von 4 Hubschraubern (2 Alouette III Bundesheer, Libelle1 & Libelle2 BMI) zur Unterstützung der Brandbekämpfung aus der Luft Alarmierung der Feuerwehr Kerschdorf/Wertschach sowie Anforderung der Waldbrandpakete, welche vom Kärntner Landesfeuerwehrverbandes zur Einsatzstelle gebracht wurden. 18.03.2003 13.15 Uhr: Alarmierung der Tankfahrzeuge HFW Villach und Arnoldstein 18.03.2003 13.50 Uhr: Alarmierung der Feuerwehren Pogöriach, Feistritz/Drau, Spittal an der Drau, Hermagor, Zauchen und Gödersdorf 18.03.2003 15.42 Uhr: Alarmierung der Feuerwehren Velden am Wörthersee, Rosegg, Töplitsch und Siebenbrünn-Riegersdorf 18.03.2003 16.15 Uhr: ca. 10 Hektar Wald (Föhrenbestand) in einer Seehöhe von ca. 1500m in Flammen. Auf Grund der Steilheit des Geländes 4 Hubschrauber zur Brandbekämpfung im Einsatz. 18 Feuerwehren mit insgesamt 140 Männern und 25 Fahrzeugen im Einsatz. Das Feuer breitet sich hangwärts Richtung Westen aus. Die Einsatzkräfte sind mit der Errichtung von Löschwasserhochbehältern mittels zweier Waldbrandpakete des KLFV im Bereich des Kammes beschäftigt. Die Brandbekämpfung im Westen erfolgt mittels 14 Tankwägen des Bezirkes Villach-Land, Villach-Stadt, Hermagor und Spittal an der Drau. Die Einsatzleitung wurde im Gemeindeamt Bad Bleiberg errichtet Anwesend: Landesfeuerwehrkommandant Josef Meschik Bürgermeister Mag. Illing Gottfried Gunnar Bezirkshauptmann Harald Kastner Katastrophenref. LReg Egon Rauter Bez. Gend. Komm. Oberst Franz Tscharre Katastrophenref. LGK Oberst Christian Martinz, Gemeindefeuerwehrkommandant Bernhard Reissnegger Oberst Lindner, Bundesherr LR Georg Wurmitzer. 18.03.2003 18.45 Uhr: Anforderung der HS Container des Bezirkes Spittal/Drau und Feldkirchen welche von den Feuerwehren Feldkirchen und Möllbrücke zum Einsatzort gebracht wurden. 18.03.2003 während der Nacht: Brandbekämpfung der Hubschrauber wegen Dunkelheit eingestellt, Brandwache Feuerwehren Kreuth, Bad Bleiberg, Siebenbünn-Riegersdorf, Töplitsch, Rosegg und Velden am Wörthersee. 19.03.2003 05.30 Uhr: Die Feuerwehr Bad Bleiberg, Kreuth, Feistritz/Drau, Siebenbrünn-Riegersdorf, Arnoldstein, Feistritz/Gail Hermagor, Gödersdorf und HFW Villach sind bereits im Einsatz. Um 07.00 Uhr Lagebesprechung mit allen Einsatzorganisationen über weiteres vorgehen. 19.03.2003 06.00 Uhr - LAGE: In den Nachtstunden hat sich das Feuer auf 20 Hektar Waldfläche ausgebreitet, durch auftretenden Wind droht im oberen Bereich das Feuer auf den Hochwald überzugreifen. Tankfahrzeuge aus den Bezirken Villach/Land, Villach/Stadt und Hermagor sind bereits im Einsatz. Die Hubschrauber von Bundesministerium und Bundesheer bereits in Anflug zum Einsatzgebiet. 19.03.2003 07.48 Uhr: Ein weiterer Hubschrauber von Bundesheers setzt sich von Aigen Richtung Erzberg zur Brandbekämpfung ab. 19.03.2003 08.39 Uhr: weiter drei Tankwägen aus den Bezirken Spittal an der Drau und Villach (FF Spittal/Drau, FF Zauchen) werden zum Einsatz alarmiert. 19.03.2003 08.57 Uhr: Anforderung eines Flächenflugzeuges (Pilatus Porter) zum Einsatz, welches von der Feuerwehr Nötsch am Flughafen Nötsch befüllt wird. 19.03.2003 09.11 Uhr: Tank 4000 Treffen wird zum Einsatz alarmiert! 19.03.2003 10.00 Uhr - LAGE: 12 Feuerwehren 13 Tanklöschfahrzeuge 100 Feuerwehrmänner 2 Hubschrauber des Innenministeriums 3 Hubschrauber des Bundesheeres 2 Pilatus Porter Flächenflugzeuge des Bundesheeres angefordert 50 Pioniere des Bundesheeres angefordert Speziallöschmittel Silvex-G 2 Stück Waldbrandpakete des KLFV 6 Löschwassercontainer je ca. 500 l 3 Streifen d. Gendarmerie Rotes Kreuz (Verpflegung und Ambulanzdienst). 19.03.2003 11.49 Uhr: Anforderung von weiteren Tanklöschfahrzeugen aus den Bezirken St.Veit an der Glan, Völkermarkt, Klagenfurt Stadt und Wolfsberg. TA4000 St.Veit an der Glan, TA4000 Brückl, TA4000 Griffen, TA5000 Völkermarkt, TA4000 Wolfsberg, TA4000 Haidach und TA4000 St.Ruprecht/Klagenfurt begeben sich zum Einsatzort. 19.03.2003 12.17 Uhr: Alarmierung der Feuerwehren Arnoldstein, Thörl-Magern, Pöckau-Lind, Draschitz-Dreulach, Feistritz/Gail, Fürnitz, Achomitz und Hohenthurn zum Mannschaftsaustausch (Befüllung Hubschrauber und Flächenflieger). 20.03.2003 07.00 Uhr: Besprechung Einsatzleitung, Libelle 1 & Libelle 2 (Bundesministerium) sowie Alouette III (Bundesheer) melden sich bei der Landesalarm- und Warnzentrale Kärnten zum Erkundungsflug bzw. Einsatz ab. Die Feuerwehr Bad Bleiberg, Kreuth, Nötsch (Betankung Flächenflugzeuge Flugplatz Nötsch), Gödersdorf, Arnoldstein, Siebenbrünn-Riegersdorf und Fürnitz sind bereits im Einsatz. 20.03.2003 07.54 Uhr: Das Einsatzgebiet erstreckt
sich auf eine Fläche von ca. 25 Hektar, meterhohe Flammenbildung drohen
auf Hochwald überzugreifen. Im Einsatz sind bereits: Einsatzleitung: Tank 4000 Festritz/Drau und Tank 4000 Kötschach zum Einsatz verständigt. Brand unter Kontrolle jedoch viele tiefliegende Glutnester die händisch ausgegraben werden müssen, um sie vollständig löschen zu können. Für die Einsatzkräfte vor Ort kommt bei der Brandbekämpfung erschwert dazu, dass sich das Einsatzgebiet im steilen unwegsamen Gelände befindet, und durch den verbrannten Waldboden die Bewegungsfreiheit (keine halt auf der verbrannten Erde und teilweiße Steinschlag), der Einsatzkräfte sehr eingeschränkt ist. 20.03.2003 12.10 Uhr: Tank 4000 Festritz/Drau und Tank 4000 Kötschach zum Einsatz verständigt. Brand unter Kontrolle jedoch viele tiefliegende Glutnester die händisch ausgegraben werden müssen, um sie vollständig löschen zu können. Für die Einsatzkräfte vor Ort kommt bei der Brandbekämpfung erschwert dazu, dass sich das Einsatzgebiet im steilen unwegsamen Gelände befindet, und durch den verbrannten Waldboden die Bewegungsfreiheit (keine halt auf der verbrannten Erde und teilweiße Steinschlag), der Einsatzkräfte sehr eingeschränkt ist. 20.03.2003 14.00 Uhr: Alarmierung der Feuerwehren Pobersach-Feffernitz und Weißenstein 20.03.2003 14.23 Uhr: Tank 4000 Spittal an der Drau begibt sich zum Einsatz nach Bad Bleiberg 20.03.2003 16.54 Uhr: Die Einsatzkräfte am Boden werden am Boden werden nach wie vor von zwei Hubschraubern und den Flächenflugzeugen unterstützt. Die Brandbekämpfung aus der Luft wird bis zum eintreten der Dunkelheit durchgeführt. 21.03.2003 07.00 Uhr: Einsatz läuft weiter- über Nacht sind in der Westflanke wieder Glutnester aufgeflammt die gleich am Morgen , mit den ersten Löschturn´s auf den Berg, in Angriff genommen wurden. Vom Landesgendarmeriekommando Kärnten wurde über Nacht ein Wärmebildwagen des GP Ferlach am Dobratschhang positioniert. Mit dieser Wärmebildkamera wurde der Erzberg über Nacht beobachtet. Die Beamten konnten hier das Wiederauflammen rasch entdecken und lokalisieren. So wurde gleich mit Anbruch des Morgens mit den Löscharbeiten vor Ort begonnen. 21.03.2003 08.30 Uhr: Im Einsatz in Bad Bleiberg
stehen: FF Bad Bleiberg ( LFA und KLFA ) - FF Kreuth ( RLFA 2000 und LFA )
- HFW Villach ( TA 4000 ) - FF Zauchen ( TA 4000 ) - FF Velden ( TA 4000 )
- FF Arnoldstein ( TA 4000 ) - FF Fürnitz ( TA 2000 ) - FF Treffen (
TA 4000 ) - FF Feistritz / Drau ( TA 4000 ) - FF Thörl Maglern ( KLF
) - FF Nötsch ( TA 2000 und LFA am Flugplatz in Nötsch zwecks Befüllung
der Flächenflugzeuge ). 21.03.2003 09.30 Uhr: FF St. Egyden ( KLF ) und FF Kerschdorf-Wertschach ( TA 2000 ) rücken zum Einsatzort aus! 21.03.2003 16.00 Uhr: Über Mittag wurden die Einsatzkräfte vom KAT ZUG des RK " kulinarisch " versorgt. Die Einsatzkräfte wurden am Nachmittag durch neue nachrückende Mannschaften ausgetauscht. Nach wie vor sind die Löscharbeiten voll im Gange. Zur Zeit noch 4 HS (1x BMI Stpkt. Klgft und 3 HS ÖBH ) sowie 3 Flächenflugzeuge im Einsatz. Unveränderter Mannschaftsstand bei Feuerwehr und Bundesheer. Immer wieder werden neue Glutnester entdeckt und können erfolgreich bekämpft werden. Ebenso positiv ist der Umstand, dass es trotz des schwierigen Geländes und des bereits sehr lang andauernden Einsatzes keine Verletzten gab. Dies weist daraufhin, das alle Einsatzkräfte äußerst diszipliniert und vor allem konzentriert ihre Arbeit professionell durchführen. Tag 5 - die große Erleichterung: Nach
einem Erkundungsflug und einem Lokalaugenschein im Einsatzgebiet um 12 Uhr
30 traf sich der Einsatzstab im Gemeindeamt Bad Bleiberg zu einer aktuellen
Lagebeurteilung. Die bisherige Brandbekämpfungsmaßnahmen zeigten
ihre Wirkung. Seit den Morgenstunden wurde der Westbereich des Einsatzgebietes
systematisch durch die Einsatzkräfte von Feuerwehr und Bundesheer durchkämmt
und unter Verwendung der Rückenspritzen mit Unterstützung der Hubschrauber
( BMI und BMLV ) konnten zahlreiche Glutnester gelöscht werden. Eine
hohe Priorität wurde auf die großflächige Wasserbenetzung
des gesamten Bodens durch die Pilatus Porter Flächenflieger des ÖBH
gelegt. Tag 7 - Nachdem am Sonntag, dem 23.3.2003 die
Feuerwehren Bad Bleiberg, Kreuth, Thörl Maglern, Hermagor und Siebenbrünn-Riegersdorf
mit Nachlöscharbeiten beschäftigt waren und mehrere Glunester erfolgreich
bekämpfen konnten, erwies sich die Lage am Montag, 24. März 2003,
als stabil. Mit Stand von 08.30 Uhr war ein Hubschrauber "Alouette III
" Stpkt. Klagenfurt, Richtung Bad Bleiberg unterwegs, um Gerätschaften
und das Waldbrandpaket ins Tal zufliegen. 24.3.2002 - Glutnestern flammen wieder auf:
Mehrere Anrufe in der Landeswarnzentrale meldeten eine Rauchentwicklung an
der Ostflanke des Brandabschnittes. Die Feuerwehren Kreuth und Bad Bleiberg
waren zu diesem Zeitpunkt bereits unterwegs Richtung Brandstelle. Die Hubschrauber
des BMfI und des BMflV wurden wieder ins Einsatzgebiet beordert. Weitere Kräfte
wurden nachalarmiert. |