Vom Bundesheer zur Feuerwehr Guntramsdorf
Geschrieben am: 2003-11-09 14:06:03 Die Freiw. Feuerwehr Guntramsdorf berichtet: "Da unser Versorgungsfahrzeug - besser bekannt unter der taktischen Bezeichnung "Last Guntramsdorf" - auch schon in die Jahre gekommen war, waren wir gezwungen, uns um Ersatz umzusehen. Dabei sollte der neue Last - es konnte auch ein entsprechendes gebrauchtes Fahrzeug sein - folgende Anforderungen erfüllen: * Allaradantrieb (nicht zuletzt deshalb, weil unser Last in den Katastrophehilfsdienst eingeteilt ist und man bei solchen Einsätzen durchaus mit schwierigem Fahrbedingungen konfrontiert sein kann). * Entsprechende Nutzlast und Ladefläche, um etwa Unfallwracks transportieren zu können. * Hebebühne * Doppelkabine. Nach etwas genauerer Betrachtung wurden uns zwei Dinge rasch klar: Unser "Wunschfahrzeug" darf mit großer Wahrscheinlichkeit mit einer Lenkerberechtigung für die Gruppe "B" nicht gefahren werden, und vermutlich übersteigt es auch unsere finanziellen Möglichkeiten. Während wir also überlegten, wie wir unser neues Versorgungsfahrzeug sinnvoll abspecken konnten, lief uns plötzlich unser Traumauto über den Weg: Ein 7,5 Tonnen-LKW von Mercedes mit Allradantrieb, Doppelkabine und großer Ladefläche! Es handelte sich dabei um einen ehemaligen Prototypen für das österr. Bundesheer, der gerade einmal ein paar Tausend Kilometer erfolgreich getestet wurde. Obwohl dieser LKW neuwertig war, konnten wir ihn um €40.000,- Euro kaufen (Neupreis ohne Feuerwehraufbau €80.000,- Euro !!). In der Folge wurde das Fahrzeug in unserem Feuerwehrhaus zerlegt, damit es neu lackiert werden konnte. Nachdem mit freundlicher Unterstützung der Firma Pomper Austria das "Bundesheergrün" dem "Feuerwehrrot" gewichen war, passte der Wagen schon ganz gut in unseren Fuhrpark. Als nächstes wurde die Ladebordwand montiert, bevor der neue Last mit Blaulicht, Folgetonhorn sowie mit weiterer Feuerwehrausrüstung ausgestattet wurde. Abschließend möchten wir betonen, dass wir das ehemalige Bundesfahrzeug fast zur Gänze in Eigenregie zu unserem neuen Versorgungsfahrzeug gemacht haben. Lediglich dort, wo es erforderlich war, holten wir uns professionelle Unterstützung (z.B. bei der Elektrik). Nur so war es möglich, die Gesamtinvestition auf knapp € 58.000,-- zu beschränken (ein gleichwertiges Fahrzeug kostet üblicher Weise mehr als € 100.000,--!). An dieser Stelle danken wir unserer Gemeinde (die bekanntlich für die Erhaltung der Freiwilligen Feuerwehr verantwortlich ist), allen voran Herrn Bürgermeister Karl Sonnweber, die eine Unterstützung dieses Vorhabens mit rund 20% der oben erwähnten Investition zugesagt hat! Bei dieser Gelegenheit sei noch erwähnt, dass auch dieses Fahrzeug in der sog. Mindestausrüstungs-verordnung des Landes NÖ enthalten und somit für eine Gemeinde in der Größenordnung von Guntramsdorf fix vorgesehen ist." |