Bayern: Führungskräftefortbildung „Fahren in Kolonnen“ → 189 Feuerwehrleute nahmen online teil
LANDKREIS TRAUNSTEIN (BAYERN): In einer praxisgerechten Onlinefortbildung schulten Fachkräfte des Kreisfeuerwehrverbandes Traunstein fast 190 Führungskräfte der heimischen Feuerwehren zum Thema „Fahren in Kolonnen“. Damit wurden die nötigen Grundlagen geschaffen, die bei Einsätzen in weiter entfernten Gebieten mit einer hohen Kräfteanzahl nötig sind. Viele Informationen beruhen auf den Erkenntnissen aus den überörtlichen Einsätzen des vergangenen Jahres die die heimischen Floriansjünger in die Landkreise Freising und Pfaffenhofen an der Ilm führten.
Im Katastrophenfall werden häufig Einsatzkräfte aus weiter entfernten Gebieten herangezogen, um die örtlichen Helfer bei der Aufgabenbewältigung zu unterstützen. Als zentrale Elemente gelten dabei die landkreisweit geplanten Hilfeleistungskontingente, die im „Fall der Fälle“ zur überörtlichen Hilfe ausrücken. Je nach Erfordernis werden dann Personal und Gerätschaften sowie Fahrzeuge zusammengestellt und machen sich anschließend innerhalb weniger Stunden auf den Weg ins Schadensgebiet.
In der Regel fahren diese Einheiten dann als sogenannter „geschlossener Verband“ also in Form einer Kolonne. Dabei ist von den einzelnen Fahrzeugen einiges zu beachten. Damit man für die Zukunft gut vorbereitet in diese Aufträge gehen kann, hat sich insbesondere der Fach-Kreisbrandmeister Matthias Seidenfuß intensiv mit diesem Thema auseinandergesetzt und die Inhalte zusammen mit Kreisbrandrat Christof Grundner in Form eines Onlineseminars den heimischen Führungskräften präsentiert.

Dabei lernten die Teilnehmer die unterschiedlichsten Aspekte kennen und beschäftigten sich mit Inhalten wie der Marschgeschwindigkeit, einer Verbandsbildung, der nötigen Funkdisziplin sowie mit der reibungslosen Durchführung von technischen Halten. Darüber hinaus standen neben den rechtlichen Rahmenbedingungen wie der Straßenverkehrsordnung auch praktische Aspekte wie die Fahrzeugkennzeichnung oder Sicherheitsmaßnahmen an Ampeln und Bahnübergängen auf dem Lehrplan des Abends.
Der Fach-Kreisbrandmeister für die Sondereinheiten erklärte außerdem, wie ein Marschbefehl aufgebaut ist, was es bei der Vorbereitung auf den Einsatz alles zu beachten gilt. Dabei betrachtete er die gezielte Auswahl des Personals ebenso wie die Auswahl der im Einsatz nötigen Funktionen wie beispielsweise Maschinisten und Einsatzkräfte mit der Fachkompetenz Absturzsicherung.
Ein besonderes Augenmerk wurde auch auf der psychischen Belastbarkeit von Einsatzkräften gelegt. Die psychosoziale Notfallversorgung für Einsatzkräfte (PSNV-E) war daher ein weiterer Bestandteil der Schulung. Da die Anforderungen im Katastrophenfall deutlich über die reine körperliche Fitness hinaus reichen und auch mentale Stärke sowie ein Bewusstsein für Stressreaktionen von Nöten sind, wurden die Zuhörer auch in diesem Bereich sensibilisiert. „Unser Onlineformat wurde sehr gut angenommen“, freut sich Kreisbrandrat Christof Grundner und ergänzt, „in Zeiten wachsender Anforderungen an unsere ehrenamtlichen Kräfte bietet gerade digitales Lernen eine flexible und zeitgemäße Lösung“. Die beiden Hauptverantwortlichen waren sich am Ende einig, „die hohe Teilnehmerzahl spricht für den Bedarf aber auch für das Engagement der Feuerwehren im Landkreis Traunstein“.