Jugend

Bayern: Tachertinger Nachwuchs veranstaltet Übungstag → 17 Jugendliche begeistert

TACHERTING (BAYERN): Für den Feuerwehrnachwuchs sind die sogenannten 24-Stunden-Übungstage eine ebenso beliebte wie willkommene Abwechslung. Im Spätsommer 2025 führte die Feuerwehr Tacherting einen solchen Tag durch – und am Ende des „Übungs- und Freizeitmarathons“ waren die 17 Jugendlichen ebenso begeistert wie ihre Betreuer. Als Schlafquartier diente das Feuerwehrhaus. In dieser Zeit mussten die Jugendlichen zahlreiche Herausforderungen gemeinsam meistern – wobei natürlich auch Spaß und Gemeinschaftsgefühl nicht zu kurz kamen.

Viele Stunden Planung und Vorbereitung investierten insbesondere die drei Jugendwarte Anna Bosch, Elisabeth Namberger und Stefan Baumgärtner. „Uns war eine ausgewogene Mischung zwischen Übungen und sinnvoller Freizeitgestaltung wichtig“, berichtet Anna Bosch im Nachgang des Übungstages. Besonders freut sie sich, „dass wir unsere Ziele anhand des großartigen Feedbacks der Jugendlichen wohl allesamt erreicht haben“.

Der Startschuss fiel am Freitagnachmittag. Nach der offiziellen Begrüßung stand als erste „Amtshandlung“ das Einrichten der Schlafplätze auf dem Programm. Anschließend erhielten die Jugendlichen ihre persönlichen Alarmpager für den Übungstag. Danach überprüften sie die Einsatzfahrzeuge und -geräte, damit während des Marathons alles reibungslos funktionierte.

Wie im echten Einsatz wussten die Jugendlichen nicht, wann sie ein Alarm erreichen würde und welche Aufgaben auf sie zukommen. Insgesamt hatten die Verantwortlichen acht verschiedene Szenarien vorbereitet, die während der „24-Stunden-Schicht“ zu jeder Tages- und Nachtzeit abgearbeitet werden mussten.

Den Auftakt bildete ein Forstunfall, bei dem eine unter einem Baumstamm eingeklemmte Person befreit werden musste. In luftige Höhen ging es bei der zweiten Übung: Eine Katze sollte mithilfe von Leitern aus einem Baum gerettet werden. In der dritten Übung stand ein kleiner Chemieunfall im häuslichen Umfeld im Mittelpunkt. Dazu schlüpften die Nachwuchsretter in Schutzanzüge, retteten eine Person und trainierten zugleich die „Dekontamination“ von Mensch und Mannschaft.

Am Flusslauf der Alz galt es, eine vermisste Person aufzuspüren. Mit Lampen, Funkgeräten und Karte erkundeten die Jugendlichen das Gelände, suchten systematisch den Damm ab und versorgten die aufgefundene Person mit Erste-Hilfe-Maßnahmen.

Mitten in der Nacht wurden die Teilnehmer zu einem Brandeinsatz geweckt. Dafür hatten die Verantwortlichen eigens ein kleines Holzhäuschen gebaut, das gelöscht werden musste.

Dazu galt es, eine Löschwasserversorgung aufzubauen und die Brandbekämpfung durchzuführen. Nach dieser Übung kehrten die Feuerwehrleute von morgen in ihr Quartier zurück – allerdings nicht lange. Gegen 5 Uhr morgens beendete eine ausgelöste Brandmeldeanlage bei der Firma Linde die Nachtruhe. Wieder schlüpften die Jugendlichen blitzschnell in ihre Schutzkleidung und fuhren zum Einsatz.

Darüber hinaus trainierten sie auch die Tätigkeiten, die zur Verkehrsabsicherung nötig sind. Als Übungsaufgabe hatten es die Jugendlichen mit einer angenommenen Ölspur zu tun. Den Abschluss des Einsatzmarathons bildete eine Menschenrettung aus einem Steilhang. Gemeinsam meisterten die Mädchen und Buben auch diese Aufgabe und brachten die Person sicher ins Tal.

„Mehrere Aktive haben die Jugendwarte bei den Übungen unterstützt und standen bei den Reflexionen als Experten zur Verfügung“, betont Kommandant Walter Hofstetter dankbar. „Damit konnten wir einen sehr hohen Lernerfolg erzielen und die Theorie ideal mit praktischen Erfahrungen verbinden.“ Auch das Gemeinschaftsleben kam nicht zu kurz. In den einsatzfreien Zeiten wurde gemeinsam gekocht, gegessen und über die Erlebnisse gesprochen. So lernten die Jugendlichen nicht nur den Umgang mit Feuerwehrtechnik, sondern auch, wie wichtig es ist, zusammen anzupacken, sich gegenseitig zu unterstützen und Verantwortung zu übernehmen. „Feuerwehr funktioniert nur als Team – und genau diese Kompetenzen konnte unser Nachwuchs in den 24 Stunden optimal trainieren“, unterstreicht Jugendwartin Anna Bosch.

Nach einer kurzen Nachtruhe brachte Jugendwartin Elisabeth Namberger die Jugendlichen mit Morgensport wieder in Schwung. Trotz der Müdigkeit wurde viel gelacht und gegenseitig motiviert. Nach einem gemeinsamen Frühstück räumten alle zusammen das Quartier auf, bevor der Übungstag mit einer offiziellen Verabschiedung endete.

„Trotz der kräftezehrenden Übungseinsätze und der kurzen Nachtruhe zeigten sich alle begeistert, wie abwechslungsreich und realitätsnah die 24-Stunden-Übung gestaltet war“, freute sich am Ende Chef-Jugendwartin Anna Bosch. Der Nachwuchs jedenfalls, dürftige sich noch einige Zeit an die fordernden, aber dennoch spannenden Stunden der diesjährigen Tachertinger 24-Stunden-Übung zurückerinnern. „Gelernt, gelacht und Gemeinschaft erlebt haben sie auf alle Fälle“, so der Tenor der Verantwortlichen.

Kreisfeuerwehrverband Traunstein

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