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D: Gewaltige Explosion und Großbrand im Chemiepark Leverkusen: 7 Tote, 31 Verletzte

LEVERKUSEN (DEUTSCHLAND): Nach einer Explosion im Chempark Leverkusen in Stadtteil Wiesdorf sind Feuerwehr, Rettungskräfte und Polizei aktuell im Großeinsatz. Das meldet die Polizei um 10.45 Uhr des 27. Juli 2021. Bis zum Abend des 4. August 2021 wurden sechs Vermisste tot geborgen. Ein Mensch galt bis 13. August als vermisst, bis auch dieser gefunden und tot geborgen worden ist.

Update: 28. Juli, 20.15 Uhr: Einsatz dauert an, Info des Betreibers
Update 29. Juli, 22.20 Uhr: Drei weitere Tote geborgen (unten eingefügt)
Update 4. August, 19.30 Uhr: Weiteren Toten geborgen
Update 14. August 2021: Letztes Todesopfer geb orgen.

Im Chempark Leverkusen im Stadtteil Bürrig hat es am Dienstagmorgen eine schwere Explosion gegeben. Nach ersten Informationen war im Entsorgungszentrum des Unternehmens Currenta ein Tanklager in Brand geraten. Es gibt mindestens 16 Verletzte.

Extreme Gefahr

Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe ordnet die Explosion in die Warnstufe “Extreme Gefahr” ein. Die Anwohner sind gebeten, geschlossene Räume aufzusuchen sowie Türen und Fenster geschlossen zu halten. Zur Warnung der Bevölkerung wurden Sirenen und Warn-Apps ausgelöst. Per 14.10 Uhr war auf der Betreiberwebseite zu erfahren, dass der Brand inzwischen als gelöscht gilt.

https://twitter.com/i/status/1419976418910511135

Zusammenfassende Mitteilung des Betreibers

Aus bisher unbekannter Ursache kam es am Dienstag, den 27. Juli 2021, gegen 9:40 Uhr zu einer Explosion mit anschließendem Brand im Entsorgungszentrum Bürrig. Die Werkfeuerwehr und Berufsfeuerwehr sowie der Luftmesswagen sind seitdem im Einsatz. Zur Warnung der Bevölkerung wurden die Sirenen und Warn-Apps ausgelöst. Die Anwohner*innen wurden vorsorglich gebeten, geschlossene Räume aufzusuchen sowie Türen und Fenster geschlossen zu halten. Mittlerweile gibt es eine Entwarnung für das gesamte Stadtgebiet.

Bei dem Ereignis wurden 31 Mitarbeiter*innen verletzt. Eine*r davon befindet sich in Lebensgefahr. Vermisst werden noch fünf Mitarbeiter*innen, die Suche nach ihnen läuft weiterhin auf Hochdruck, zwei von ihnen konnten in weiterer Folge tot geborgen. Aufgrund der temporär nicht gesicherten Stromversorgung des Standortes wurden alle administrativ tätigen Mitarbeiter*innen vorsorglich gebeten den Standort zu verlassen. Die Betriebe im Chempark wurden in einen sicheren Zustand gebracht. Die Stromversorgung konnte zwischenzeitlich gesichert werden und die Mitarbeiter*innen können zurückkehren. Die Betriebe konnten den Regelbetrieb wieder aufnehmen.

“Meine Gedanken sind bei den Verletzten und Angehörigen. Die Suche nach den Vermissten läuft weiter auf Hochdruck. Leider schwindet die Hoffnung, sie lebend zu finden zusehends”, so Chempark-Leiter Lars Friedrich.

Für die Anwohner*innen wurde eine Hotline geschaltet, auf der bisher rund 1.500 Anrufe angekommen sind. Um 14:00 Uhr wurde zu einer Pressekonferenz eingeladen.

https://twitter.com/i/status/1420307249638088707

Zwei Tote geborgen

In ihrem Newsticker berichtet die Tagesschau per 13.30 Uhr, dass die Feuerwehr nach der Explosion unter Hochdruck nach den derzeit noch fünf vermissten Personen sucht. Bis 19 Uhr konnten die Rettungskräfte der Werkfeuerwehr Chempark einen vermissten Mitarbeiter nur noch tot bergen. Der WDR berichtet mit 19.50 Uhr, dass inzwischen ein zweites Todesopfer gefunden und geborgen werden konnte.

Info der Feuerwehr Köln vom Vormittag

Die Feuerwehr Köln ist am Dienstagmorgen gegen 09:40 Uhr durch die Leitstelle der Feuerwehr Leverkusen über eine Explosion mit anschließender Brandentwicklung im Stadtteil Leverkusen-Bürrig informiert worden. In Folge des ausgedehnten Brandes kam es zu einer weithin sichtbaren Rauchentwicklung. Der Wind trieb die Rauchsäule fortwährend in nordöstliche Richtungen. Die Feuerwehr Leverkusen meldete gegen 12:15 Uhr, dass sich der Brand unter Kontrolle befindet. In angrenzenden Kölner Stadtteilen waren am Vormittag vorsorglich Spezialfahrzeuge der Umweltschutzeinheiten tätig und führten Luftmessungen sowie Wischproben durch.

Eine Gefährdung für die Bevölkerung in den angrenzenden Kölner Stadtteilen konnte aufgrund der Messergebisse durchgehend ausgeschlossen werden. Die Feuerwehr Köln unterstützt weiterhin die Werkfeuerwehr Currenta bei den Einsatzmaßnahmen vor Ort mit Einsatzkräften der Feuerwehr und des Rettungsdienstes. Weitere Einsatzkräfte der Feuerwehr Köln sind zur Sicherstellung des Grundschutzes in der Stadt Leverkusen sowie im Werk Currenta eingesetzt. Daneben unterstützt die Feuerwehr Köln die örtliche Einsatzleitung am Schadenort. Das PSU-Team Köln wurde zur psychosozialen Notfallversorgung von Betroffenen wie auch psychosozialen Unterstützung der tätigen Einsatzkräfte angefordert.

Hinweis der Stadt zum Niederschlag

Der Brand im Entsorgungszentrum Bürrig ist unter Kontrolle, die Berufsfeuerwehr Leverkusen hat den Einsatz beendet. Auch der städtische Krisenstab beendet die Arbeit. Es wurden 31 Verletzte, darunter drei Schwerverletzte gerettet. Die Rettungskräfte der Werkfeuerwehr CURRENTA haben zwei Personen nur noch tot bergen können. Derzeit werden noch drei Personen vermisst. Die Sicherung der Brandstelle obliegt der Werkfeuerwehr. Im gesamten Stadtgebiet wurden von der Feuerwehr Leverkusen und dem LANUV Luftmessungen vorgenommen, die unauffällig blieben. Das heißt, auch für den Stadtteil Bürrig gilt die Entwarnung: Fenster und Türen können wieder geöffnet werden. 

Das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (LANUV) hat den Rußniederschlag begutachtet. Rußniederschläge wurden aus Bürrig bis zur Grenze von Küppersteg, Opladen, Quettingen und Lützenkirchen gemeldet. 

Es handelt sich um cent- bis eurogroße Partikel, die eine ölige Konsistenz haben. Deshalb gilt die Empfehlung: Bitte keinen Ruß mit in die Wohnung tragen, d.h. die Schuhe ausziehen und vor der Haustür lassen. Die CURRENTA wurde von der Stadt benachrichtigt und hat zugesagt, zeitnah die Straßen, Gehwege und Hauseingänge zu reinigen. Partikel auf den Fensterbänken etwa sollten liegen bleiben, bis das LANUV die Inhaltstoffe analysiert hat. Sobald das der Fall ist, wird die Stadt informieren, wie mit diesen Verschmutzungen umzugehen ist. PKW können in der Waschanlage gereinigt werden, weil dort eine Abwasserbehandlung erfolgt. 

Redaktion des Satire-Mediums “Der Postillon”
https://twitter.com/fernwehyvi/status/1419941677150707714

28. Juli 2021 – Einsatz dauert an (Info des Betreibers)

Currenta-Geschäftsführer Frank Hyldmar: „wenig Hoffnung, dass die Vermissten noch leben“

„Wir sind tief betroffen. Die Ereignisse des gestrigen Tages haben uns alle schockiert. Mindestens zwei Menschen haben dabei ihr Leben verloren. Fünf werden derzeit noch vermisst. Wir haben keine große Hoffnung mehr, sie lebend zu finden“, sagt Frank Hyldmar, Vorsitzender der Currenta-Geschäftsführung.

Am Dienstag, den 27. Juli 2021, gegen 9:40 Uhr kam es im Tanklager des Entsorgungszentrums Bürrig zu einer Explosion mit anschließendem Brand. „Seit gestern arbeiten die Rettungskräfte sowie viele Kolleginnen und Kollegen rund um die Uhr, um das Ereignis zu bewältigen. Das wird sicherlich noch einige Tage andauern. Noch können wir zur Unfallursache nichts sagen. Die zuständigen Behörden haben die Ermittlungen aufgenommen“, erklärt Hyldmar.

Die Explosion forderte bisher mindestens zwei Todesopfer. Bei dem gestrigen Ereignis wurden zudem 31 Mitarbeiter*innen verletzt, eine*r davon befindet sich in Lebensgefahr. Die Suche nach den fünf Vermissten dauert an. Die Hoffnung, diese lebend zu finden, ist aber gering.

Hotline für Anwohner*innen

In dem Tanklager befanden sich chlorierte Lösemittel, die teilweise verbrannt sind. Es gab eine Geruchswahrnehmung, von der aber keine relevante Gefahr ausgegangen ist. Die Luftmesswagen von Currenta und dem LANUV konnten und können keine erhöhten Werte messen. Im Stadtgebiet gab es Rußniederschläge, dazu sollen bitte die vorsorglichen Hinweise beachtet werden: kein Kontakt mit der Haut, kein Essen von Obst oder Gemüse aus dem Garten,  keine Verschleppung zum Beispiel über Anziehsachen ins Haus

Für die Anwohner*innen wurde eine Hotline eingerichtet. Sie sind gebeten, auch Rückstände und Rußniederschlag auf Grundstücken und Straßen dort zu melden. Die Hotline ist unter 0214 – 2605 99333 erreichbar. Currenta entsendet Teams, um an den gemeldeten Fundorten Proben zu nehmen.

Pressekonfernz 28. Juli 2021

Was ist verbrannt?

Bei jedem Brand und offenem Feuer entstehen potenziell gefährliche Stoffe. Je nachdem, was verbrennt können zum Beispiel Stoffe, wie Dioxin-, PCB- und Furanverbindungen im Rauch enthalten sein. Entscheidend ist in jedem Einzelfall die Konzentration dieser Stoffe. Bei großen Schadensereignissen ist außerdem wichtig zu berücksichtigen, wo Rußpartikel niedergegangen sein können. Diese könnten eine erhöhte Konzentration von Rückständen aufweisen.

Aus diesem Grund wurden umfangreiche Messungen vorgenommen, die eine präzise Analyse der enthaltenen Rauchgase und deren Verbreitung ermöglichen. Eine abschließende Bewertung ist erst möglich, wenn die Ergebnisse dieser Analyse vorliegen. Bis dahin gelten weiterhin die von der Feuerwehr empfohlenen Vorsichtsmaßnahmen.

Folgen bei Currenta

Aufgrund der vorübergehend nicht gesicherten Stromversorgung des Standortes wurden am Dienstag alle Mitarbeiter*innen, die nicht unmittelbar an der Produktion und Sicherheit beteiligt sind, vorsorglich gebeten, den Standort zu verlassen. Die Betriebe im Chempark wurden ebenfalls vorsorglich in einen sicheren Zustand gebracht. Die Stromversorgung konnte gesichert werden und die Mitarbeiter*innen konnten zurückkehren.

Durch den andauernden Einsatz der Werkfeuerwehr kommt es zu Einschränkungen im gesamten Entsorgungszentrum. Das Ausmaß des Schadens und die Auswirkungen auf die Zukunft müssen noch begutachtet werden. Es ist aber absehbar, dass es noch eine längere Zeit dauern kann, bis der Betrieb wieder in gewohnter Weise aufgenommen werden kann.

29. Juli 2021 – Drei weitere Tote geborgen

Staatsanwaltschaft und Polizei Köln geben bekannt: Am Donnerstag (29. Juli) haben Einsatzkräfte von Feuerwehr und Polizei aus den Trümmern drei weitere Menschen tot geborgen. Aussagen zum Alter der Getöteten werden die Ermittlungsbehörden bis zur abschließenden Identifizierung nicht bekannt geben. Somit wurden bei der Explosion fünf Menschen getötet und 31 Verletzt. Zwei Personen gelten nach wie vor als vermisst …

4. August 2021 → Weiteres Todesopfer geborgen

Nach der Explosion eines Tanklagers im Entsorgungszentrum Bürrig am 27. Juli 2021 konnte laut Information des Werksbetreibers am 4. August 2021 eine der beiden verbliebenden vermissten Personen heute leider nur noch tot geborgen werden. Das hat die Staatsanwaltschaft Köln heute bestätigt. Die Einsatzkräfte suchen weiterhin mit Hochdruck nach noch einer vermissten Person. „Wir sind mit unseren Gedanken bei der Familie und Freunden, die heute traurige Gewissheit erhalten haben. Wir trauern mit allen Angehörigen, die bei diesem Unglück einen geliebten Menschen verloren haben“, so die Geschäftsführung von CURRENTA.

13. August 2021: Letztes Todesopfer geborgen

LEVERKUSEN (DEUTSCHLAND): Nach der Explosion am 27. Juli 2021 im Chempark Leverkusen haben Einsatzkräfte von Feuerwehr und Polizei am 13. August 2021 den letzten vermissten Mitarbeiter (50) tot geborgen und identifiziert. Während die Suche nach Vermissten damit abgeschlossen ist, gehen Aufräumarbeiten und Spurensicherung der Brandermittler am Explosionsort weiter. Das berichtet die Polizei am 13. Augst 2021. Somit kamen bei dem schweren Zwischenfall sieben Menschen ums Leben.

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