Oö: Wildenauer Rescue Days 2014
Geschrieben am: 2014-10-13 14:47:13

Wildenau (Oö): Die Rescue Days der Fa. Weber Hydraulik sind die weltweit größte Ausbildungsveranstaltung für technische Hilfeleistung. Von dieser Veranstaltungsreihe inspiriert, formte sich im Jahr 2013 der Gedanke eine ähnliche Übung in Wildenau durchzuführen.

Von der Geburt der Idee bis hin zur Durchführung von zwei Übungstagen am 27.09.2014 und 04.10.2014, mit jeweils fünf Stationen, haben die ausrichtenden Feuerwehren Wildenau und Altheim ca. 450 Stunden Vorbereitungsarbeit investiert. Trotz der Durchführung der Übung im Stationsbetrieb wurde versucht möglichst einsatzrealistische Szenarien und Umstände zu ermöglichen.

So zählte zum Beispiel bereits die Anfahrt zur Übungszeit. Die Tätigkeiten der Mannschaften wurden bei jeder Station durch Beobachter und zahlreiche Kameras überwacht und im Schulnotensystem bewertet. So konnte nach jeder Station konstruktives und umfassendes Feedback gegeben werden.

Die Übungstage boten besonders jungen Kräften die Möglichkeit, in „geschützten“ Situationen, erste Erfahrungen im Bereich der technischen Hilfeleistung zu sammeln. Dabei wurde die Zusammenarbeit mit dem Roten Kreuz stark forciert. Gemeinsam mit Kräften der Rettung aus den Dienststellen Altheim, Braunau, Mettmach und Ried probten an den beiden Tagen die Feuerwehren Altheim, Frauschereck, Gurten, Maria Schmolln, Mauerkirchen, Mettmach, Weng und Wildenau für den Ernstfall. Diese bezirksübergreifende Kooperation förderte nachhaltig die Kommunikation und den Gemeinschaftsgeist der Einsatzkräfte.

Ein weiteres Ziel der Ausbildungsreihe war es die Teilnehmer auf einen einheitlichen Ausbildungsstand zu bringen und die Schlagkraft anhaltend zu erhöhen. In 11 Übungsstunden pro Tag wurden von 100 Feuerwehrkräften 22 PKWs zerlegt und zahlreiche Opfer aus ihren misslichen Lagen befreit. Anschließend wurden diese von den 20 teilnehmenden Rot Kreuz Mitarbeitern versorgt.

Die anwesenden Kräfte waren durchwegs von den Szenarien begeistert und haben sich unzählige Erfahrungen und Eindrücke mit nach Hause nehmen können. Die gewonnenen Erkenntnisse werden nun in den Wehren und Dienststellen an andere weitergegeben.

Initiator der Wildenauer Rescue Days Kommandant der FF Wildenau Hauptbrandinspektor Karl Karrer zu den Übungstagen: „Ich freue mich sehr, dass so viele Kameraden unserer Einladung gefolgt sind und sich so gut ausgetauscht haben. Wir denken schon über weitere Übungen dieser Art nach. Es würde mich sehr freuen, wenn sich daraus eine Kooperation mit dem Abschnitt oder gar Bezirk entwickeln würde.“

• Station 1: Rettung einer bewusstlosen Person vom Dach
Während auf dem Dach eines Gebäude Renovierungsarbeiten durchgeführt wurden, verlor ein Arbeiter das Bewusstsein. Da keine Drehleiter zur Verfügung stand, musste der Patient auf andere Weise gerettet werden.


• Station 2: Eingeklemmte Person unter Motor
Bei Arbeiten an einem Lkw wurde ein Mechaniker unter einem schweren Motorblock in einer Montagegrube eingeklemmt. Zunächst musste der Lkw weggeschoben werden, um so Zugang zum Mechaniker zu bekommen. Danach war es das Ziel den Motor anzuheben und den Patienten aus seiner misslichen Lage zu befreien.


Im Anschluss wurde mittels einer Übungspuppe die Reanimation der geretteten Person beübt. Dabei arbeiteten die Einsatzkräfte von Rotem Kreuz und Feuerwehr Hand in Hand.

• Station 3: Verschüttete Person in Baugrube
Beim Spielen in einer Baugrube wurde ein Jugendlicher bis zum Oberkörper verschüttet. Aufgabe der Einsatzkräfte war es zunächst die Einsatzstelle so abzusichern, dass die Rettungssanitäter zum Verletzten vordringen konnten.


Nach der Stabilisierung galt es das Opfer frei zu legen und zu retten.

• Station 4: Verkehrsunfall mit Pfählungsverletzung
Ein Pkw fuhr auf einen vor ihm fahrenden Traktor mit landwirtschaftlichem Gerät auf. Dabei bohrte sich eine dicke Eisenstange sowohl durch das Fahrzeug als auch durch den Oberkörper des Pkw-Lenkers.


Das Knifflige an dieser Station war die Stange so schonend als möglich zu durchtrennen und danach den Lenker unter Einsatz des hydraulischen Rettungsgerätes aus dem Fahrzeug zu befreien.

• Station 5: Verkehrsunfall mit zwei eingeklemmten Personen
In einem Waldstück war ein Pkw von der Fahrbahn abgekommen und gegen mehrere Bäume geprallt. Der Pkw kam seitlich in einem steilen Waldstück zum Liegen und drohte abzurutschen.


Zwei Personen waren zum Teil massiv im Fahrzeug eingeklemmt und mussten aus ihrer misslichen Lage gerettet und dem Roten Kreuz übergeben werden.

Abschnitts-Feuerwehrkommando Mauerkirchen




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