Straßenbahn donnerte in Menschengruppe
Geschrieben am: 2004-08-22 11:45:29

Linz (Oö): Ein Pkw rammte am 19. August 2004 in Linz eine Straßenbahn mit solcher Wucht, dass diese aus den Schienen sprang. Der Cityrunner rutschte in eine Haltestelle und überrollte eine Mutter vor den Augen ihrer zehnjährigen Tochter. Die 44-Jährige Linzerin musste reanimiert werden. Sie verstarb im Krankenhaus an den Folgen der Verletzungen.

Ihr Kind wurde von Angehörigen abgeholt. 'Das Auto ist bei der Kreuzung Dauphinestraße plötzlich seitlich gegen die Straßenbahn geprallt. Ich habe nur einen Schnalzer gehört. Der Cityrunner springt aus den Schienen', so der geschockte Straßenbahnfahrer Heinz Knienieder (37).



Die Tramway donnert auf 20 an der Haltestelle Wartende zu. 'Wie eine Puppe wird eine Frau gegen die Scheibe geschleudert und gerät dann unter die Straßenbahn. Ich konnte nichts tun', sagt der leicht verletzte Fahrer, der seit 13 Jahren diesen Job macht: 'So was ist mir nie passiert.' Mit Wagenhebern versuchen Passanten den Cityrunner hochzuheben, um die 44-Jährige zu befreien. 'Sie hatten keine Chance, er wiegt 40 Tonnen', so Knienieder. Aber Feuerwehr und Polizei waren rasch zur Stelle.

'Fünf Mann haben die Bahn binnen fünf Minuten mit Hebekissen so weit gehoben, dass die Notärztin zum Unfallopfer kriechen konnte', so Feuerwehr-Einsatzleiter Ingenieur Dieter Jonas. Ein Feuerwehrmann half der Medizinerin danach, die lebensgefährlich Verletzte unter der Bahn hervorzuziehen. Sanitäter kümmerten sich indes um eine 20-jährige Zeugin, die einen Nervenzusammenbruch erlitten hatte.



Die 34-jährige Autolenkerin, die den Unfall ausgelöst hatte, hatte gegen 13.45 Uhr das Rotlicht der Ampel übersehen und die Straßenbahn der Linie 1, die Richtung Uni unterwegs war, gerammt. Sie und fünf Straßenbahnpassagiere wurden leicht verletzt. Die Unfallstelle wurde gesperrt und ein Schienenersatzverkehr eingerichtet, bis die Linz AG die Bahn in die Schienen gehoben hatte.



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