Nö: Neues HLF 3 von Rosenbauer für die Freiw. Feuerwehr Biberbach
Geschrieben am: 2014-03-05 14:27:03

Biberbach (Nö): Am 20. Februar 2014 war es endlich soweit, nach eineinhalbjähriger Planung konnte das neue HLF 3 (Hilfeleistungsfahrzeug) der FF Biberbach von der Fa. Rosenbauer abgeholt und Dienst gestellt werden.

Das neue Einsatzfahrzeug ersetzt ein Tanklöschfahrzeug, das nach 26 Jahren Dienst an die FF Markersdorf-Markt im Bezirk St. Pölten-Land verkauft wurde. Taktisch gesehen ist das HLF 3, vollbesetzt mit einer Besatzung von 1:6 (7 Mitglieder), bei Brandeinsätzen im Einsatzgebiet nach dem Kommandofahrzeug das zweite ausrückende Fahrzeug. Bei Einsätzen außerhalb des Einsatzbereiches rückt es grundsätzlich als erstes Fahrzeug aus. Beim technischen Einsatz im Einsatzgebiet verlässt das neue Einsatzfahrzeug als drittes das Feuerwehrhaus, außerhalb des Einsatzgebietes als zweites.


Aus der Ausschreibung und der damit verbundenen Bestbieterermittlung ging die Fa. Rosenbauer als geeigneter Partner hervor. Mit der Entscheidung ein Fahrgestell von MAN zu wählen, förderte man nicht nur die Arbeitsplätze in der Region, sondern hatte ein ideales und robustes Trägerfahrzeug gefunden. Das Fahrgestell ist mit einem Radstand von 4,20 Meter und einer Leistung von 340 PS das größte bzw. stärkste im Bereich bis 18 t höchstzulässigem Gesamtgewicht.


Im Hinblick auf die lange Nutzungsdauer von Feuerwehrfahrzeugen heutzutage, wurde beim neuen HLF 3 der FF Biberbach darauf geachtet, die neueste Technik zu integrieren. So werden neben den 4000 Litern Wasser auch 200 Liter Schaummittel mitgeführt. In Verbindung mit dem Schaumitteltank verfügt das Fahrzeug über eine Digimatic Schauzumischanlage sowie eine Flash-CAFS Anlage. Diese Technologien haben klare Vorteil: Dadurch, dass die Schaumzumischung bei der Digimatic erst nach der Pumpenanlage stattfindet, wird vermieden, dass die Feuerlöschkreiselpumpe und in weiterer Folge der Wassertank durch Schaummittel verschmutzt wird.


Bei der Flash-CAFS Anlage wird zusätzlich zum Schaummittel-Wasser-Gemisch Druckluft beigemengt, dadurch kann das Schaummittel über längere Strecken gefördert werden, ohne dass es sich entmischt. Mit Druckluft wird das System von zwei ebenfalls eingebauten 300 bar Pressluftflaschen versorgt. Durch den Einsatz dieser neuen Anlage kann der Wasserschaden bei Brandeinsätzen massiv verringert werden, da wesentlich weniger Wasser erforderlich ist um den Brand zu löschen.


Als Schnellangriffseinrichtung steht im Heck eine Schlauchhaspel mit formstabilem Schlauch und Hohlstrahlrohr basierend auf Niederdruck zur Verfügung. Auf dieser kann, Dank der Schaumzumischanlage, auch mit Schaum gearbeitet werden.


Sämtliche fahrzeugtechnische Beleuchtung, wie z. B. die Innenraum-, Geräteraum- und Umfeldbeleuchtung, sowie der Lichtmast sind in LED-Technologie ausgeführt und werden über die Fahrzeugbatterie versorgt, dadurch benötigen sie keine zusätzliche Stromversorgung, wie etwa durch das ebenfalls mitgeführte 14 kVA Notstromaggregat. In Verbindung mit dem 14 kVA Generator ist auch eine Strom-Schnellangriffshaspel installiert, welche eine schnelle Stromversorgung ermöglicht.


Ebenso findet sich in diesem Geräteraum eine Druckluft-Schnellangriffshaspel. Weitere Besonderheiten des neuen Einsatzfahrzeuges sind eine Verkehrsleiteinrichtung am Heck des Fahrzeuges und eine Hygienewand mit Wasser und Druckluft, sowie Reinigungs- und Pflegemittel für die Haut. Um verschmutzte Gerätschaften sofort am Ort des Geschehens reinigen zu können, befindet sich zusätzlich noch ein Hochdruckreiniger an Bord. Eine Straßenwaschanlage mit sechs verstellbaren Düsen erleichtert die Reinigung von Straßen.


Zur Dekontamination nach einem Schadstoffeinsatz wird eine sogenannte Otter-Deko-Wanne mitgeführt. Auch im Mannschaftsraum gibt es einige Besonderheiten, der sogenannte ActionTower beinhaltet alle wichtigen Ausrüstungsgegenstände, mit denen sich die Mannschaft schon während der Anfahrt ausrüsten kann, so z. B. Handscheinwerfer, Feuerwehrgurte oder die mitgeführte Wärmebildkamera. Zudem sind auch drei Atemschutzgeräte untergebracht.


Mit diesem neuen Einsatzfahrzeug ist die FF Biberbach nun wieder am neuesten Stand der Technik und bereit, der Bevölkerung und Umgebung noch effizienter und schneller zu Hilfe zu kommen.

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