Fireworld - Feuerwehrhäuser
SONDERBERICHT:
Steiermark
- Das ganz besondere Feuerwehrhaus in Bairisch Kölldorf !
Niederösterreich - Neues Feuerwehrhaus Breitenau
eröffnet (27.
Juli 2006)

Die neue Heimstätte der FF Breitenau!
Am 23. April 2006 war es soweit. Nach nur knapp 12-monatiger
Bauzeit konnte Kommandant OBI Buchegger Klaus gemeinsam mit Bürgermeister OSR
Rainer Schiel das neue Feuerwehrhaus der FF Breitenau feierlich eröffnen. Bei
Kaiserwetter folgten mehr als 600 Ehrengäste, Einwohner von Breitenau und
Kameraden der Feuerwehren des Bezirkes Neunkirchen und Wr. Neustadt der
Einladung der FF Breitenau und konnten sich vom Gelingen des neuen Gebäudes
überzeugen. Seitens des NÖLFV gratulierte Viertelskommandant OBR Franz
Koternetz der Gemeinde Breitenau sowie der FF Breitenau zum zukunftsweisenden
Bau und dankte auch allen am Bau Beteiligten zu ihrem Einsatz und Engagement.
Das neue Feuerwehrhaus der FF Breitenau bietet neben einem Garagentrakt mit 3
Stellplätzen plus einem weiteren als Waschbox ausgeführten Stellplatz einen
Verwaltungstrakt, welcher im 1. Oberschoß einen Schulungsraum, ein
Dienstzimmer, ein Büro für die Verwaltung sowie einen großzügigen Jugendraum
bietet. Im Erdgeschoß sind die Umkleideräume inklusive WC, Waschräume und
Duschen getrennt für weibliche und männliche Mitglieder sowie ein
Mannschaftsraum situiert. Im Kellergeschoß befindet sich neben dem Technikraum
und diversen Lagerräumen auch ein Freizeitraum für die Feuerwehrjugend wie
auch die aktive Mannschaft.
Finanziert wurde das Objekt über ein Leasing-Modell der Raiffeisen Leasing.
Auch die Kameraden der FF Breitenau trugen mit rd. 5000 Stunden
Eigenleistungen einen erheblichen Teil zur Finanzierung bei. Außerdem wurde
die komplette Inneneinrichtung des Feuerwehrhauses von der FF Breitenau
beigesteuert.
Oberösterreich - Reportage zum neuen Feuerwehrhaus
der FF Frankenmarkt (19. September 2003)

Text: AW Franz Pölzleithner Fotos: OBI Helmut Kühberger
Wie viele Feuerwehren hatte auch Frankenmarkt das Problem mit der akuten Platznot
im ca. 45 Jahre alten Feuerwehrhaus. Nachdem im Jahre 1997 ein geeignetes
Grundstück von der Sparkasse Frankenmarkt kostenlos zur Verfügung
gestellt wurde, konnte mit den Planungsarbeiten begonnen werden.
Als Grundlage für die Planung wurde aus 4 Architektenvorschlägen
nach den Vorgaben der FF
Frankenmarkt ein Grundkonzept ausgewählt. Da durch das Raumerfordernisprogramm
des LFK die möglichen Räumlichkeiten und Anlagen in ihrer Größe
ja vorgegeben waren, fiel rasch die Entscheidung, auf eine Unterkellerung
zu verzichten. Dies war durch das 3184 m² große Grundstück
leicht möglich, und auch vom Kostenfaktor her ein Vorteil. Ein zweiter
Punkt zur Gestaltung des Gebäudes und auch die Besonderheit des Projektes
war die Ausführung des Kopfgebäudes in Rundbauweise. Dieses besondere
Kennzeichen des neuen Feuerwehrhauses ist wohl in dieser Art einzigartig.
Nachdem im Jahre 2001 die Finanzierung gesichert war (Gesamtprojektkosten
EUR 1.500.000,-), konnte im Dezember 2001 bei Schneetreiben der Spatenstich
vorgenommen werden. Die Bauarbeiten gingen im Jahr 2002 planmäßig
voran und so konnte im Juli 2002 die Dachgleiche gefeiert werden. Noch vor
dem Winter wurde die Heizanlage in Betrieb genommen, und so war ein rascher
Weitergang bei der Innenfertigstellung möglich. Da die FF Frankenmarkt
über 13 gelernte Tischler verfügt, wurde fast die ganze Inneneinrichtung
in Eigenregie hergestellt. Zu diesem Zweck wurde eigens eine Tischlerwerkstatt
für ca. ein halbes Jahr eingerichtet. Ende Mai 2003 erfolgte schließlich
der Umzug ins neue Feuerwehrhaus. Die offizielle Eröffnungsfeier fand
am 12. Juli 2003 statt.
Kommandozentrale:
Diese ist so angeordnet, dass der gesamte Vorplatz eingesehen werden kann.
Zur Überwachung der Kommandozentrale, der Fahrzeughalle, des Eingangsbereiches
und des Hintereinganges ist je eine Farbkamera angebracht, deren Bilder in
der Zentrale einzeln oder gemeinsam auf einem Monitor betrachtet werden können.
Gleichzeitig werden die Bilder über einen Langzeitrekorder aufgenommen.
Da die Zentrale auch mittels Mikrofon überwacht wird, können so
im Einsatz alle Funk- und Telefongespräche protokolliert werden. Jedes
Mitglied verfügt über einen Chip, über den der Zutritt gesteuert
und aufgezeichnet werden kann. Dieser Chip kann auch zur Bezahlung am Getränkeautomaten
verwendet werden (System LEGIC). Im Alarmfall wird die Eingangstür für
eine kurze Zeit automatisch entriegelt.
Die Leitstelle verfügt über 2 gleichwertige Arbeitsplätze mit
Funk und ISDN-Telefon, einen PC-Arbeitsplatz und Modulen für Hausrufanlage,
Videoüberwachung, Alarmsteuerung (Pager, Sirenensteuerung) und Haustechnik.
Weiters sind in der Kommandozentrale untergebracht: 2 Schreibtische und Kästen
für die administrativen Tätigkeiten, A3-Kopierer und Drucker und
2 19“-Schränke für die alarmtechnische Ausrüstung, Computernetzwerk,
Telefonanlage, Videoaufzeichnung u. dgl.

Die Einrichtung (außer den Schreibtischen) wurde in Eigenregie von
der FF Frankenmarkt hergestellt.
Die Kommandozentrale.
Die Fahrzeughalle wurde als freitragende Halle errichtet und bietet 5 Stellplätze
für die Einsatzfahrzeuge. Die Deckensektionaltore lassen sich einzeln
vom Tor oder mittels Fernsteuerung vom Fahrzeug aus bedienen. Alle Stellplätze
sind mit einer automatischen Abgasabsaugung und Ladesteckern mit integrierter
Luftversorgung versehen. An den Säulen zwischen den Toren sind Energieverteilkästen
integriert (Stromverteiler, Druckluft, Torsteuerung, Blinkampel und Lichtschranken).
Ein Stellplatz wurde mit einer Montagegrube ausgestattet. Diese ist elektrisch
mittels Kettenantrieb zu öffnen und zu schließen.

Die gesamte Montagegruben-Ausrüstung wurde selbst geplant,
gebaut und montiert. Die professionelle Ausführung wäre eigentlich
patentreif.
Über eine Stiege gelangt man im hinteren Bereich der Halle auf eine Galerie,
welche über dem Garderobeflur situiert ist. Dieser Bereich dient als
Stau- u. Lagerraum für Einsatzmittel u. diverse andere Güter. Es
wird hier ein System mit Europaletten u. Aufsatzrahmen verwendet, welche mittels
Hubwagen bzw. Stapler manipuliert werden. So ist im Einsatzfall ein rascher
Nachschub an Material möglich. In Verlängerung der Galerie schließt
die Lüftungszentrale an. Hier werden Zu- u. Abluft von den belüfteten
Gebäudeteilen zentral versorgt (Schulungsraum, Garderobeflur, Bereitschafts-
u. Jugendraum, Sanitärräume u. Bekleidungskammer).
Direkt von der Halle erreichbar, aber ins Kopfgebäude integriert, ist
der Waschraum mit Stiefelwaschanlage und Toilette.


Die Montagrube und die Waschbox.
Durch eine Tür gelangt man von der Fahrzeughalle in die
Waschbox. Diese dient zur Pflege der Fahrzeuge und Schläuche, stellt
jedoch auch einen Reserve-Stellplatz dar. Seitlich ist im Boden eine Wanne
eingelassen, die, mit Gitterrosten abgedeckt, zur Schlauchwäsche dient.
Ein Dampfstrahler ist auf einem Podest so angebracht, dass er stationär
betrieben werden kann, aber auch mittels Stapler rasch heruntergehoben und
mobil zu verwenden ist. Es laufen von hier 2 fixe Leitungen zu Pistolen in
der Waschbox und eine Leitung in die Fahrzeughalle zur Grobreinigung des Hallenbodens.
Auch in der Waschbox ist eine Abgasabsaugung installiert. Direkt vom Bereich
der Schlauchwäsche gelangt man in den Schlauchturm, wo die gewaschenen
Schläuche mittels Schlauchaufzug mit kombinierter Wickelvorrichtung zum
Trocknen aufgehängt werden. Die trockenen Schläuche werden nach
Abnahme in einem Schlauchschrank aus Nirosta im hinteren Bereich der Waschbox
gelagert. An der Außenseite des Schlauchturms ist vorne eine Stahlkonstruktion
mit Stiegenaufgang angebaut. Seitlich ist freistehend eine Übungswand
angebracht, welche über Podeste mit den Stiegen verbunden ist. Hier können
Leiter- u. Abseilübungen durchgeführt werden. Es kann so das Arbeiten
über Fenster an einem 3-stöckigen Gebäude simuliert werden.
Auch unsere Sportwettkämpfer können hier an der Steigerwand üben.

Der Schlauchturm kann auch für die Ausbildung verwendet werden.
Hinter der Fahrzeughalle schließt der Garderobeflur an.
Hier sind die Spinde für die aktive Mannschaft und die Jugendgruppe angebracht,
ebenso ein selbst gebauter mobiler Handschuh- u. Stiefeltrockner. Zwischen
den Spinden sind 3 Reihen mit Schließfächern montiert. Daneben
sind noch der E-Verteilerraum und die Heizzentrale untergebracht. Beheizt
wird das Gebäude übrigens mit kostengünstiger Erdwärme
von der benachbarten Energie AG. Die Verbindung vom Garderobeflur zur Fahrzeughalle
erfolgt über 3 breite Brandschutztüren. Von hier gelangt man auch
in folgende an der Rückseite des Gebäudes liegende Räume: Bekleidungskammer
mit Schrankraum, Atemschutzwerkstätte, Gerätewartwerkstätte,
Gerätelager und überdachtes Freilager.


Der geräumige Garderobenflur und das 80 kVA Notstromaggregat.
In der Bekleidungskammer ist eine Waschmaschine und ein Wäschetrockner
vorhanden. Auch eine kleine Elektro-Feinmechanik-Werkstatt findet hier Platz.
Die Atemschutzwerkstätte bietet alle Möglichkeiten der Pflege und
Überprüfung der Atemschutzgeräte und Zubehör. An diesen
Raum anschließend befindet sich der Generator- u. Aggregateraum. Hier
sind stationiert: ein 300bar Atemluft-Kompressor zum Füllen der Flaschen,
ein 10bar-Kompressor für die zentrale Versorgung des Gebäudes mit
Druckluft und ein 80 kVA-Notstromgenerator, welcher eine unabhängige
Stromversorgung des kompletten Gebäudes erlaubt. Der Anlauf erfolgt im
Falle eines Stromausfalles automatisch. Der Generator ist mobil eingebaut,
so dass er mittels Hubwagen ins Freie gezogen, auf einen LKW verladen und
extern eingesetzt werden kann. In einem eigenen Raum befindet sich das Treibstofflager
und der Tankraum. Hier ist auch die Dieseltankstelle situiert. Die Fahrzeuge
können so über eine Luke an der Gebäuderückseite betankt
werden.
In der Gerätewartwerkstätte sind vorhanden: Schutzgas-Schweißgerät,
Schweißtisch mit Schweißrauchabsaugung, Ständerbohrmaschine,
Kaltkreissäge, Kleinwerkzeuge und div. Materialien und Ersatzteile.
Im Gerätelager sind Tauchpumpen, Nasssauger, Reinigungsmaschine, div.
Werkzeuge u. dgl. gelagert.
Sanitär- u. Sozialräume:
Bei den Sanitärräumen (Toiletten u. Duschen) wurden getrennte Bereiche
für Damen und Herren geschaffen. Ebenso wurde eine behindertengerechte
Toilette eingebaut.
Der Bereitschaftsraum und der Jugendraum sind durch eine Schiebetür voneinander
getrennt. So kann bei Bedarf ein vergrößerter Bereitschaftsraum
geschaffen werden. In beiden Räumen gibt es Kabel-TV, Video u. DVD-Player.
Im Bereitschaftsraum sind weiters Getränkeautomat mit Münzer und
Chip-Bedienung, Schankanlage und ein Küchenblock eingebaut. Die gesamte
Einrichtung beider Räume wurde in Eigenregie geplant und ausgeführt
(ausg. Stühle).


Im Flur des Eingangsbereiches sind 2 Vitrinen an der Wand montiert,
in denen die Bausteine der Bausteinaktion und div. historische Feuerwehrgegenstände
ausgestellt sind.
Über eine Stiege gelangt man schließlich in den ersten Stock des
Kopfgebäudes. Hier sind ein Archivraum und ein modernst ausgestatteter
Vortrags- u. Schulungsraum errichtet worden (Videobeamer, Notebook, Overhead-Projektor,
Kabel-TV, DVD-Player, Whiteboard und ausfahrbare Leinwand). Durch den Rundbau
ergibt sich hier auch eine hervorragende Aussicht auf die Umgebung. Der Raum
ist mittels automatischer Jalousien teilweise oder ganz zu verdunkeln.

Der Vortrags- und Schulungsraum.
Im Außenbereich sind vor und hinter dem Gebäude Parkplätze
vorhanden. Die hinteren Parkplätze ermöglichen im Einsatzfall ein
Zufahren und Betreten des Gebäudes von der Gebäuderückseite,
um die ausfahrenden Einsatzfahrzeuge nicht zu behindern. Die vorhandene Flutlichtanlage
ermöglicht einen sicheren Übungsbetrieb bzw. im Winter eine Verwendung
als Eisstockbahn zur Kameradschaftspflege.
Das ganze Gebäude wurde mit einem Installationsbussystem versehen, um
auch in Zukunft rasch und flexibel auf Änderungen reagieren zu können.
Weiters wurde eine große Anzahl an Bewegungsmeldern installiert, um
den Komfort zu heben und unnötige Energiekosten zu sparen. Um in jedem
Raum ein Telefon bzw. einen EDV-Anschluss zu haben, wurde eine strukturierte
Verkabelung (CAT5) installiert.
Zu den Gesamtbaukosten von EUR 1.500.000,- hat die Feuerwehr
Frankenmarkt Barmittel in der Höhe von EUR 36.337,- und Eigenleistungen
von ca. 5.000 Stunden erbracht.
Oberösterreich - Das neue Feuerwehrhaus der FF
Thalheim (11. April 2003)


Nachdem jahrelang über verschiedene Unterstellmöglichkeiten
vom im freien geparkten Einsatzfahrzeugen und Gerätschaften geredet und
diskutiert worden ist, kam Ende 1998 die Neubaudiskussion ernsthaft in Gang.Der
Grundvorschlag von Architekten DI Wolfgang Harmach konnte so bis Herbst 2000
in ein funktionelles Feuerwehrhaus weiterentwickelt werden. Im Juni 2001 wurde
mit dem Neubau begonnen, zwölf Monate später wurde das Feuerwehrhaus
bezogen. Am 28. September 2002 wurde zentrale Kommunalgebäude „KOMM.“,
dessen zentraler Bestandteil das Feuerwehrhaus ist, aber auch noch platz für
die Rot-Kreuz-Ortsstelle, den Musikverein und den Gemeindebauhof bietet, eröffnet.
Bauphase
Nach der weitestgehenden Fertigstellung des Neubaues im Frühjahr 2002
konnte die Feuerwehr schon im April damit beginnen, erste Teile des neuen
Feuerwehrhauses zu besiedeln. Parallel dazu wurde der Ausbau der Leitstelle
in Eigenregie vorangetrieben und mit den bereits bestehenden Elektroinstallationen
im Haus verbunden. Im Mai konnten erste Funktionen der Leitstelle erfolgreich
in Betrieb gehen und im Testbetrieb geführt werden. Tag für Tag
erwachte die Technik im Haus durch die unermüdliche Arbeit der Feuerwehrmänner
zum Leben. Nach nur wenigen Wochen konnte Ende Mai die Leiststelle in ihrer
Grundfunktionalität beinahe fehlerlos in Betrieb genommen werden. Am
20. Juni war die Zeit für Übersieldung, Installation und Testbetrieb
endgültig abgelaufen: Mit dem Umschalten der Telefon- und Alarmleitungen
wurde der letzte Schritt bei der Übersiedlung gemacht. Dank der perfekten
Feuerwehr-internen Vorbereitung war das Umschalten aller Funktionen beinahe
so reibungslos wie das Umlegen eines Schalters über die Bühne.


Feuertaufe
Knapp fünf Wochen nachdem die Feuerwehr ihr neues Zuhause bezogen und
sich im neuen Haus weitestgehend eingelebt hat, musste das neue Einsatzzentrum
bereits seine Feuertaufe bestehen: Bei der Hochwasserkatastrophe im August
2002, die auch das Gemeindegebiet der Marktgemeinde erfasst hat, bestand das
Haus beim dreitägigen Einsatz seine Feuertaufe. Bewährt hat sich
die neu geschaffene Infrastruktur im Feuerwehrhaus – von der Fahrzeughalle
über die Schlauchwaschanlage bis hin zum Bereitschafts- und Schulungsraum.
Dieser wurde kurzerhand in die Zentrale des Katastrophenstabes der Gemeinde
verwandelt. Im Haus konnte auch die gesamte Einsatzmannschaft – an die
100 Personen –verköstigt und versorgt werden.
Besonders beansprucht war bei diesem Ereignis aber auch die neue Leitstelle:
Sie war während dem dreitägigen Großeinsatz rund um die Uhr
besetzt. Von den Feuerwehrmännern wurden 800 Telefongespräche geführt,
die entsprechenden Mitteilungen an die Einsatzleiter und Kommandanten vor
Ort weitergeleitet. Auftauchende Schwachstellen konnten teilweise noch während
dem dreitägigen Betrieb behoben und ausgebessert werden.


Fahrzeughalle: In der freitragenden Fahrzeughalle
(es sind keinerlei Stützen in der Halle erforderlich) konnte unter anderem
ein Schwerlastregal integriert werden. Hier werden teilweise bereits in Gitterboxen
verladene Einsatzmaterialien vorgehalten. Wie schon bei der Fahrzeughalle
im alten Feuerwehrhaus wurde als Boden ein monolitischer Belag (Industrieboden)
gewählt. In den vergangenen Jahrzehnten hat sich dieser als besonders
unkompliziert und widerstandsfähig erwiesen. Alle sieben Tore sind als
wärmegedämmte Deckensektionaltore ausgeführt und lassen sich
vom Tor, von der Leitstelle und per Funk aus den entsprechenden Einsatzfahrzeugen
öffnen und schließen. Für die Abgasabsaugung wurde eine abgehängte
Sauganlage gewählt – Installationen im Hallenboden konnten so vermieden
werden. Neu ist auch die Strom- und Druckluftversorgung der Feuerwehrfahrzeuge,
die nunmehr ausschließlich über 230 Volt Wechselstrom erfolgt und
erst im Fahrzeug mittels intelligenten Ladesystemen auf die entsprechenden
Spannungen transformiert wird.
Leitstelle: In jahrelanger Planungsarbeit wurde die neue
Leitstelle zu einer der modernsten und zukunftsweisendsten nach dem heutigen
Stand der Technik gebaut. Von einem rund 30 Zentimeter hohen Zwischenboden
aus kann nun der Vorplatz, die Fahrzeughalle und auch der Ausfahrtsbereich
bestmöglicher eingesehen werden. Bei der Planung konnte eine Dreiteilung
des Leitstellentisches vorgenommen und eine thematische und funktionelle Anordnung
der Aufgabenbereiche erreicht werden. Gegliedert ist die Leitstelle in zwei
Funk- bzw. Arbeitsplätze sowie einen Steuerstand für Haustechnik
und Alarmierung. Für die interne Kommunikation stehen eine Lautsprecheranlage
und ein internes Telefonnetz zur Verfügung. Die Verbindung zur Außenwelt
wird mittels dem Feuerwehr-Telefonanschluss und einer Nebenstelle der Telefonanlage
des Marktgemeindeamtes hergestellt. Im Regelfall wird die Funkverbindung über
einen optimal gelegenen Antennenstandort mittels Richtfunkstrecke angebunden.
Alternativ steht an der Spitze des Schlauchturms eine lokale, redundante Funksendestation
zur Verfügung. Die Alarmierung erfolgt mittels Sirene und den verschiedene
Haus- und Funkalarmen. Hier kann vom Alarm im Feuerwehrhaus über automatisch
wechselnde Gruppenalarmierungen bis hin zum Vollalarm abgestuft alarmiert
werden. Alle mit den Alarmfunktionen zusammenhängende Aktionen im Haus,
wie dem Einschalten der Beleuchtung, Hochfahren der Heizung und Warmwasserbereitung
bis hin zur anlassfallgesteuerten Beschallung werden über die von den
Feuerwehrtechnikern entworfene und entwickelte Steuerung und das eingebaute
Installationsbussystem abgewickelt.
Einsatzgarderobe: Für das Spindsystem in der Einsatzgarderobe
haben die Feuerwehrmänner das aus den besten Ideen zusammengestellte
„System Thalheim“ erfunden. In der gesamten Einsatzgarderobe gilt
das System „Drei-für-Zwei“: jeweils zwei Feuerwehrmänner
teilen sich einen 100 Zentimeter breiten Spind. Im Fußbereich wurde
der Spind bei der Hälfte geteilt. Für die unsaubere Einsatzuniformen
steht jeweils links und rechts ein 33 Zentimeter breiter Spind zur Verfügung
(„Schwarzbereich“). In der Mitte ist (rot gekennzeichnet) ein
ebenfalls 33-Zentimeter breiter Spind für sauberes Gewand der Feuerwehrmänner
(„Weißbereich“) vorgesehen, den sich die beiden Sitznachbarn
teilen. Im Bereich der Hut-/Helmablage wurde auf eine Unterteilung gänzlich
verzichtet.
Sanitärbereich / Trockenraum: Wesentlich verbessert
werden konnte die Trennung von sauberen und verschmutzen Bereichen: So ist
die Einsatzgarderobe nach dem Einsatz nur über die Stiefelwaschanlage
zu erreichen, bei der bereits eine Grobreinigung von Ausrüstung und Mann
erfolgen muss. Die mit Schmutz und Schadstoffen kontaminierte Einsatzbekleidung
kann erstmals im Haus gereinigt und getrocknet werden. Für die Trocknung
wurde eigens ein kleiner Trockenraum vorgesehen, in dem Schutz- und Einsatzbekleidung
ohne Erhitzen über einen Entfeuchter getrocknet wird
Schlauchturm: Der Turm ist auf der gesamten Höhe mit
einer aus Metallrahmen und Gittereinlagen bestehenden Stiege erschlossen.
In den Halbgeschossen wurden nach türgroße Ein- und Ausstiegsöffnungen
vorgesehen. Dadurch kann künftig auch das Anleitern und Hantieren mit
Leitern am Objekt geübt werden. gewählt werden. Das automatische
Aufzugssystem eine Bahnenanlage zieht die Schläuche zur Trocknung auf
und hängt die Schläuche hintereinander in Bahnen in der Turmspitze
auf. Abgestimmt auf das Aufzugssystem ist auch das Schlauchpflegesystem im
Schlauchwaschraum, der im Keller an des Turm anschließt und mittels
Jalousie von diesem getrennt werden kann. Die Kombination Schlauchaufhängung/-pflege
ist so gewählt worden, dass der gesamte Reinigungsaufwand von zwei Personen
erledigt werden kann.
Wasserversorgung: Das gesamte Feuerwehrhaus wird über
zwei voneinander unabhängige Wasserversorgungskreise gespeist. Beide
Kreise sind voneinander unabhängig, allerdings nicht gegenseitig verbindbar.
Das Haus wird sowohl mit Trinkwasser durch die Ortswasserleitung versorgt,
zusätzlich wurde eine Speisung des Hauses mit Brauchwasser aus einem
neu geschlagenen Brunnen errichtet. Um Trinkwasser zu sparen und natürliche
Ressourcen zu schonen, kommt in hygienisch weniger kritischen Bereichen das
Brauchwasser des Brunnens zum Einsatz: So werden alle Toilettanlagen im Haus
mit dem Brauchwasser gespült. Auf den Einsatz von Trinkwasser wird auch
bei der Reinigung von Fahrzeugen, anderen Gerätschaften, Schläuchen
und teilweise von Einsatzbekleidung verzichtet.
Atemschutzwerkstatt: Bei der Planung der Werkstatt wurde
auf ein Einbahnsystem Wert gelegt, in dem die Gerätschaften nach dem
Einsatz gereinigt, gepflegt, gewartet, Instand gesetzt, zusammengebaut und
wiederbefüllt werden. Am Ende der Kette steht ein Prüfverfahren,
in dem die einwandfreie Funktion nach der Wartung bestätigt werden muss,
ehe die Atemschutzgeräte wieder in die Einsatzfahrzeuge verladen werden.
Im Zuge des Neubaues konnte auch ein eigener Atemluftkompressor mit Speichersystem
angeschafft werden
Lagermöglichkeiten: Neben einer Kleinwerkstätte
konnten an der Rückseite der Fahrzeughalle ein Betriebs- und Einsatzmittellager
untergebracht werden. Durch die Höhe der Fahrzeughalle ergibt sich auch
ein Zwischenboden, der ebenfalls für Lagerzwecke adaptiert worden ist.
Ein Teil dieser Fläche wurde baulich abgetrennt und als Standort für
Kompressoren und Technikeinrichtungen adaptiert. Erzeugt wird hier vor allem
Druckluft für die Ladung der Einsatzfahrzeuge und komprimierte Atemluft
für das Befüllen der Atemluftflaschen.
Verwaltungsräume: Für den Verwaltungsdienst können
nun alle erforderlichen Arbeiten im Feuerwehrhaus durchgeführt werden.
Auch hier wurde seitens der Feuerwehr darauf Bedacht genommen, dass vor allem
eine schlichte und zweckmäßige Raumausstattung ausgewählt
wurde. Neben Schreibtischen, die auch einen Computerarbeitsplatz integriert
haben, finden sich vor allem Hochschränke mit Schiebetüren zur Aufnahme
der zahlreichen Ordner. Dadurch kann erreicht werden, dass der gesamte Akten-
und Datenbestand der Verwaltung nur eine Handlänge vom Arbeitsplatz entfernt
ist und somit jederzeit uneingeschränkt zur Verfügung steht. Durch
die Wahl der Schreibtische kann auch eine kurzfristige Kleinbesprechung im
Verwaltungsbereich durchgeführt werden.
Schulungsraum: Im Obergeschoss ist der Schulungsraum der
Feuerwehr untergebracht. Ganz bewusst wurde bei der Planung auf die Größe
und Einrichtung Bedacht genommen. Da im Feuerwehralltag Schulungen der gesamten
Einsatzmannschaft nur im Ausnahmefall stattfinden, die theoretische Ausbildung
für Gruppen und Teile der Mannschaft aber sehr häufig vorkommen,
entspricht der kleine Schulungsraum den Anforderungen der Feuerwehr wesentlich
besser als jeder andere, große Vortragssaal.
Daten: Baukosten 1,8 Millionen Euro, sieben Fahrzeugstellplätze,
fünf für Normfahrzeuggröße, zwei für Sonderfahrzeuge,
Einsatzgarderobe, Leitstelle, Werkstätten, Lageräume, sanitäre
Anlagen, Schlauchturm mit Schlauchwaschanlage, Büroräume für
Verwaltung und Besprechung, Schulungs- und Jugendraum, Aufenthaltsraum sowie
ein Archiv-/Ruheraum.
Zur Feuerwehr
Thalheim
Oberösterreich - Ein neues Haus für die FF
St. Georgen (14. Februar 2003)

Im Gebäudekomplex ist neben der Feuerwehr auch der Bauhof untergebracht.
Noch im Jahr 2000 wurde das neue Gebäude der Freiw. Feuerwehr
St, Georgen im Bezirk Grieskirchen eröffnet. Die Wehr, welche 2002 nun
auch ein neues LFB-A1 erhalten hat, besitzt noch einen Dodge (BJ ca. 1938!),
der als KRF mit Seilwinde noch im Einsatz steht. Das alte KLF (25 Jahre alter
Ford Transit) wird als MTF verwendet und ev. zu einem KDO ausgebaut. Im Gebäude
mit KDO- und Schulungsraum sind auch der Bauhof, Umkleideanlagen für
Sportler, eine Asphaltbahn und ein im Entstehen begriffener Mehrzweckraum
für Veranstaltungen untergebracht.


Neben dem neuen LFB-A1 führt die Wehr auch eine KRF mit Baujahr ca.
1938.
Das Fahrzeug steht immer noch im Einsatz!
Noch im Jahr 2000 wurde das neue Gebäude der Freiw. Feuerwehr
St, Georgen im Bezirk Grieskirchen eröffnet. Die Wehr, welche 2002 nun
auch ein neues LFB-A1 erhalten hat, besitzt noch einen Dodge (BJ ca. 1938!),
der als KRF mit Seilwinde noch im Einsatz steht. Das alte KLF (25 Jahre alter
Ford Transit) wird als MTF verwendet und ev. zu einem KDO ausgebaut. Im Gebäude
mit KDO- und Schulungsraum sind auch der Bauhof, Umkleideanlagen für
Sportler, eine Asphaltbahn und ein im Entstehen begriffener Mehrzweckraum
für Veranstaltungen untergebracht.