T: Neue Dimensionen in der Einsatzleitung!
Geschrieben am: 2007-08-04 05:38:25

Wörgl (T): Einen bedeutenden Schritt in Richtung Zukunft machte die Freiwillige Feuerwehr Wörgl mit der Anschaffung eines neuen Kommandofahrzeuges.

Das neue, hochmoderne Fahrzeug ersetzt das bisherige Kommandofahrzeug – einen VW Synchro aus dem Baujahr 1989 – und soll sowohl den heutigen als auch den zukünftigen Anforderungen an die Einsatzleitung gewachsen sein.



Warum der Austausch?
Der Zahn der Zeit ging auch an unserem alten Kommandofahrzeug nicht spurlos vorüber. In den fast 18 Dienstjahren dieses Fahrzeuges wurden damit unzählige und zum Teil sehr schwierige Einsätze absolviert. Vor allem die starke Belastung durch die Beladung machte dem Fahrzeug zu schaffen. Zudem häuften sich die Reparaturen und Pannen des Fahrzeuges.

Ausschlaggebend war jedoch das verheerende Hochwasser im Jahr 2005, welches dem Fahrzeug besonders zusetzte. Der mehr als zwei Wochen lange Einsatz unter harten Bedingungen wie Wasser und Schlamm machte sich deutlich bemerkbar.



Zudem war die Einsatzleitung beim Hochwasser bis an ihre Grenzen gefordert und es wurde schnell klar, dass ein Mobiltelefon und ein Fax nicht mehr ausreichen um große Einsätze zu koordinieren. In einer Zeit in der das Internet viele Aufgaben erheblich erleichtert, bleiben auch die Feuerwehren nicht davor verschont auf modernere Medien umzustellen.

Weiters, steigen in einer aufstrebenden Stadt wie Wörgl, die Wirtschaftsstandort und Verkehrsknotenpunkt zugleich ist, die Bevölkerungsdichte sowie das Verkehrsaufkommen rasch an. Folglich steigt auch die Anzahl an privaten und öffentlichen Gebäuden sowie die Anzahl der so genannten Risikoobjekte, wie zum Beispiel Gefahrstofflager.

Es war also schnell klar, dass die Anschaffung eines neuen Fahrzeuges, das dem heutigen Stand der Technik entspricht, unumgänglich ist, um die Vielzahl der verschiedenen Einsätze zu bewältigen.

Das Resultat: Ein Fahrzeug nach Maß!
Nach einer Vorlaufzeit von ca. zwei Jahren erhielt schließlich die Salzburger Aufbaufirma „Seiwald“ den Zuschlag und lieferte nach einer Bauzeit von ca. sechs Wochen ein äußerst praktisch und perfekt durchdachtes Fahrzeug.

Als Basis für das neue Kommandofahrzeug dient ein allradgetriebener Mercedes Vito 115 4x4 mit einer Leistung von 150 PS und Automatikgetriebe. Das Fahrzeug ist zudem mit Navigationssystem, Klimaanlage und Parksensoren (vorne und hinten) ausgerüstet.



Die Sondersignalanlage wurde komplett in LED-Technik ausgeführt und verfügt über ein elektrisches und ein pneumatisches Horn, Doppelblitzbalken am Dach, Straßenräumer im Kühlergrill sowie Blitzer am Heck. Im Dachaufbau wurde weiters das Verkehrsleitsystem sowie die Umfeldbeleuchtung integriert. Das elektrische Horn dient zugleich als Außensprechanlage mit Funkmikrofon.

Im Innenraum wurde ein großer Schreibtisch eingebaut, an dem zwei Personen hervorragend arbeiten können. Neben zwei digitalen Einbaufunkgeräten finden im Schreibtisch auch ein analoges Einbaufunkgerät sowie der Computer Platz. Hinzu kommen vier digitale und ein analoges Handfunkgerät, ein Handfunkgerät mit dem Atemschutzkanal sowie ein fix eingebautes Telefon und ein Handy.

Neben dem Schreibtisch ist ein Kasten angeordnet, der den Farblaserdrucker und diverse Schubladen beherbergt. Im hinteren Teil findet man einen großen Kasten in dem sämtliche wichtige Unterlagen, wie zum Beispiel Brandschutzpläne, und der Erste-Hilfe-Rucksack untergebracht sind.

Der Computer ist andauernd in Betrieb und ermöglicht so eine detaillierte Anfahrtsbeschreibung schon kurz nach dem Ausrücken. Über eine eigens programmierte Einsatznavigation, die alle wichtigen Links und Programme für den Einsatz bereitstellt, wird ein schneller und effizienter Zugriff auf das Internet sichergestellt.

Im Heck des Fahrzeuges sind neben der Normbeladung, wie Feuerlöscher, Lampen, Absperrmaterial, etc. auch ein Stromaggregat und eine Akkubergeschere untergebracht. Ein besonders ausgetüfteltes Highlight stellt der ausziehbare Tisch dar, der auch als Magnetwand genutzt werden kann. Bei großen Einsätzen ist hier genug Platz für Einsatzbesprechungen mit Skizzen und Plänen.

Trotz des beachtlichen Platzangebotes im Fahrzeug und der großen Anzahl von Ausrüstungsgegenständen, die untergebracht wurden, ist das Fahrzeug relativ klein und handlich geblieben.

Die Firma Seiwald hat es geschafft ihrem Leitspruch „Feuerwehrtechnik nach Maß“ gerecht zu werden und Funktion und Design perfekt zu vereinen. Auch der kleinste Winkel des Fahrzeuges wurde optimal ausgenutzt, ohne dass die Übersichtlichkeit darunter leiden musste.
Wir können daher zu Recht behaupten unseren Fuhrpark um ein hochmodernes und innovatives Fahrzeug erweitert zu haben.

Fotos: FF Wörgl

FF Wörgl



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