Übungen

Stmk: Zugunfall mit Verletzten und mehreren Fahrzeug als Großübungsthema

DEUTSCHFEISTRITZ (STMK): Bei einer Großübung standen am Samstag, 9. November 2019, 90 Feuerwehrmitglieder aus dem nordwestlichen Teil des Bezirkes Graz-Umgebung in Deutschfeistritz – Waldstein im Einsatz. Es wurde die Situation nach einem Zugunfall mit mehreren Pkw dargestellt.

Es war der 6. Mai 2015 um 10.15 Uhr, als die Feuerwehren und Rettungsorganisationen zu einem schweren Zugsunglück mit Toten und Schwerverletzten nach Deutschfeistritz – Waldstein ausrückten. Aufgrund der Tageszeit und der Schadenslage wurden zahlreiche der umliegenden Feuerwehren mit ihren Rettungsgeräten zur Hilfeleistung geholt. Zwei Zuggarnituren stießen auf der einspurigen Strecke zusammen. Seither waren die Feuerwehren der Region wiederholt bei Einsätzen mit Schienenfahrzeugen gefordert. Brände von Lokomotiven in Gratwein und Judendorf-Straßengel, ein Unfall mit einem Lkw zwischen dem Bahnhof Gratwein-Gratkorn und dem Betriebsgelände der Papierfabrik Sappi, Fahrzeugbergungen in Stübing und Deutschfeistritz auf Gleisanlagen und Personenbergungen.

Ausgedehntes Schulungsprogramm

Laufend halten die Feuerwehren daher Schulungen und Übungen mit den ÖBB für den Austausch und zum Überprüfen der Alarmpläne ab. Am 20.-23. November 2019 wird der Übungskesselwaggon der ÖBB in Gratwein-Gratkorn beübt. Zuvor veranstaltet man am 9. November 2019 in Deutschfeistritz eine Übung nach Katastrophenhilfsdienst-Schema, mit den Feuerwehren des Bereichsfeuerwehrverbandes Graz-Umgebung (BFVGU), Abschnitt 6 (GU Nord-West).

ZUGUNFALL MIT MEHREREN PKW IN DEUTSCHFEISTRITZ – WALDSTEIN. ZAHLREICHE VERLETZTE. GROSSEINSATZ FÜR DIE FEUERWEHREN UND RETTUNGSKRÄFTE DER REGION

Als Übungsszenario ereignet sich ein Zusammenstoß einer Eisenbahngarnitur der Steiermärkischen Landesbahnen auf der einspurigen Strecke zwischen Peggau-Deutschfeistritz und Übelbach mit mehreren Personenkraftwagen. Die Unglücksstelle erstreckt sich über 70-80 Meter Länge. Es gibt viele verletzte Personen. Die Feuerwehren des zuständigen Abschnittes 1 stehen bereits bei einem fordernden Großschadensereignis im Einsatz (man kann hier einen Waldbrand oder ein Feuer in einem Entsorgungsbetrieb, ein Busunglück auf der Autobahn A9 im Gleinalmtunnel usw. einsetzen) und können diesen Einsatz nicht abwickeln. Daher greift die zuständige Feuerwehr Deutschfeistritz auf die Kräfte des BFVGU Abschnitt 6 zu.

Übungsziele

KHD-Alarmierung: Es wird die Zusammensetzung der definierten Feuerwehrkräfte für derartige Ereignisse überprüft.

Patientengerechte Unfallrettung: In „The Golden Hour Of Shock“ soll die Rettung und der Abtransport der Verletzten erfolgen. Lebensrettende Maßnahmen und die Befreiung der Verunfallten sollen in enger Abstimmung mit dem Rettungsdienst erfolgen.

Verhindern einer Umweltgefährdung durch Gefahrengut: Richtiges Bestimmen von gefährlichen Stoffen und das Verhindern des Austrittes soll geübt werden.


Die Übung

Geleitet wird der Einsatz durch die zuständige Feuerwehr Deutschfeistritz, unterstützt vom Abschnittsführungsstab BFVGU Abschnitt 1 und dem Einsatzleitfahrzeug des BFVGU. Die Drohne des Feuerwehrverbandes kommt hier erstmals zum Einsatz. 70 Einsatzkräfte des BFVGU Abschnitt 6 begeben sich vom Bereitstellungsraum (Feuerwehrhaus Deutschfeistritz) mit zwölf Fahrzeugen unter dem Abschnittsfeuerwehrkommandanten Bernhard Konrad zum Unglücksort. Dort werden umgehend Maßnahmen gesetzt, wie die Absicherung und der Aufbau eines Brandschutzes an mehreren Stellen.

Erst nach der Abschaltung und Erdung der Oberleitung, und nach Freigabe durch die Einsatzleitung der Steiermärkischen Landesbahnen, können die Hilfskräfte die Gleisanlage betreten. Ein Flurbrand durch eine gerissene Oberleitung kann auch erst jetzt bekämpft werden. Parallel werden dann die verletzten Personen vom Rettungsdienst und den Feuerwehren aus der Zuggarnitur und den Personenkraftwägen gerettet. Hierfür müssen mehrere Rettungssätze an die erforderlichen Stellen getragen werden. Teilweise werden unter schwierigen Bedingungen die Versorgungs- und Rettungsöffnungen beim Schienenfahrzeug und den Unfallautos hergestellt.

Insgesamt werden 18 Verletztendarsteller, von Feuerwehren des Abschnittes 1, aus den Fahrzeugen gerettet und fiktiv in die umliegenden Krankenhäuser gefahren und geflogen. Mit Fortdauer der Übung setzt die Dämmerung ein und für ausreichende Beleuchtung muss gesorgt werden. Der Gefahrengutaustritt wird durch die Schutzanzugträger der Feuerwehr fachmännisch unterbunden. In ansprechender Zeit werden die gestellten Aufgaben erfüllt.

Danke

Großen Dank spricht ABI Bernhard Konrad nach der Übung allen teilnehmenden Hilfskräfte aus. Einen besonderen Dank richtet er an die FF Deutschfeistritz und die Steiermärkischen Landesbahnen. Erst durch die Genehmigung, dass die Übung hier im Gleisbereich abgehalten werden durfte und durch die aufwändige Vorbereitung durch die Feuerwehr konnte diese interessante Übung abgehalten werden.

Bereichsfeuerwehrverband Graz-Umgebung

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