Deutschland: Feuerwehr Duisburg soll eine halbe Million Euro einsparen
Geschrieben am: 2010-12-06 11:57:08

Duisburg (Deutschland): Gutachter prüfen mögliche Einsparpotentiale bei der Duisburger Feuerwehr. Diese soll künftig über eine halbe Million Euro weniger im Jahr bekommen als bisher. Feuerwehrchef Uwe Zimmermann fürchtet negative Folgen für den Brandschutz.

Die Duisburger Feuerwehr soll zukünftig über eine halbe Million Euro weniger Geld bekommen als bisher. Ein Gutachter prüft im kommenden Jahr mögliche Einsparpotenziale. Feuerwehrchef Uwe Zimmermann ist besorgt über die Pläne der Stadt. Er befürchtet negative Folgen für den Brandschutz. Aus dem Protokoll einer nichtöffentlichen Sitzung des Betriebsausschusses Einkauf und Service, das der Redaktion vorliegt, geht hervor, dass der Feuerwehrchef Bedenken gegenüber den Sparplänen hat. Im Rahmen des Haushaltssicherungskonzeptes hat der Stadtrat im März beschlossen, dass bei der Berufsfeuerwehr 600.000 Euro eingespart werden müssen.

Teures Gutachten: Um die Organisation der Feuerwehr auf „Zweckmäßigkeit, Effizienz und Einsparpotenziale“ zu untersuchen, wurde nun ein Gutachten in Auftrag geben. Das Papier, das die Firma Rinke Kommunal Team aus Wuppertal erstellen soll, kostet die Stadt rund 162.000 Euro. Was das Gutachten bringen soll, zeigte die Diskussion im Betriebsausschuss. Während der Sitzung teilte Zimmermann mit, dass er „die Einsparungen nicht sehe“. Dennoch erklärte er sich bereit, dass sein Amt durch die Wuppertaler Firma untersucht wird. Das sei notwendig, weil der Entwurf eines neuen Brandschutzbedarfsplanes, den die Feuerwehr vorgelegt hat, „erhebliche Deckungslücken beinhalte“. Es ist sogar denkbar, dass bei der Berufsfeuerwehr „möglicherweise neue Stellen und neue Feuerwehrstandorte geschaffen werden müssen“. Das erklärte Monika Kluge, Leiterin des Rechnungsprüfungsamtes, bei der Sitzung des Betriebsausschusses. „Da die Zentralverwaltung auf Grund fehlender Fachkompetenz diese Prüfung nicht vornehmen könne, soll die Untersuchung von der Firma vorgenommen werden“, sagte Kluge laut Protokoll.

Einsparungen sollen nicht zu Lasten der Sicherheit gehen: Ohne das Gutachten, das auch den Entwurf des Brandschutzbedarfsplans prüft, bestünde die Gefahr, „dass die Stadt von Bürgern wegen fehlender Versorgung möglicherweise in Regress genommen werde.“ Der zurzeit gültige Brandschutzbedarfsplan ist mittlerweile sieben Jahre alt. Seitdem haben sich die Rahmenbedingungen verändert, die dem Plan zu Grunde liegen.
Wenn trotz aller Bedenken die 600 000 Euro gestrichen werden sollten, dann müssten „wir unter Umständen Wachen schließen“, so Zimmermann.
Dass nach der Untersuchung diese Variante eintritt, ist aber eher unwahrscheinlich. Oftmals legen solche Gutachten nahe, dass die Feuerwehr mehr anstatt weniger Geld benötigt. Auf Nachfrage der Redaktion versicherte Stadtsprecherin Anja Huntgeburth: „Die Einsparungen werden nicht zu Lasten der Sicherheit gehen.“ Die Untersuchung der Feuerwehr soll im Februar 2011 starten.

Der Westen



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