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D: 5-stöckiges Gebäude in Düsseldorf teilweise eingestürzt → beide Toten geborgen (08.00 Uhr, 30.07.2020)

DÜSSELDORF (DEUTSCHLAND): Im Düsseldorfer Stadtteil Friedrichstadt ist es am 27. Juli 2020 mittags zu einem Teileinsturz eines Gebäudes gekommen. Bis am frühen Abend des 29. Juli wurde auch die zweite vermisste Person tot gefunden. Es gelang in der Nacht auf den 30. Juli, beide Getöteten zu bergen.

Zur Rettung des Vermissten müssen personal- und zeitintensive Sicherungs- und Vorbereitungsmaßnahmen eingeleitet werden. Vorsorglich wurden die Nachbargebäude geräumt. 19 der Betroffenen Bewohner werden aktuelle durch die Stadt in Ersatzunterkünfte untergebracht.

Im Stadtteil Friedrichstadt ist es zu einem Teileinsturz eines Gebäudes gekommen. Zurzeit wir noch ein 39-jähriger Bauarbeiter vermisst. Aktuell besteht akute Einsturzgefahr des Gebäudes. Ein Bauarbeiter wurde durch die Feuerwehr in ein Krankenhaustransportiert. Zur Rettung des Vermissten müssen personal- und zeitintensive Sicherungs- und Vorbereitungsmaßnahmen eingeleitet werden. Vorsorglich wurden die Nachbargebäude geräumt. 19 der Betroffenen Bewohner werden aktuelle durch die Stadt in Ersatzunterkünfte untergebracht.

Seit den Mittagstunden ist die Feuerwehr Düsseldorf bei einem Einsatz an der Luisenstraße im Einsatz. Aus bislang ungeklärter Ursache kam es dort zu einem Gebäudeeinsturz. Ein über eine Höhe von dreieihalb Geschossen angesetztes Baugerüst, sowie Teile des Gebäudes stürzten in den Innenhof. Derzeit wird in den Trümmern ein 39-jähriger Bauarbeiter vermisst. Aktuell besteht weiterhin Einsturzgefahr des Gebäudes und herrscht dort akute Lebensgefahr. Ein weiterer Bauarbeiter erlitt während des Unfalls einen internistischen Notfall und wurde umgehend durch den Rettungsdienst der Landeshauptstadt in ein Krankenhaus zur weiteren medizinischen Behandlung transportiert. Seine neun Kollegen wurden zunächst von der Feuerwehr vor Ort betreut, konnten mittlerweile aber unverletzt die Einsatzstelle verlassen. Das Gebäude ist zurzeit leerstehend und es finden dort Sanierungsarbeiten statt. Durch Mitarbeiter der Stadtwerke wurde das gesamte Gebäude von der Energiezufuhr getrennt. Vorsorglich räumte die Feuerwehr in Zusammenarbeit mit der Polizei die beiden angrenzenden Gebäude. Von der Räumung sind 23 Bewohner betroffen, von denen zurzeit 19 Menschen durch die Landeshauptstadt in andere Wohnungen untergebracht werden.

Für die weitere Suche des vermissten Bauarbeiters müssen umfangreiche Sicherungs- und Vorbereitungsmaßnahmen eingeleitet werden, diese sich derzeit als personal- und zeitintensiv herausstellen. Da weiterhin akute Einsturzgefahr besteht, müssen die Einsatzkräfte hier sehr besonnen vorgehen. Im Laufe des Einsatzes kam es zu weiteren Bewegungen von Trümmerteilen. Aus diesem Grund hat die Feuerwehr auch den Großbereich um die Lusienstraße vorsorglich durch die Polizei sperren lassen.

Zur Unterstützung hat die Feuerwehr frühzeitig Spezialisten vom städtischen Bauaufsichtsamt, Statiker eines Ingenieurbüros, Fachberater des Technischen Hilfswerkes sowie ein Spezialunternehmen hinzugezogen. Alle Maßnahmen werden in enger Abstimmung mit den Fachleuten durchgeführt. Ziel ist die Bergung der einzelnen Trümmerteile, nach kontinuierlicher Einschätzung der Statik, um den Vermissten zu retten. Diese Arbeiten werden aktuell vorbereitet. Zurzeit besteht kein Kontakt zu dem Verschütteten, eine erste Eingrenzung des Fundortes konnte in Rücksprache mit den Arbeitskollegen bereits frühzeitig erfolgen. Weiterhin stehen elf Rettungshunde vom Bundesverband Rettungshunde für eine Suche nach dem Vermissten bereit. Die Feuerwehr Düsseldorf mit über 70 Einsatzkräften vor. Der Einsatz wird vermutlich noch mehrere Stunden andauern.

Update 20.12 Uhr: Zweiter Arbeiter auch vermisst

Die Einsatzstelle stellt sich weiterhin als sehr dynamisch dar. So drohen weitere Teile des Gebäudes einzustürzen. Vorsorglich wird jetzt auch ein Gebäude auf der Rückseite durch die Feuerwehr geräumt. In den Abendstunden meldet sich erneut ein Arbeitskollege des Vermissten bei der Feuerwehreinsatzleitung und berichtet, dass sie einen zweiten Arbeitskollegen vermissen der mit auf der Baustelle anwesend war, sodass die Feuerwehr Düsseldorf aktuelle von zwei Verschütteten ausgehen muss. Parallel dazu ermittelt die Polizei einen eventuellen anderen Aufenthaltsort.

Update 23.55 Uhr

Die Feuerwehr Düsseldorf sucht weiterhin unter Hochdruck an einer Zugangsmöglichkeit in den eingestürzten Bereich, um die weitere Ortung der Vermisste zu konkretisieren. Ein Gremium bestehend aus Mitarbeitern der Feuerwehr Düsseldorf, des städtischen Bauaufsichtsamts, mehreren Statikern, Fachberater des Technischen Hilfswerks und Fachleute eines Spezialunternehmens ist es gelungen, nach zeitintensiven Vorbereitungsmaßnahmen eine erste Zugangsmöglichkeit in den betroffenen Bereich zu finden. Die besonne und gründliche Vorbereitung ist aufgrund der immer noch akuten Einsturzgefährdung des Gebäudes unabdingbar. Zurzeit verschafft sich die Feuerwehr einen ersten Zugang in den betroffenen Bereich, dazu müssen, neben der Schaffung einer Öffnung, ebenfalls weitere Abstützarbeiten vorgenommen werden, um zu verhindern, dass weitere Bereich nachgeben sowie weitere Bauteile ein- bzw- abstürzen.

Durch die weiterhin dynamische Lage und der weiter herrschenden Einsturzgefahr wurden weiter benachbarte Gebäude durch die Feuerwehr vorsorglich geräumt, sodass weitere 17 Menschen Ihre Wohnung verlassen mussten. Zwölf der 17 Menschen werden ebenfalls durch die Landeshauptstadt in Ausweichquartiere untergebracht. So erhöht sich die Gesamtanzahl der Untergebrachten auf insgesamt 31 Menschen.

Update 06.25 Uhr, 28. Juli

In den frühen Morgenstunden gelange es den Einsatzkräften weitere Trümmer- und Gerüstteile aus dem Einsturzgebiet zu entfernen und sich so sukzessive dem Bereich zu nähern, wo einer der vermissten Arbeiter vermutet wird. Weiterhin besteht kein direkter Kontakt zu den beiden Arbeitern. Im Verlauf des Vormittags werden weiter die Trümmerteile entfernt sowie weitere Sicherungsmaßnahmen durchgeführt. Zurzeit geht die Feuerwehr davon aus, dass die Arbeiten noch mehrere Stunden andauern werden. Aktuell befinden sich rund 80 Einsatzkräfte von der Feuerwehr Düsseldorf, dem
Technik- und Kommunikationszug der Freiwilligen Feuerwehr und des Rettungsdienstes der Landeshauptstadt sowie des Technischen Hilfswerks an der
Einsatzstelle.

Update 10.25 Uhr, 28. Juli

In den frühen Morgenstunden gelang es den Einsatzkräften weitere Trümmer- und Gerüstteile aus dem Einsturzgebiet zu entfernen und sich dem Suchbereich zu nähern, an dem einer der vermissten Arbeiter vermutet wird. Bei diesen Arbeiten wurde einer der vermissten Bauarbeiter im Verlauf des Morgens tot unter den Trümmern gefunden. Eine direkte Bergung des Leichnams ist derzeit nicht möglich, da weiter Einsturzgefahr besteht und die Einsatzleitung zum Schutz des noch weiteren Vermissten äußerst umsichtig vorgehen möchte. Notfallseelsorger und der Notfallpsychologen des Gesundheitsamtes stehen den Angehörigen der Verschütteten in der Nähe zur Einsatzstelle zur Seite. In dieser sehr belastenden Situation informieren diese die Angehörigen fortlaufend über die Rettungsarbeiten und stehen permanent zur Verfügung.

Nachdem die 60 Einsatzkräfte der Feuerwehr an der Einsatzstelle ausgetauscht wurden laufen alle Arbeiten weiter fort. Dabei unterstützen weiter Helferinnen und Helfer des Technischen Hilfswerks und Baufachleute unterstützt. Auch das Bauaufsichtsamt ist ständig mit Mitarbeitern vor Ort. Die Freilegung und das vorsichtige Abtragen der Trümmer- und Gerüstteile werden teils in Handarbeit, teils mit technischem Gerät gemacht. Das abgetragene Material wird in große Mulden gebracht und aus der Einsatzstelle gefahren. Die gestern bereits evakuierten angrenzenden Gebäude bleiben bis auf weiteres aufgrund der akuten Einsturzgefahr geräumt und dürfen nicht betreten werden. Die Bewohnerinnen und Bewohner wurden durch die Landeshauptstadt untergebracht. Durch das Technische Hilfswerk konnte eine zusätzliche Überwachung und Beurteilung der Statik, ein sogenanntes Einsatzstellen-Sicherungs-System installiert werden. Dazu befestigten Helfer an strategischen Stellen Messpunkte, mit der frühzeitig die Baustruktur beurteilt wird. Dies dient auch zum Schutz der vorgehenden Einsatzkräfte. Die Einsatzbearbeitung wird noch den ganzen Tag und darüber hinaus andauern.

Somit sind Verkehrsbehinderungen in den Straßen Jahn-, Tal, Luisen- und Adersstraße zu berücksichtigen. Der Bereich sollte von allen Verkehrsteilnehmern umfahren werden.

Update 19.10 Uhr, 28. Juli 2020

Über den ganzen Tag hin liefen die Rettungsarbeiten an der Einsatzstelle. Weiterhin bleibt eine Person im Trümmerfeld als vermisst. Nachdem in den frühen Morgenstunden einer der verschütteten Bauarbeiter tot aufgefunden wurde, bleibt die Identität dieser Person weiter unklar. Die Bergung ist aus Sicherheitsgründen weiter nicht möglich. Die Feuerwehr bereitet sich nun auf einen weiteren Nachteinsatz vor und erwartet in Kürze einen 300-Tonnen-Kran um nun das Trümmerfeld nach und nach von oben abzutragen, um weiter nach der zweiten verschütteten Person zu suchen.

Den ganzen Tag über wurden die Sucharbeiten fortgeführt. Dabei war es unter anderem Notwendig einen Zugang sich zum Untergeschoss zu verschaffen, um die dort liegenden Hohlräume mit einer Kamera abzusuchen. Dies ist mit technischer Unterstützung der Polizei sowie der Feuerwehr Ratingen ermöglicht worden. Alle gefundenen Hohlräume im Kellergeschoss wurden somit kontrolliert; es wurde die vermisste Person nicht gefunden. Nun, nach einer ausführlichen Lagebegutachtung -in Zusammenarbeit mit dem Bauaufsichtsamt, dem THW und weiteren Statiker- wird die Feuerwehr nun das Trümmerfeld von oben abtragen, um so Teil für Teil die Suche nach dem Vermissten fortführen. Dabei kommt auch ein 300-Tonnen-Kran zum Einsatz. Dieser Einsatz ist zum einen jetzt möglich, da alle bekannten Hohlräume nach der vermissten Person abgesucht wurden. Zum anderen besteht keine weitere Möglichkeit nun die Rettungssuche fortzuführen. Diese Maßnahme ist fordernd und in Teilen risikoreich, sodass der Einsatz weiter kontinuierlich überwacht werden muss. Die Feuerwehr Düsseldorf bleibt auch in dieser Nacht mit rund 60 Einsatzkräften vor Ort.

Update 18.45 Uhr, 29. Juli 2020

In den Mittagstunden gelang es den Einsatzkräften, weitere Trümmerteile aus dem Einsturzgebiet zu entfernen und sich dem Suchbereich, in dem der zweite vermisste Arbeiter vermutet wird, zu nähern. Während dieser Arbeiten wurde auch der zweite vermisste Bauarbeiter im Verlauf des frühen Mittags unter den Trümmern durch die Höhenretter der Feuerwehr gefunden. Die Notärztin konnte nur noch den Tod feststellen. Eine direkte Bergung der beiden Leichname ist weiterhin nicht möglich. Um beide Verstorbenen aus den Trümmern zu bergen, müssen weitere Trümmerteile zur Seite geschafft werden.

Weiter konnte die Identität des Toten, der im Laufe des gestrigen Tages gefunden wurde, heute durch einen DNA-Test bestimmt werden. Es handelt sich um den 35-jährigen Arbeiter aus Wuppertal. Beide betroffenen Familien der Toten werden direkt an der Einsatzstelle durch die Feuerwehr und Notfallseelsorger begleitet und über die weitere Einsatzentwicklung eng informiert. Auch in den kommenden Stunden arbeiten die Einsatzkräfte unter Hochdruck, und stellenweise in mühevoller Handarbeit, daran, um weitere Trümmerteile aus dem Einsturzgebiet zu räumen, um so die beiden Verstorbenen zu bergen. Die Feuerwehr geht weiter davon aus, dass sich die Arbeiten bis in die Nacht hinziehen. Die Verkehrsbehinderungen in den Straßen Jahn-, Tal, Luisen- und Adersstraße bestehen weiter.

Update 08.00 Uhr, 30. Juli

Seit Mittwochmittag arbeiten die Einsatzkräfte an der Befreiung der beiden Verstorbenen. Dazu mussten weitere Trümmerteile aus dem Einsturzgebiet beseitigt werden. Am frühen Abend waren die Arbeiten so weit fortgeschritten, dass die Einsatzkräfte einen der beiden Verunglückten aus den Trümmern bergen konnten. Die Feuerwehr setzte die Beseitigung des Bauschuttes und der Gebäudeteil bis in den späten Abend fort, um auch den zweiten Leichnam zeitnah aus den Trümmern zu bergen. Gegen 23.30 Uhr konnten die Einsatzkräfte zwei massive Trümmerteile entfernen und so den zweiten Verstorbenen aus dem Einsturzgebiet bergen.

Im Anschluss an die Bergung der beiden Verunglückten wurden durch die Feuerwehr noch die letzten einsturzgefährdeten Bauteile entfernt. Die verbleibenden, rund 20 Feuerwehrleute nehmen noch im Laufe des Vormittags notwendige Abschluss- und Rückbaumaßnahme vor.

Feuerwehr Düsseldorf

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