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Brandschutz-Experte nach Fassaden-Großfeuer in Essen: „Moderne Fassaden enorm gefährlich“

ESSEN (DEUTSCHLAND): Dirk Aschenbrenner, Präsident der Vereinigung zur Förderung des Deutschen Brandschutzes (VFDB), nimmt den Brand in Essen und die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit zum Anlass, um grundsätzlich auf das „enorme Gefahrenpotenzial“ durch moderne Außenfassaden hinzuweisen.

„Feuer können sich dort extrem schnell verbreiten und die Feuerwehr vor unlösbare Probleme stellen“, sagte Aschenbrenner, der die Dortmunder Feuerwehr leitet, der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (Mittwochsausgaben). Es gebe noch ein weiteres Problem: „Fenster sind in der Regel ein zweiter Rettungsweg neben dem Treppenhaus. Der fällt bei Fassadenbränden oft weg.“

Der VFDB fordert daher, „zumindest im Erdgeschoss eine nicht brennbare Dämmung zur Pflicht zu machen und Brandriegel einzubauen.“ Das heißt: Pro Geschoss ein Riegel aus nicht brennbarem Material. Österreich und Frankreich hätten das schon zur Pflicht gemacht.

Aschenbrenner möchte die Öffentlichkeit dafür sensibilisieren, dass es inzwischen Tausende Häuser in Deutschland gibt, die mit dem preisgünstigen Polystyrol gedämmt wurden: „Solange der Putz komplett geschlossen ist, ist das Risiko reduziert. Wir stellen aber fest, dass vielerorts der Putz an der gedämmten Fassade bröckelt. Manchmal picken auch Vögel Löcher hinein. Dann reicht ein kleines Feuer aus, um das Material zu entzünden, und der Brand breitet sich schnell aus.“

Das berichtete die Westdeutsche Allgemeine Zeitung noch im Feber 2022.

Siehe auch: D: Sturm setzt ganzen Wohnblock in Essen in Flammen

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