Stmk: Feuerwehr Pöls-Ort stand 24 Stunden im Übungseinsatz
Geschrieben am: 2014-11-13 10:16:22

Pöls (Stmk): Auch dieses Jahr veranstaltete die FF Pöls ihre traditionelle und für die 30 teilnehmenden Kameraden besonders fordernde 24 Stunden–Übung.

Am Freitag, 07.11.2014, begann pünktlich um 15:00 Uhr der 24-stündige Übungsdienst mit einer Einweisung in die neuen Überdruck Atemschutzgeräte, einer Fahrzeugeinteilung und Überprüfung der Einsatzgerätschaften als Warum-Up.


Die Kameraden der ebenfalls für 24 Stunden besetzten Alarmzentrale in Judenburg alarmierten per Rufempfänger und Alarmfax um 18:00 Uhr zu folgend lautendem Einsatzszenario: Im Keller des Lebenshilfewohnhauses in Pöls brach ein Brand aus. Atemschutztrupps der Feuerwehren Pöls und Götzendorf retteten 6 vermisste Personen – in Person unserer Feuerwehrjugendlichen - aus ihrer misslichen Situation. Die Drehleiter der Feuerwehr Judenburg rettete mehrere BewohnerInnen von deren Balkonen.


Auf diese Übung wurde besonderes Augenmerk gelegt, da die Bewohner naturgemäß - speziell in einer Stresssituation – feinfühlige Betreuung benötigen. Die Lebenshilfe Judenburg sponserte nach erfolgreicher Beendigung der 1. Einsatzübung eine zünftige Abendjause.

Um 21.00 Uhr unterbrach ein „scharfer“ Brandmeldealarm in der Zellstoff Pöls AG die Abendpause – dieser Alarm entpuppte sich als Täuschungsalarm und so konnte nach der Erkundung wieder die „Übungsbereitschaft“ hergestellt werden.


Bei strömendem Regen wurde um 23.00 Uhr zu einem Forstunfall in ein Waldstück der Familie von Pezold gerufen, in dem vor kurzem durch den wütenden Sturm einige Bäume entwurzelt wurden, und teilweise kreuz und quer über dem Boden lagen. Übungsannahme war, dass ein Forstarbeiter unter einem Baum eingeklemmt war. Die Kameraden befreiten diesen rasch mittels Hebekissen.

In weiterer Folge wurde das fachgerechte Hantieren mit Motorkettensägen unter Zuhilfenahme der Seilwinde geübt. Dabei wurde besonderes Augenmerk auf die Gefahren von Verspannungen und Wurzelkörper der Bäume gelegt. Dem Schlechtwetter und der Dunkelheit zum Trotz wurden die fordernden Aufgaben von den motivierten Kameraden bravourös gemeistert.


Nach dem Einrücken um ca. 00.30 Uhr und dem Reinigen und Versorgen der Ausrüstung blieb keine Zeit zum Ausruhen, da um 01.00 Uhr zu einem Fahrzeugbrand in der Nähe der Eckhart Mühle alarmiert wurde. Mittels Polylöschanlage des KRFA-B konnte dieser rasch unter Kontrolle gebracht werden. Während die Löscharbeiten noch im Gang waren, wurde zeitgleich zu einem Kellerbrand mit vermissten Personen in der Pölser Jugendlounge gerufen.

Die Besatzung des TLFA – 4000 rückte sofort zum neuen Einsatzort ab, und konnte unter schwerem Atemschutz binnen kurzer Zeit zwei vermisste Personen aus den extrem verrauchten Kellerräumlichkeiten retten.


Nach einer kurzen Nachtruhe wurde die Mannschaft um 07:00 Uhr morgens mittels Pageralarm zu einem Stromausfall mit einer eingeschlossenen Person im Hauslift ins örtliche Seniorenzentrum gerufen. Kurz darauf wurde ein Brandmeldeanlagenalarm im Bereich des Betreuten Wohnens gemeldet. Beide Schadenslagen waren durch die Pölser Florianis rasch zum Guten behoben, und nach einer praktischen Lift- und BMA-Schulung und einer Begehung der Kellerräumlichkeiten wurden die Kameraden von der Heimleitung des Volkshilfe- Seniorenzentrums Pöls zu einem wohlverdienten und ausgiebigen Frühstück eingeladen.

Es folgte eine Fehlalarmierung zu einem Mistkübelbrand in die Kreuzfeldgasse, und danach rückten die Kameraden in das Rüsthaus - ihre „24 Stunden-Heimat“ ein.


Abschließend heulte um 11:45 Uhr in Pöls die Sirene. Kurz darauf wurden die Kameraden der FF Götzendorf unter Kommandant HBI Josef BERR nachalarmiert. Es galt das Abschlussszenario dieses nun doch schon leicht an der Substanz der Kameraden zehrenden Übungstages. Im Zuge von Reparaturarbeiten bei der Turmuhr der Pölser Pfarrkirche entstand ein Kurzschluss, der in einen Brand eine Ebene darunter mündete. Die Atemschutztrupps aus Pöls und Götzendorf retteten unter vollem Einsatz sechs Feuerwehrjungfrauen und Buben aus dieser stark verrauchten Ebene über das steile und enge Stiegenwerk des Kirchturms. Der Techniker war allerdings so unglücklich gestürzt, dass eine derartige Rettung unmöglich war.


So wurde unverzüglich die Mannschaft der Bergrettungsortsstelle Pöls unter der Einsatzleitung von OL Franz WARZGER alarmiert, die mit einer professionellen, spektakulären, und vor allem rasch aufgebauten Abseilvorführung – ähnlich einer Flying Fox Rutsche – den Verletzten sicher zu Boden brachte, von wo er dann durch die Bergrettungskameraden und Feuerwehrsanitäter optimal erstversorgt zum Verletztensammelplatz ins Marktgemeindeamt Pöls gebracht wurde.


Der Pölser Feuerwehrkommandant HBI Karl EDER lobte in seinen Schlussworten die Professionalität, den hohen Ausbildungsstand und den beispielgebenden Idealismus, den die Pölser Feuerwehr¬kameraden bei ihren Tätigkeiten an den Tag legen.


Für die Ausarbeitung und Vorbereitung der abwechslungsreichen und durchdachten Übungsszenarien verantwortlich zeichneten der Ausbildungsbeauftragte der FF Pöls-Ort, BI Ferdinand WEIHS und BM d.V. Hagen ROTH.


Beim abschließenden gemeinsamen Mittagessen aller Beteiligten, das von den guten Geistern der FF Pöls-Ort köstlich zubereitet wurde, stellte sich auch noch der Pölser Pfarrer BFKUR Mag. Heimo SCHÄFMANN mit einer Getränkespende ein, und die Abschlussübung fand in noch einigen gemütlichen Stunden und amüsanten Gesprächen einen erfolgreichen Abschluss.
Aufgrund des positiven Echos und dem Gedanken, die gute Kameradschaft noch zu intensivieren, ruft diese 24 Stunden-Übung nach einer Wiederholung im Jahr 2015!

Bereichsfeuerwehrverband Judenburg




Gedruckt von fireworld.at Onlinemagazin und interaktives Portal für die Feuerwehren (http://www.fireworld.at/cms/story.php?id=54075)