Fireworld - Besondere Übungen
Tankwagen- und Busunfall
Von Aberham Markus, Feuerwehr Engelhartstetten
In den vergangenen Jahren kam es durch Straßenglätte
in Verbindung mit sehr starkem Seitenwind zu bisher vier Unfällen mit
Autobussen. Diese wurden regelrecht in den Straßengraben geweht. Glücklicherweise
gab es bisher keine Verletzten. Diese Umstände brachten die Freiwillige
Feuerwehr Engelhartstetten auf die Idee dieser Übung.
Die beiden Fahrzeuge für die Übung, ein Autobus und ein Tankwagen.
Übungslage:
Ein vollbesetzter (ca. 40 Personen) Autobus ist nach Kollision mit einem Tankwagen
mit 1000 Liter Terpentin im Kreuzungsbereich der Bundesstraße B49 mit
der Bundesstraße B3 in den Straßengraben geraten und umgestürzt.
Die Personen sind leicht bis schwer verletzt und größtenteils noch
im Bus.
Die geschminkten "Opfer" im Autobus
Alarmierung:
Die örtlich zuständige freiwillige Feuerwehr Engelhartstetten rückt
um 16:55 mit KDO, TLFA-3000, KRF-B und RF zum Unfallort aus. Als erste Einsatzmaßnahmen
werden die Einsatzleitung und ein dreifacher Brandschutz aufgebaut. Weiters
beginnt die Rettung der ersten Insassen aus dem Autobus. Zeitgleich rückt
das Rote Kreuz und der Arbeiter Samariterbund von sechs Dienststellen mit
dem Katastrophenzug des Bezirk Gänserndorfes aus. In Folge werden die
Feuerwehren des Abschnittes Marchegg, sowie aus dem angrenzenden Bezirk Bruck
an der Leitha alarmiert.
Links der "verletzte" Lkw-Lenker, rechts weitere Opfer im Autobus.
"Einsatzgeschehen"
Schon kurze Zeit nach der Alarmierung wird im Feuerwehrhaus in Engelhartstetten
der Abschnittsführungsstab sowie ein behördlicher Führungsstab
unter der Leitung des Bürgermeisters eingerichtet. Dieser soll die Einsatzleitung
entlasten ,die erste Anlaufstelle für die Presse und für die Angehörigen
der Verletzten sein. Die nachfolgenden Feuerwehren stellen die Wasserversorgung
sicher und unterstützen bei der Menschenrettung. Die Besatzung des Schadstofffahrzeuges
fängt das austretende Terpentin aus dem Tankwagen auf und dichtet das
Leck ab. Die geretteten Personen werden in einer angrenzenden Tennishalle,
die als Triageplatz dient, versorgt und in die umliegenden Krankenhäuser
eingeliefert. Der letzte Patient wird 90 Minuten nach dem Einsatzbeginn abtransportiert.
Danach werden der LKW und der Bus geborgen und die umherliegenden Gepäckstücke
zur eingerichteten Sammelstelle gebracht.
Besprechung
Bei der anschließenden Übungsbesprechung wird das Fehlen eines
Verbindungsoffiziers zwischen der Einsatzleitung Feuerwehr und Einsatzleitung
Rettungsdienst aufgezeigt. Auch die Bildung der Einsatzabschnitte, für
einerseits Schadstoff-LKW und anderseits Menschenrettung Autobus, hätte
zu einem früheren Zeitpunkt erfolgen müssen. Dadurch wäre die
Einsatzleitung wesentlich entlastetet worden.
Aus dem Übungs-Tankwagen trat sogar Flüssigkeit aus! Rechts
eine "Menschenrettung"
Öffentlichkeitsarbeit:
Während des gesamten Einsatzes wurde die Homepage der Freiwilligen Feuerwehr
Engelhartstetten, unter http://www.feuerwehr-engelhartstetten.at
, dazu verwendet aktuelle Fotos und Infos für die Presse bereitzustellen.
Übungsleiter:
BI Ing. EBM Christopher
Folgende Feuerwehren sind eingesetzt:
Engelhartstetten: 1 KDO 1 TLFA-3000 1 KRF-B 1 RF
Stopfenreuth: 1 KLF
Loimersdorf: 1 KDO 1 KLF
Groißenbrunn: 1 KLF
Markthof: 1 KLF
Marchegg 1 KDO 1 GSF
Lassee 1 TLF 3000
Bad Deutsch Altenburg 1 TLF 3000
Hainburg 1 KDO 1 TLF 2000 1 SRF
gesamt: 67 Mann mit 17 Fahrzeugen
Abschnittsführungsstab:
Chef des Stabes ABI Kraus Alfred
8 Mitglieder (FF Schönfeld, FF Zwerndorf)
Behördliche Einsatzleitung:
Bürgermeister Feigl Johann, Vizebürgermeister Dilmetz Johann
Rotes Kreuz und Arbeiter Samariterbund
16 Fahrzeuge mit 2 Notarztwagen, 32 Sanitäter und 4 Notärzte
Gerettete Personen:
25 Verletzte, davon 14 schwer