Oö: Bilanz 2010 des Bezirkes Linz-Land und keine Sonntagsreden im Freiw-Jahr
Geschrieben am: 2011-03-12 11:14:23 Bezirk Linz-Land (Oö): Mit 3.539 Brandeinsätzen und technischen Hilfeleistungen war das abgelaufene Feuerwehrjahr 2010 für die Feuerwehren des Bezirkes Linz-Land zwar deutlich weniger fordernd als das Katastrophenjahr zuvor (4.571 Gesamteinstätze),... ... über Langeweile können sich die 2.187 aktiven Feuerwehrmänner und –frauen aber wahrlich nicht beschweren. In Summe haben die Feuerwehrmitglieder 2010 für den Einsatzdienst, Ausbildung und Verwaltungsaufgaben 252.912 Stunden aufgewendet. Umgerechnet ergibt das pro aktivem Feuerwehrmitglied durchschnittlich 124 Stunden oder 3 Arbeits-/Urlaubswochen, die für die Allgemeinheit unentgeltlich geleistet wurden. Erfreulich ist auch weiterhin die Mannschaftsentwicklung der Feuerwehren im Bezirk: Obwohl die Anzahl der Feuerwehrjugendmitglieder durch zahlreichen Überstellungen in den Aktivstand etwas rückläufig ist, erfreut sich die Feuerwehrjugend nach wie vor regen Zuspruchs. „Fakt ist, dass die Feuerwehren heute in Konkurrenz zu anderen Organisationen stehen, die ebenfalls sehr gute Jugendarbeit betreiben und wir uns um jedes einzelne Jungfeuerwehrmitglied bemühen müssen“, sagt Bezirks-Feuerwehrkommandant Ing. Wolfgang Lehner. Eine gewisse Neuorientierung und das Nutzen neuer Medien wie „facebook“ sei hier das Gebot der Stunde, um die Jugendlichen zu erreichen. Jahr des Ehrenamtes: „Wir brauchen mehr als Sonntagsreden!“ In den Ausführungen zur Bilanz des Vorjahres ging Lehner auf das diesjährige „Jahr des Ehrenamtes“ ein: „Die Feuerwehren sind ein sehr wichtiger Teil unserer Gesellschaft und wir sind der Meinung, dass man uns diese Bedeutung auch zugestehen muss“, sagt Lehner und fordert ein klares, nachhaltiges Bekenntnis der Politik zu den Feuerwehren: „Wir brauchen keine Sonntagsreden und Dankeschön-Inseratenserien, wenn wir auf der anderen Seite kaputt gespart werden, weil die Politik und Behörden Einsparungspotenzial bei uns orten.“ Dort wo es Doppelgleisigkeiten und unnötige Mehrausgaben gibt, ist auch Lehner dafür, diese zu vermeiden, generell müsse sich die öffentliche Hand aber bewusst sein, dass es das gleiche Sicherheitsniveau um weniger Geld nicht geben werde. Dem Bezirk Linz-Land sagen die Experten in den kommenden Jahren das höchste Wirtschaftswachstum und den stärksten Bevölkerungszuwachs voraus. Ein Umdenken wird mancherorts auch notwendig sein, wenn es angesichts dieser Entwicklung um die Zukunft der Feuerwehren geht: „Oft wird vorausschauend in neue Wohnungen und neue Betriebsbaugebiete investiert. Dass die dafür notwendige Infrastruktur, vom Wasser- bis zum Kanalanschluss, Kindergarten- und Schulplätzen geschaffen wird, ist eine Selbstverständlichkeit – auf die Sicherheit, für die letztlich die Feuerwehr verantwortlich gemacht wird, darf nicht vergessen werden“, mahnt Lehner. Die Investitionen in die Sicherheit seien im Normalfall überschaubar und würden keinesfalls das oft erblickte „Einsparungspotenzial“ bieten, um die maroden Kassen der öffentlichen Hand zu entlasten. „Die öffentliche Hand muss auch mit guten Beispiel vorangehen, wenn es um Dienstfreistellung von Feuerwehrmitgliedern während des Tages geht“, fordert Lehner ein weiteres Entgegenkommen der Gemeinden und Institutionen. „Es kann nicht sein, dass nur die Wirtschaft die Belastung der Tagesalarmsicherheit durch die Freistellung von Mitarbeitern trägt, hier muss die Politik die entsprechenden Rahmenbedingungen schaffen“, fordert der Bezirks-Feuerwehrkommandant. Bezirks-Feuerwehrkommando Linz-Land |