Tirol: Feuerwehr Unterleutasch übernimmt LFB-A von Nusser
Geschrieben am: 2014-07-07 08:39:15

Unterleutasch (T): Es war ein schwarzer Tag in der 85-jährigen Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr Unterleutasch, der einer Neuanschaffung für ein LFB-A vorausgegangen war. Auf der Rückfahrt von einer Schauübung im Juli 2011 krachte ein Pkw frontal in das Kleinlöschfahrzeug KLF der Unterleutascher Wehr.

Die Bilanz: acht zum Teil Schwerverletzte sowie ein total beschädigtes Einsatzfahrzeug. Umgehend galt es für die Feuerwehr sich nach einer Ersatzlösung umzuschauen, damit man wieder einsatzfähig war. Bereits wenige Wochen später kann ein gebrauchtes LF-A auf Unimog übernommen und in den Dienst gestellt werden.

Ein Allrounder entsteht
Als eine von zwei Feuerwehren in der Gemeinde Leutasch stand den Kameraden somit neben dem vorhandenen MTF auf Land-Rover nun wieder ein einsatzfähiges Löschfahrzeug zur Verfügung. Die geografisch bedingte Entfernung von 10 Kilometern zwischen den beiden Gerätehäusern fordern eine hohe Schlagkraft, um Einsätze besonders in der Erstzeit effizient meistern zu können. In Hinblick dessen galt es für die Führung der Feuerwehr Unterleutasch ein Fahrzeug zu schaffen, mit dem eine breite Palette an Einsätzen abgearbeitet werden kann. Viele Typen und Varianten kamen folglich in Betracht, fündig wurde man schließlich bei der Kärntner Firma Balthasar Nusser GmbH. Der Spezialist für Fahrzeugaufbauten aus Feldkirchen konnte den Anforderungen für ein universelles, wendiges und zeitgemäßes Einsatzfahrzeug vollkommen gerecht werden. Das Ergebnis der umfangreichen Planungen und Überlegungen war schließlich ein Löschfahrzeug mit Bergeausrüstung LFB-A, ausgestattet mit einem Löschwassertank sowie einer Ladebordwand – in dieser Konzipierung erstmalig in Tirol!

Fahrgestell
Als Basis für das LFB-A findet ein Renault Midlum 4x4 mit Original-Doppelkabine sowie einer höchst zulässigen Gesamtmasse von 14 Tonnen Verwendung. Der mittelschwere LKW wird von einem 300 PS starken Dieselmotor angetrieben, das Drehmoment beträgt 890 Nm bei 1.200 bis 1.800 U/min. Die Kraftübertragung erfolgt dabei über Schaltgetriebe auf den serienmäßigen Allradantrieb, der neben einer Geländeuntersetzung auch über eine Längsausgleichssperre und je eine Differenzialsperre an Vorder- und Hinterachse verfügt.

Steuereinheiten sind in der Fahrerkabine zwischen Maschinist und Gruppenkommandant angeordnet und von beiden zu bedienen. Eine Rückfahrkamera erhöht die Sicherheit beim Rückwärtsfahrten mit dem Fahrzeug.

Feuerwehrtechnischer Aufbau & Ausrüstung
Die Fertigung des Fahrzeugaufbaus erfolgte in Ganzaluminiumbauweise. Der feuerwehrtechnische Aufbau wird als linker und rechter Ring gefertigt: diese beiden Ringe werden über die Dach- bzw. Bodenprofile miteinander verbunden. Der Abschluss der Geräteräume erfolgt schließlich durch Leichtmetalljalousien und abklappbare Standbrücken.

Zur Abgabe des 1000 l Wasser umfassenden Tanks kommt eine Kolbenmembranpumpe über Nebenantrieb zum Einsatz. Bei 40 bar können 250 l/min über den 80 m langen formbeständigen HD-Schlauch abgegeben werden. Die Verwendung des eingebauten Zumischers erlaubt die Beimischung von Schaummittel. Schlauchhaspel und Pumpenbedienstand finden sich im Geräteraum 4, zudem kann von hier auch der pneumatische Lichtmast mit 12 LED Scheinwerfern gesteuert werden.

Eine weitere Besonderheit des Fahrzeuges ist der als Laderaum ausgeführte Geräteraum 7 im Heck. Die Palfinger Ladebordwand mit einer Hubkraft von 1.500 kg ermöglicht die Zuladung eines Rollcontainers. In Unterleutasch ist hierfür ein Saugstellencontainer mit Tragkraftspritze Fox II und entsprechendem Saugstellenzubehör verladen. In den weiteren Geräteräumen finden sich für das Fahrzeug erforderliche Ausrüstungsgegenstände, abgerundet durch erforderliche Zusatzbeladung.

„Für eine Feuerwehr in unserer Größenordnung ein effektives Fahrzeug und für die Bevölkerung ein hoher Garant an Sicherheit!“, so der einhellige Tenor aus der Mannschaft der Freiwilligen Feuerwehr Unterleutasch.

FF Unterleutasch




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