Feuerwehren distanzieren sich von Brandstiftern in den eigenen Reihen
Geschrieben am: 2014-12-12 14:32:19

Schleswig-Holstein (Deutschland): Der Landesfeuerwehrverband Schleswig-Holstein, der Kreisfeuerwehrverband Stormarn und die Gemeindefeuerwehr Ahrensburg (Deutschland) nehmen mit Bestürzung zur Kenntnis, dass vier der festgenommenen mutmaßlichen Brandstifter aus den Reihen der Freiwilligen Feuerwehr stammen sollen.

Die Taten stehen nicht im Einklang mit den Wertevorstellungen und den Aufgaben und Zielen der Freiwilligen Feuerwehren. Die Freiwilligen Feuerwehren des Landes Schleswig-Holstein mit ihren knapp 50.000 Mitgliedern distanzieren sich von derartigen Fehlverhalten ihrer Kameraden aufs Schärfste. Die unter Verdacht stehenden jungen Männer sind von ihren Wehrführungen sofort vorläufig vom Dienst suspendiert worden. Weitere Maßnahmen entscheiden sich nach Abschluss der polizeilichen Ermittlungen und den möglichen gerichtlichen Verurteilungen.

Freiwillige Feuerwehren mit ihren Mitgliedern sind ein Spiegelbild der Gesellschaft. Daher ist leider nie völlig auszuschließen, dass es unter den Angehörigen der Wehren vereinzelte "schwarze Schafe" gibt. Nach einer Faustregel gibt es quer durch alle Bevölkerungsgruppen rund 10 Prozent Abweichler, also Menschen mit Besonderheiten, die sich vom Durchschnitt der "normalen" Gruppe unterscheiden. Hiervon sind die Freiwilligen Feuerwehren prinzipiell nicht ausgenommen, obwohl Feuerwehrleute nicht dem repräsentativen Durchschnitt der Bevölkerung entsprechen. Sie sind überdurchschnittlich einsatzbereit, pflichtbewusst und hilfsbereit und genießen bei der Bevölkerung allergrößtes Vertrauen.
Jährlich werden in Deutschland etwa ein Dutzend Fälle bekannt, bei denen ein Feuerwehr-mann oder eine Feuerwehrfrau Brandstifter war. Dies entspricht etwa 0,3 Promille aller Brandstiftungen bzw. einem Verhältnis von rund 1:3.000.

Gleichwohl ist der Imageverlust für die Freiwilligen Feuerwehren bei jeder einzelnen Tat im-mens. Die Wehrführungen nehmen die jüngsten Vorkommnisse zum Anlass, diese Thematik mit ihren Mitgliedern im Sinne der Prävention aufzuarbeiten. Da diese Vorkommnisse auch für die Führungskräfte der Wehren belastende Extremsituationen darstellen, werden sie bei internen Gesprächen und Maßnahmen vom Kreisfeuerwehrverband Stormarn und dem Lan-desfeuerwehrverband Schleswig-Holstein unterstützt. Mit den Ortswehrführungen der Stadt Ahrensburg wird bereits am heutigen Freitag ein erstes Gespräch stattfinden. Auch gilt es in den nächsten Tagen darüber zu beraten, wie eventuell verloren gegangenes Vertrauen in-nerhalb des Kameradenkreises aber auch bei der Bevölkerung wieder aufgebaut werden kann.




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