IDASSA 2007: Schweißtreibende Einsätze am zweiten Übungseinsatztag
Geschrieben am: 2007-05-22 21:35:23

Biograd (Kroatien): Dienstag, 22. Mai 2007 – aufgrund der sommerlichen Temperaturen gestaltete sich der zweite Übungstag für die Feuerwehrleute aus Österreich als besonders schweißtreibend. Und neuerlich konnten sie ihre taktischen und technischen Kenntnisse eindrucksvoll unter Beweis stellen.

Mit viel Lob für die Österreicher kehrten die Teamleader der Craft-Austria am Abend des 21. Mai von der abendlichen Einsatzbebesprechung ins Camp zurück. Mehrere Staaten bekundeten die ausgezeichneten Kooperationsfähigkeiten der über 50 Mann starken Einheit beim Erdbebenszenario am ersten Übungstag.

Kühle Köpfe an heißem Tag: Der 22. Mai startete am Vormittag damit, dass die Hälfte des Kontingentes aufgrund eines Nachbebens neuerlich zum Erdbebenplatz abrücken musste, um sich an der Suche und der Rettung nach Überlebenden und Toten zu beteiligen. Bei hochsommerlichen Temperaturen kamen die Helfer entsprechend ins Schwitzen, aber lediglich körperlich. Taktisch und technisch behielten die Einsatzleiter und die gesamte Hilfsmannschaft dennoch einen kühlen Kopf. Zwar musste man dort und da wegen dem Fehlens von schwerem Gerät auch improvisieren, jedoch zeichnet gerade dieses Vermögen die Feuerwehren aus, schwierige Situationen auf diese Weise dennoch rasch und effizient meistern zu können. Die vielfältige Zusammensetzung aus den verschiedensten Berufsgruppen macht sich hier bezahlt.



Halbe Einheit nochmals geteilt: Während der Hilfeleistung beim Erdbeben kam es in einem der Gebäude zu einem Brand, der sich in dem Objekt rasch ausdehnen konnte. Mit Unterstützung eines weiteren Tanklöschfahrzeugs des Österreichkontingents gelang es den Feuerwehrleuten, mittels eines Innenangriffs durch zwei Atemschutztrupps, auch dieser Situation rasch Herr zu werden. Die bereits seit den Morgenstunden eingesetzte Mannschaft musste sich schließlich ein weiteres Mal aufteilen, um zwei Verletzte von einem Gebäudedach zu retten, weitere „Search and Rescue“-Einsätze durchzuführen sowie aus zwei Fahrzeugen, welche beim Nachbeben durch Trümmerteile getroffen worden sind, jeweils eine verletzte sowie eine tote Person zu befreien bzw. zu bergen.



Internationale Dekontaminationseinsatz: Die noch im Camp befindliche Einheitshälfte wurde am frühen Nachmittag zu einem Deko-Einsatz bei einem Hotel alarmiert. In einem im Bau befindlichen und nie fertig gestellten Hotel – das für die Übung als in Betrieb angenommen worden ist – wurden von diversen Einheiten chemisch kontaminierte Personen gerettet und geborgen. Eine slowenische Einheit war seit den Morgenstunden damit beschäftigt, diese Menschen zu „reinigen“ (zu dekontaminieren). Aufgrund der Notwendigkeit einer Ablösung wurde sodann das Österreichkontingent zugezogen. Im Zuge einer sehr intensiven Zusammenarbeit – die Österreicher arbeiteten mit dem Equipment der Slowenen – wurde diese Arbeit von Craft-Austria fortgesetzt. Lediglich einige kleine Ergänzungen wurden an der Ausrüstung vorgenommen, um eine Deko-Strecke nach österreichischem Standard einzurichten. Im Anschluss daran erfolgte die Dekontamination der Verletzten sowie auch der eigenen Einsatzkräfte sowie einiger Fahrzeuge.



Bereitschaftsalarm zu realem Waldbrand: Rund 30 km vom Camp der Feuerwehrleute entfernt brach am späten Nachmittag im Bereich Shibenik ein Waldbrand aus, der sich rasch auf eine Fläche von rund 20 Hektar ausdehnen konnte. Heimische Kräfte stehen mit Unterstützung aus der Luft im Einsatz und Teile der anwesenden Übungskräfte wurden in Alarmbereitschaft versetzt. Eine praktische Anforderung erfolgte bis zum Absenden dieser Infomeldung jedoch nicht mehr, es wurde auf die nationalen Kräfte zurückgegriffen.

Erster Übungstag der IDASSA auf FireWorld



Gedruckt von fireworld.at Onlinemagazin und interaktives Portal für die Feuerwehren (http://www.fireworld.at/cms/story.php?id=11967)