Polen: Hochwasser in Polen -> Breslauer Stadtviertel 1,5 Meter überflutet
Geschrieben am: 2010-05-23 09:26:46

Polen: In Polen hat das Hochwasser ein ganzes Stadtviertel von Breslau überschwemmt. Wie der private Sender TVN24 am Samstagabend, 22. Mai 2010, berichtete, sorgten die hohen Wasserstände der Oder...

... und des Nebenflusses Sleza dafür, dass in der südwestpolnischen Stadt ein Deich brach und das Stadtviertel Kozanow überflutet wurde. Unter Wasser stand ein Gebiet von 80 Hektar mit vielen mehrstöckigen Wohnblocks und Einfamilienhäusern. Straßen und Häuser seien bis zu einer Höhe von 1,5 Metern überflutet, es gebe keinen elektrischen Strom, meldete die Nachrichtenagentur PAP.

Häuserbau nach Jahrhundertflut: Die meisten Menschen wollten die Siedlung aber nicht verlassen, sondern halfen beim Kampf gegen die Flutwelle mit. Kozanow im Nordwesten Breslaus hatte bereits während der Jahrhundertflut 1997 schwer gelitten. Trotzdem wurden später auf diesem Gebiet weitere Häuser errichtet.
In den Hochwasserfluten in Polen kamen bis zum Samstag mindestens zwölf Menschen ums Leben gekommen.

Warschau weiter bedroht: Auch an der Weichsel südlich von Warschau hatte es am Freitagabend Deichbrüche gegeben. Hunderte Menschen mussten auch am Samstag evakuiert werden. Die Feuerwehr setzte Hubschrauber ein, um durch Wassermassen eingekreiste Menschen zu retten. In Warschau selbst blieb dagegen am Nachmittag die Lage unter Kontrolle. Der Pegelstand der Weichsel, der im Tagesverlauf 7,79 Meter erreicht hat, stieg am Abend aber nicht mehr.
Weil der Scheitel der Flutwelle besonders lang ist und erst am Dienstag Warschau verlassen soll, befürchten die Stadtbehörden ein Durchsickern des Wassers durch schwammig gewordene Deiche. Bürgermeisterin Hanna Gronkiewicz-Waltz ordnete daher für Montag die Schließung der Schulen und Kindergärten in besonders bedrohten Stadtteilen an.

Flut wälzt sich auf Deutschland zu: Die hohen Pegelstände der Weichsel und Oder verlagern sich nun weiter nach Norden, nach Deutschland.
Im deutschen Bundesland Brandenburg werden die höchsten Oder-Fluten zur Wochenmitte erwartet.

Wasserstände steigen kontinuierlich: In Brandenburg herrschte vor dem aus Polen erwarteten Hochwasser am Samstag gespannte Ruhe. Die kontinuierlich steigenden Wasserstände lagen am Samstag rund 30 bis 50 Zentimeter unter den Richtwerten der Alarmstufe eins, die wohl Sonntagabend erreicht wird.
Die Alarmstufe gilt bereits an einem 28 Kilometer langen Flussabschnitt im Kreis Uckermark, solange dort die angrenzenden Polder geschlossen sind. Bei ihnen handelt es sich um eingedeichtes Marschland, das bei Hochwasser zur Entlastung gezielt geflutet wird.

ORF News



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