Nö: Sechs Dächer in Baden in Flammen, zahlreiche Verletzte
Geschrieben am: 2012-07-02 11:30:21 Baden (Nö): Gegen 22:35 Uhr gingen am 1. Juli 2012 zahlreiche Anrufe in der Feuerwehrbezirksalarm und Warnzentrale ein, die von einem Dachstuhlbrand in der Badener Innenstadt, Renngasse, berichteten. Aufgrund des geschilderten Brandausmaßes wurde durch die Alarmzentrale neben der örtlich zuständigen Freiwilligen Feuerwehr Baden-Stadt auch die beiden Schwesterwehren Baden-Leesdorf und Baden-Weikersdorf alarmiert. Die ersteintreffenden Fahrzeuge begannen sofort mit der Rettung der im Obergeschoss eingeschlossenen Bewohner, die bereits an den Fenstern standen und um Hilfe riefen. Parallel dazu wurden die ersten Löschleitungen aufgebaut, um ein Übergreifen der Flammen auf die Nachbargebäude zu verhindern. Da bereits beim Eintreffen der gesamte Dachstuhl in Flammen stand, wurden durch den Einsatzleiter Feuerwehrkommandant HBI (Hauptbrandinspektor) Mag. Gerald Peter umgehend weitere Einsatzkräfte nachalarmiert. Dadurch konnte der Dachstuhlbrand von oben, aus bis 30 Metern Höhe, mittels Drehleitern und Hubsteiger bekämpft werden. Weiters waren zusätzliche Atemschutzgeräteträger notwendig, um die Wohnungen im Brandhaus und in den angrenzenden Gebäuden durchsuchen zu können. Über Leitern und mit Rettungsmasken konnten zahlreiche Personen und Tiere aus den Gebäuden gerettet und evakuiert werden. Die geretteten Personen wurden vom Roten Kreuz erstversorgt und mussten teilweise mit Verdacht auf Rauchgasvergiftung in die Landeskrankenhäuser Baden und Mödling transportiert werden. Die vierzehn eingesetzten Feuerwehren hatten mit dem starken und sich ständig drehenden Wind zu kämpfen, der den Funkenflug und damit auch die Brandausbreitung, in der engen und verwinkelten Innenstadt, auf ein dahinterliegendes Wohnhaus am Beethovenplatz begünstigte. Durch das optimale Zusammenspiel der eingesetzten Feuerwehrkräfte, konnte der Brand am Dachstuhl eines Mehrparteienhauses am Beethovenplatz erfolgreich eingedämmt werden. In schwindelerregender Höhe öffneten Atemschutztrupps die Dachhaut und konnten so von Innen den Brand vollständig ablöschen. Während gegen 04:30 Uhr Brand Aus gegeben werden konnte, werden die Nachlöscharbeiten und die Brandwache noch den ganzen Tag andauern. Freiw. Feuerwehr Baden-Stadt ORF-BERICHT: Ein Großbrand brach in der Nacht auf den 2. Juli in der Badener Innenstadt aus. Aus ungeklärter Ursache geriet der Dachstuhl eines Hauses in Brand. Das Feuer griff auf andere Häuser über. Insgesamt sechs Dächer brannten ab. Elf Menschen wurden dabei leicht verletzt. Kurz vor 23 Uhr schlugen plötzlich Flammen aus dem Dach des Hauses in den Renngasse. Die Feuerwehr versuchte mit 250 Männern und Frauen über Drehleitern den Brand zu bekämpfen. Doch das Feuer wurde immer wieder neu angefacht, sagt Einsatzleiter Gerald Peter: „Die Bekämpfung wird durch den starken Wind, der sich ständig dreht hat, erschwert. Die Brandbekämpfung wird aber auch durch die vielen Innenhöfe, wo man mit Hubrettungsgeräte nicht zum Feuer kommt, erschwert. Man hat hier nicht die Möglichkeit das Feuer von oben zu bekämpfen. So hat sich das Feuer immer weiter ausgeweitet.“ Die Feuerwehr bekämpfte den Brand aus 30 Metern Höhe. Gleichzeitig waren auch einige Atemschutztrupps im Einsatz. Sechs Häuser wurden evakuiert Trotz permanenter Aufforderung, ihre Wohnungen zu verlassen, weigerten sich einige Hausbewohner anfangs ins Freie zu flüchten, so die Feuerwehr. Erst nachdem dichter Rauch ins Gebäude eingedrungen war, erkannten die Mieter den Ernst der Lage - im letzten Augenblick. Denn sieben Bewohner konnten nur noch über Feuerwehrleitern gerettet werden. Ebenso wie mehrere Hunde, Katzen und Meerschweinchen. Der Großteil der Bewohner verließ das brennende Haus rechtzeitig. „War gruselig zum Anschauen“ Thomas Manhartt hat den Ausbruch des Feuers im Haus gegenüber beobachtet: „Quasi mit dem Schlusspfiff des Eurofinales habe ich die Sirenen gehört und habe gesehen, dass der Dachstuhl schon im Flammen stand. Mit der Zeit hat dann ein Dachstuhl nach dem anderen gebrannt. Es war richtig gruselig zum Anschauen.“ Direkt betroffen ist der Antiquitätenhändler Manfred Mauthner. Im Dachstuhl seines Hauses ist der Brand ausgebrochen, das Löschwasser ist überall durchgedrungen. „Alle Bilder, alle Möbel - es ist alles kaputt und jetzt hat es geheißen, wir dürfen das Büro, wo wir auch Ware haben, nicht betreten, weil Einsturzgefahr besteht.“ Die Betroffenen mussten die Nacht im Hotel verbringen. 20 Bewohner in Sicherheit gebracht Insgesamt 20 Bewohner wurden in Sicherheit gebracht. 16 Menschen wurdem mit Verdacht auf Rauchgasvergiftung ins Spital gebracht, darunter vier Feuerwehrmänner. Was den Brand ausgelöste, ist noch unklar, um drei Uhr früh war der Brand unter Kontrolle, allerdings wird wohl noch den ganzen Tag nachgelöscht. Wie hoch der Schaden ist, ist derzeit noch unklar. ORF.at (mit Bildern) |