Sbg: Neues RLFA 3000 für die FF Großgmain
Geschrieben am: 2010-02-02 15:21:52

Großgmain (Sbg): Am Dienstag, den 02. Februar 2010, übernahm die FF Großgmain das neue RLFA 3000 von der Fa. Rosenbauer. Es ersetzt damit ein ein die Jahre gekommenes TLFA 3000.

Nach dem Ankaufsgrundsatzbeschluss durch die Gemeinde Großgmain wurde ein Arbeitskreis bei der hiesigen Feuerwehr eingerichtet. Die engagierten Mitglieder bereiteten in unzähligen Besprechungen und Fahrzeugbesichtigungen die Ausschreibung für den Ankauf des neuen Sonder-Rüstlöschfahrzeuges (RLFA 3000) vor. Nach einer EU-weiten Ausschreibung im November 2008 bekam die Firma Rosenbauer aus Leonding als Bestbieter den Zuschlag.

Nun ist es soweit und die Freiwillige Feuerwehr Großgmain kann ein neues Rüstlöschfahrzeug (RLFA 3000) als Ersatzbeschaffung für das alte TLF-A 3000, der Marke Steyr, in Betrieb nehmen. Das neue Einsatzfahrzeug ist auf einem MAN Fahrgestell (MAN TGM 18.330 4x4 BB-LF) mit 18.600 kg höchst zul. Gesamtgewicht aufgebaut.

Künftig hin wird die Mannschaft (1:8) mit dem 330 PS / 240 kW starken Gefährt zu Einsätzen bzw. Übungen ausrücken können.

Der permanente Allradantrieb mit Geländeuntersetzung sowie das automatisierte Schaltgetriebe erleichtern den jeweiligen Maschinisten die Anfahrt zur Einsatzörtlichkeit. Weiters wurde das Fahrzeug mit einer 5 Tonnen Rotzler Treibmatic Seilwinde ausgestattet. Eine Halterung in der Front für die Straßenwaschanlage mit einem fixen Wasseranschluss wurde ebenfalls vorgesehen. Der Löschwassertank fasst 3.000 Liter Wasser. Dies ist u.a. eine der Besonderheiten dieses Rüstlöschfahrzeuges, da aufgrund der oft sehr exponierten Lagen der jeweiligen Brand-/Schadensobjekte der Wassertank des RLFA 3000 die Aufbauzeit der Zubringleitung(en) überbrücken soll.



Bislang wurden RLF lediglich mit max. 2.000-Liter-Tanks ausgestattet, da die technische Ausrüstung im Fahrzeug seinen Platz benötigte. Im Falle der Feuerwehr Großgmain musste somit eine Lösung gefunden werden, welche Technik und genügend Wasser gemeinsam unterbringt! Es gelang und ein 200 Liter Schaummitteltank wurde planerisch (und praktisch) ebenfalls untergebracht.

Im Heck des Fahrzeuges befindet sich die Nieder-/Hochdruck-„Mehrbereichspumpe“ mit einer Leistung von 3000 Liter bei 10 Bar, welche mit dem robusten „Feuerwehr-Steuer- und Informationssystem“ inklusive Visualisierung (zB.: Display am Bildschirm am Pumpenbedienstand) ausgestattet ist.

Ein Hochdruck-Schnellangriff (25 mm) mit einer Länge von 60 Metern und ein zweiter Hochdruck-Schnellangriff (19 mm) mit einer Länge von 80 Metern wurden ebenfalls fix eingebaut. Beide HD-Haspeln können elektrisch mittels Fußbetätigung aufgerollt werden. Am Dach befindet sich ein abnehmbarer und manuell bedienbarer Wasser-Schaumwerfer RM 24 mit stufenlos verstellbarer Hohlstrahldüse.

Weiters ist eine Dachbox für die Lagerung diverser Ausrüstungsgegenstände am Dach untergebracht. Neben der Dachbox sind eine 3-teilige Schiebeleiter, die obligatorische Steckleiter sowie eine Rettungstrage untergebracht.

Ein tragbarer Stromerzeuger mit 14 kVA Nennleistung sorgt für die Stromversorgung bei Einsätzen und Übungen. Dieser kann mittels Fremdstartgenerator (inkl. Überwachungsmöglichkeit am Multifunktionsdisplay) gestartet werden.

Für die Beleuchtung steht ein pneumatisch ausfahrbarer Flutlichtmast mit 4 x 1000 Watt bereit. Sämtliche Scheinwerfer sind in alle Richtungen elektrisch dreh- und schwenkbar. Eine ausreichende Umfeldbeleuchtung am Fahrzeug und eine Verkehrsleiteinrichtung am Heck sind ebenfalls vorhanden.

Für die Steuerung steht ein Rosenbauer LCS (Logic Control System), basierend auf CAN-Bus Technologie für Horn, Frontblitzleuchten, Umfeldbeleuchtung, Verkehrsleiteinrichtung usw. bereit. Dies alles kann vom Lenkerplatz einfach bedient werden.

Für das sichere Ein-, Aus- und Aufsteigen der Mannschaft wurden automatisch öffnende Schwenktreppen und Klappauftritte an beiden Seiten eingebaut. Alle Ausrüstungsgegenstände des neuen Fahrzeuges wurden laut ÖBFV Richtlinie verlastet. Für die optimale Entnahme und sichere Lagerung dieser Gerätschaften sorgen Gerätetiefräume und zahlreiche Drehfächer. Mehrere Ausrüstungsgegenstände (z.B.: Hydraulisches Rettungsgerät usw.) wurden vom alten Einsatzfahrzeug übernommen und bestmöglich eingeplant.

Im Zuge seiner über 25jährigen Verwendung bei der Freiwilligen Feuerwehr Großgmain stand unser bisheriges Tanklöschfahrzeug (TLF-A 3000) bei etlichen Brandeinsätzen an vorderster Front. Ebenso bei den vielen (teilweise schweren) Verkehrsunfällen mit Personenschäden war es mit dem nachträglich eingebauten hydraulischen Rettungsgerät unabdingbar.



Aus diesem Grund war es ein Ziel, ein Fahrzeug zu schaffen, mit welchem sämtliche Brandeinsätze bzw. technische Einsätze für die Zukunft problemlos bewältigen werden können. So sind neben der Pflichtbeladung für ein Rüstlöschfahrzeug noch viele andere sinnvolle Ausrüstungsgegenstände zusätzlich aufgepackt worden.

Anbei ein kleiner Auszug aus dem Fahrzeuginventar:
Handscheinwerfer, Funkgeräte, Feuerlöscher, Bioversallöscher, Atemschutzgeräte inkl. Zubehör, Arbeits- und Rettungsleinen, Erste Hilfe Koffer, Schnittschutzhose und -Jacke, Stiefelhose, Absperrmaterial, Handwerkzeug, Hydraulisches Rettungsgerät, Hydraulischer Rettungszylinder, Notrettungsset, Auffanggurte, Schwelleraufsatz, Greifzug, Umlenkrollen, Ketten, Schäkel, Wagenheber, Transportroller, tragbares Stromaggregat, Stromschnellangriffssatz, Unterbauschiebeblöcke, Hebekissen samt Zubehör, Elektrischer Rettungssatz, Drucklufthaspel, Rundschlingen, Trennschleifer, Motorsäge, Bohrhammer, Schlagbohrmaschine, Säbelsäge, Wassersauger, Tauchpumpe, Treibstoffumfüllpumpe, Auffangwanne, Hygienebox, Ölbindemittel, Bindemittel, Abschleppstange, 3teilige Schiebeleiter, Steckleiter, Schaumschnellangriff, Wasserführende Armaturen, Druckschläuche, Saugschläuche uvm.

Das neue Rüstlöschfahrzeug der FF Großgmain wird die Großgmainer Feuerwehrmänner zukünftig dabei unterstützen, den Schutz und die Sicherheit der Großgmainer Bevölkerung im Schadensfalle bestmöglich zu gewährleisten, ist es doch genauso wie der Vorgänger sowohl für die Brandbekämpfung als auch für technische Einsätze ausgerüstet.

Die Finanzierung erfolgte durch die FF Großgmain (u.a. Spendensammlung im Ort), der Gemeinde Großgmain, dem Landesfeuerwehrkommando und dem Land Salzburg.

In den kommenden Wochen wird es für die Großgmainer Kameraden sehr intensive Schulungstätigkeiten und Trainings geben, um im Ernstfall gemäß dem Leitspruch der Freiwilligen Feuerwehr Großgmain „Unsere Freizeit – Ihre Sicherheit“ professionell und bestmöglichst ausgerüstet ihr Können unter Beweis zu stellen.

Die offizielle Übergabe und Segnung des neuen Einsatzfahrzeuges wird beim alljährlichen Florianifest im Mai 2010 stattfinden.

FF Großgmain



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