D: Das war das 2. Waldbrand-Fachsymposium „Wipfelfeuer 2008“
Geschrieben am: 2008-10-11 11:59:42 Frankfurt (Deutschland): Am 27. September fand in den Räumen der Berufsfeuerwehr Frankfurt das 2. Fachsymposium Waldbrandbekämpfung Wipfelfeuer 2008 mit ca. 150 Teilnehmern aus Österreich, der Schweiz, Luxemburg und Deutschland statt. Das Symposium gliederte sich in 3 Schwerpunktthemen: Die Waldbrandbekämpfung am Boden, aus der Luft und internationalen Erfahrungen. Der offiziellen Begrüßung durch den Hausherrn, Herr Prof. Reinhard Ries folgten die Grußworte des Deutschen Feuerwehrverbandes, vertreten durch Herrn Ralf Ackermann, Vizepräsident des DFV und des Weltfeuerwehrverbandes CTIF. Prof. Ries hob die Bedeutung der Veranstaltung als Plattform zum Gedankenaustausch hervor. Prof. Ries (FW Frankfurt) und Ralf Ackermann (CTIF und DFV Vizepräsident) Ralf Ackermann berichtete kurz über die Diskussionen bezüglich einer europäischen Eingreiftruppe. Der DFV fordert hier eine Stärkung der Strukturen vor Ort. Beide Redner hoben die Notwendigkeit der Einbindung einer privaten Initiative wie @fire in die Verbandsarbeit und bestehenden Strukturen hervor. Die folgenden Fachvorträge waren durch eine hohe Praxisrelevanz und vielen nützlichen Taktik- und Ausbildungstipps geprägt. Dem interessanten und lehrreichen Einsatzbericht von Herr Andreas Gabriel, Stadtbrandinspektor aus Bad Reichenhall, der über die Erfahrungen aus dem Waldbrandeinsatz am Thumsee 2007 berichtet, folgten die historischen Hintergründe des Forstes und die Bedeutung des dazugehörigen Waldbrandschutzes durch Herrn Oberforstmeister i.R. Dr. Hans-C. König. Gerade in diesem Vortrag wurde deutlich, welch großer Erfahrungsschatz im Bezug auf Waldbrände vorhanden ist, der aber viel zu wenig genutzt wird. Das Thema der Fahrzeugtechnik im Waldbrandeinsatz griffen Herr Ulrich Cimolino (FW Düsseldorf u. Mitglied AK Waldbrand) und Herr Diethelm Witthoff, (LSTE Brandenburg) auf. Es wurden die wichtigen Grundlagen dargestellt und das neu entwickelte TLF 20/40 Typ Brandenburg zur Wald- und Flächenbrandbekämpfung vorgestellt. Nach der Mittagspause folgte Herr Jan Südmersen (FW Osnabrück, Mitglied AK Waldbrand, Vorsitzender @fire)mit einer eindrucksvollen Präsentation über die Waldbrandbekämpfung ohne bzw. mit wenig Wasser und deren hohen Effizienz. Unmittelbar anschleißend wurde das Vorgehen der niederländischen Feuerwehren durch Herr M. Sc. Allard van Gulik am Beispiel der Region Gelderland erläutert. Das wichtige Thema „Sicherheit der Einsatzkräfte im Waldbrandeinsatz“ führte Nicolas Neumann (Geschäftsführer @fire, FW Hamburg) aus. Es wurde neben den wichtigen deutschen Sicherheitsstandards internationale Erfahrungen aufgezeigt und eine zusätzliche relevante Sicherheitsregel für den Waldbrandeinsatz abgeleitet. Im Laufe des Nachmittages wurde es noch internationaler: Die Vorgehensweise bei Internationalen Hilfeersuchen hat Herr Thomas Mitschke, Leiter des gemeinsamen Melde- und Lagezentrums des Bundes und der Länder (GLMZ/BBK), in seinem Vortrag dargelegt. Direkt aus der Praxis berichtete Herr Robert Rückert von der Fa. Agrarflug Helilift. Seit mehreren Jahren ist das Unternehmen in den Sommermonaten mit Hubschraubern an der Waldbrandbekämpfung in Spanien und Frankreich beteiligt. Zum Abschluss des Tages berichtet Herr Karl Rinnergschwenter (Österreichischer Bundesfeuerwehrverband) über die Ausbildung und den Einsatz von Flughelfern und Herr Detlef Maushake (Feuerwehr Salzgitter, Mitglied des @fire Vorstandes) ergänzte mit einem Vortrag über den Einsatz von Helitac Crews. Der Hubschrauber unterstützt die Löscharbeiten massiv, aber nur die Helitac Crew oder die Bodenmannschaften sind in der Lage, das Feuer endgültig zu löschen. In den Pausen wurde die begleitende Fachmesse zu vielen Fachgesprächen und Erfahrungsaustauschen genutzt, zudem gab es noch Kurzvorträge der Aussteller. Zum Ende gab es ausschließlich positive Stimmen der Besucher und es wurden viele neue Erkenntnisse und neues Wissen mitgenommen. Ein Dank an die Feuerwehr Frankfurt für die Gastfreundschaft und an alle beteiligten Referenten und Aussteller. @fire Internationaler Katastrophenschutz Deutschland e.V. ist eine gemeinnützige NGO (Non Goverment Organisation) und wurde 2002 gegründet. Die Aufgaben sind die Waldbrandbekämpfung und die Übernahme spezieller Feuerwehrtätigkeiten in Europa und weltweit. Die Mitglieder setzen sich aus Feuerwehrleuten von Berufs- und Freiwilligen Feuerwehren aus ganz Deutschland und Österreich sowie Angehöriger weiterer Hilfsorganisationen zusammen. Weitere Informationen zu @fire finden sie unter www.at-fire.de. Die Veranstaltung Wipfelfeuer wird durch @fire organisiert und ausgerichtet, um eine bundesweite und europäische Plattform zum Thema Wald- und Vegetationsbrandbekämpfung aufzubauen. Wipfelfeuer.de @fire |