
Stmk: Jugendabschnittsübung in Stainz abgehalten
STAINZ (STMK): Schon am frühen Samstagvormittag des 27. September 2025 war das Gelände der Freiwilligen Feuerwehr Stainz fest in der Hand von rund 40 Feuerwehrjugendlichen: Sieben Jugendgruppen aus dem Abschnitt 7 „Oberes Stainztal“ waren der Einladung zur heurigen Jugendabschnittsübung gefolgt.
Gastgeber war diesmal die FF Stainz, die für abwechslungsreiche und realitätsnahe Stationen gesorgt hatte. Nach dem gemeinsamen Antreten unter dem Kommando vom Abschnittsjugendbeauftragten OBI Ing. Markus Fellner begrüßte der Bürgermeister von St. Stefan ob Stainz Stephan Oswald die jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmer: „Ihr investiert eure Freizeit in die Feuerwehr – dafür gebührt euch ein großer Dank. Und auch den Betreuern danke ich für die hervorragende Vorbereitung. Hört heute gut zu, passt gut auf und schaut euch viel für die weitere Praxis in der Feuerwehr ab.“

ABI Markus Schauer unterstrich in seinen Worten die Bedeutung der Nachwuchsarbeit. Er bedankte sich sowohl bei Bgm. Oswald als auch bei Bürgermeister Karl Bohnstingl aus Stainz (der leider nicht persönlich dabei sein konnte) für die Unterstützung der Jugendgruppen bei ihren Bewerbstrainings, die sogar bis hin zur Getränkeversorgung reichte.
Anschließend ging es in Kleingruppen zu den vorbereiteten vier Stationen, die von Jugendwart in LM d. F. Katja Bretterklieber und HBI Ing. Robert Eibl ausgearbeitet worden waren. Trotz des Regenwetters ließ man sich den Übungseifer nicht nehmen – alle Stationen konnten innerhalb des Rüsthauses durchgeführt werden, nur die Waldbrandstation musste natürlich im Freien abgehalten werden.
Waldbrand: Trotz des nassen Wetters wartete auf der Wiese hinter dem Rüsthaus eine besonders praxisnahe Aufgabe. Mit dem HLF4 im Hintergrund rückten die Jugendlichen zum „Waldbrand“ aus. Hier hieß es nicht nur, Schläuche zu kuppeln, sondern auch selbst Hand anzulegen: Mit Hacken und Schaufeln wurden Wundstreifen in die Wiese geschlagen – eine klassische Methode, um Flammen das „Futter“ zu entziehen. Besonders spannend war das Ausprobieren der Waldbrandrucksäcke, mit denen Wasser zu Fuß direkt zum Brandherd gebracht werden kann. Auch die Feuerpatschen kamen zum Einsatz – einfache, aber wirkungsvolle Werkzeuge, um kleinere Flammen niederzuschlagen. Im Anschluss legten die Gruppen Löschleitungen, wobei der Unterschied zwischen einem C-Rohr und einem D-Rohr eindrucksvoll sichtbar wurde: Während das größere C-Rohr mehr Wasser lieferte, überzeugte das leichtere D-Rohr mit Beweglichkeit im Gelände. „Genau solche Vergleiche helfen, ein Gefühl für die richtige Taktik zu bekommen“, meinte ein Betreuer zufrieden.

Flaschenzug: Unter der Drehleiter stand die nächste Herausforderung: Die Jugendlichen sollten eine Dummy-Puppe in einer Korbtrage mehrere Meter in die Höhe befördern. Dazu wurde ein Flaschenzug aufgebaut – aber nicht nur auf eine Art. Verschiedene Rollen- und Seilvarianten standen zur Verfügung, und so konnte jede Gruppe am eigenen Körper spüren, wie sich das Kraft-Weg-Verhältnis verändert. Ein einfacher Seilzug erforderte viel Kraft, brachte aber Geschwindigkeit, während ein mehrfach umgelenkter Flaschenzug deutlich weniger Muskelkraft benötigte, dafür aber mehr Weg bedeutete. Unter fachkundiger Anleitung wurden die Vor- und Nachteile diskutiert. Besonders beeindruckend war für viele, wie schnell eine schwere Last plötzlich leicht zu bewegen war, sobald die Mechanik stimmte.
Spineboard: Ein Verkehrsunfall, ein verletzter Fahrer – und die Jugendlichen als erstankommende Helfer von der Feuerwehr: Bei dieser Station lag der Schwerpunkt auf der Menschenrettung aus einem verunfallten Fahrzeug. Zunächst wurde auf die eigene Sicherheit hingewiesen: Infektionsschutzhandschuhe, Absichern und vorsichtiges Arbeiten waren Pflicht. Dann ging es in die Praxis. Zwei „innere Retter“ nahmen im Fahrzeug neben und hinter dem Verunfallten Platz, beruhigten ihn, überprüften seinen Zustand, stützten den Kopf und bereiteten die Rettung vor.
Währenddessen koordinierte der Gruppenkommandant außerhalb des Fahrzeugs die Aufgaben: Wer betreut den Patienten? Wer bereitet das Spineboard vor? Wer hilft beim Herausholen? Gemeinsam wurde die verletzte Person dann über die Türe aus dem Auto gehoben – stets darauf bedacht, den Kopf und die Wirbelsäule zu stabilisieren. Anschließend sicherten die Jugendlichen den Patienten auf dem Board für den Transport. Die Übung zeigte nicht nur, wie wichtig Technik ist, sondern auch Einfühlungsvermögen, Teamwork und klare Kommunikation.

Funk: „Hier Florian – könnt ihr uns hören?“ Mit diesen Worten startete die Funkstation, die Theorie und Praxis verband. Nach einer kurzen Einführung in die richtige Funkdisziplin – vom klaren Sprechen bis zur korrekten Meldung – teilten sich die Jugendlichen in zwei Gruppen. Eine Gruppe versteckte sich irgendwo im Übungsareal, die andere musste deren Standort allein durch gezielte Funkanfragen herausfinden. Dabei waren Kreativität und Präzision gefragt: „Seid ihr in der Nähe eines Fahrzeugs?“, „Hört ihr die Sirene vom Rüsthaus?“ – Schritt für Schritt tasteten sich die Suchenden voran, bis die Position ermittelt war. Das Spiel wirkte auf den ersten Blick einfach, doch die Jugendlichen merkten rasch, wie wichtig klare Ansagen, Zuhören und logisches Kombinieren sind. Es wurden übrigens alle versteckten Gruppen wieder gefunden, keiner ging verloren.
„Wichtig war uns, dass die Jugendlichen möglichst viel selbst ausprobieren können“, betonte Jugendwartin Bretterklieber. Entsprechend hielten sich die theoretischen Inputs bewusst kurz – im Mittelpunkt stand das Tun. Die Motivation war in allen Gruppen spürbar, ob beim Anlegen der Löschleitungen, beim vorsichtigen Handling der Rettungsgeräte oder beim konzentrierten Funken. Unterstützt wurden die Stationen von zahlreichen Mitgliedern der FF Stainz, die auch die Foto- und Video-Dokumentation übernahmen, Getränke bereitstellten und ein gemeinsames Mittagessen vorbereiteten.
Beim abschließenden Dank an alle Helferinnen und Helfer war der Stolz auf die Feuerwehrjugend spürbar. Denn klar ist: Mit so viel Einsatz und Begeisterung ist die Zukunft der Feuerwehren im Oberen Stainztal gesichert.
