Deutschland: 100 m hohe Flammen nach Explosion einer Gasleitung
Geschrieben am: 2007-08-29 16:45:42

Weinbach-Gräveneck (Deutschland): Verwüstungen in einem Umkreis von etwa 150 Metern hat eine Gasexplosion bei Weilburg am Dienstagmorgen, 28. August 2007, angerichtet. Der Verkehr der Lahntalbahn kam zum Erliegen. Die Flammen schossen rund 100 Meter hoch. 16 Menschen wurden leicht verletzt.

Der Unglücksort liegt auf freiem Feld gegenüber einem Campingplatz an der hessischen Lahn. Wie die Polizei mitteilte, war offenbar Gas aus einer defekten Leitung ausgeströmt und hatte sich entzündet. Die Explosion war so heftig, dass die Bahn ihren Verkehr einstellen musste. Die Gleise am gegenüberliegenden Flussufer seien auf etwa 100 Meter Länge verbogen, berichtete ein Bahnsprecher am Dienstag in Frankfurt.


Anwohner erlitten Schock: In dem etwa 250 Meter entfernten Ort Weinbach-Gräveneck südlich von Weilburg seien einige Fensterscheiben zu Bruch gegangen und Garagentore eingedellt worden. 16 Einwohner erlitten einen Schock. Der Ort liegt auf dem gegenüberliegenden Flussufer auf einem Hügel. Das Feld, über das die Gasleitung verläuft, sei auf einer Fläche von etwa 150 mal 150 Metern komplett abgebrannt, berichtete ein Polizeisprecher. Auf dem nahegelegenen Campingplatz habe es dagegen keine Schäden gegeben und die Camper seien nicht gefährdet.

Das Unglück ereignete sich bei Weinbach-Gräveneck an einer Überlandleitung, die zur Zeit durch eine neue, parallel verlaufende Pipeline ersetzt wird. Bei der Leitung sei eine alte Schweißnaht gerissen, berichtete der Polizeisprecher. Zum Zeitpunkt der Explosion habe niemand in der Nähe der Gasleitung gearbeitet. Die Feuerwehr hatte laut Polizei große Mühe, an den Unglücksort zu kommen.
Die Bahn hat einen Schienenersatzverkehr mit Bussen zwischen den Orten Weilburg und Aumenau eingerichtet. Bis zu diesen Endpunkten fahren die Bahnen auf der Strecke Limburg-Gießen im jeweiligen Pendelverkehr. Zur Dauer der Reparaturarbeiten konnte der Sprecher noch nichts sagen.


Ursachensuche hat begonnen: Nach der Explosion einer Gas-Pipeline bei Weilburg ist am Mittwochmorgen, 29. August 2007, die Lahntalbahn wieder freigegeben worden. Experten spekulieren weiter über die Gründe des Unglücks, das ein Feld der Verwüstung hinterließ.
Wie Bahn-Sprecher Bernd Hohnerkamp am Mittwoch sagte, sind die beiden Gleise an der Unglücksstelle wieder frei. Da die Züge dort aber nur langsam fahren könnten, müsse mit Verspätungen im Nahverkehr gerechnet werden. Schwellen und Schienen mussten gerichtet und teilweise ausgetauscht werden. Bei der Explosion am Dienstag waren rund 100 Meter Gleise verbogen worden.
Unterdessen suchen Experten der Polizei und des Landeskriminalamts weiter nach der Ursache der Explosion der Pipeline, bei der am Dienstag 16 Menschen leicht verletzt wurden. Nach aktuellen Ermittlungen soll eine Schweißnaht an einer 60 Zentimeter dicken Leitung gerissen sein. Dadurch sei Gas ausgetreten. Das hat sich dann offenbar an Funken entzündet, die durch das Bersten des Stahls entstanden. Warum die Pipeline allerdings gerissen ist, steht ebenfalls noch nicht fest. Möglicherweise hat sich die Erde unterhalb der Pipeline abgesenkt.
Der Sprecher der Polizeidirektion Limburg-Weilburg wies darauf hin, dass derzeit quer durch den ganzen Landkreis parallel zur bestehenden Gasleitung eine neue Pipeline gebaut wird. Möglicherweise habe sich durch diese Bauarbeiten die alte Gasleitung abgesenkt. Ein Sprecher von Eon-Ruhrgas, dem Betreiber der Pipeline, schloss einen solchen Zusammenhang aber inzwischen aus.

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