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Corona-Impfstoff vom Ottawa Hospital wirkt auch bei Mutanten

Am Ottawa Hospital ist mit „TOH Vac1“ ein Impfstoff entwickelt worden, der besser als andere vor einer Ansteckung mit den Corona-Viren schützen soll.

Anders als bisher zugelassene Vaccine reproduziert er sich in den Körperzellen, sodass die erwünschte Immunantwort kräftiger ausfällt, heißt es. Arzt John Bell hat diesen Effekt an Mäusen und Affen nachgewiesen. „Wir glauben, dass unser Impfstoff eine länger funktionierende Immunantwort auslöst“, so Bell in einer von Pressetext am 17. Dezember 2021 publizierten Aussendung.

Billig herzustellen, leicht lagerbar

Der Impfstoff sei billig herzustellen, leicht zu lagern und zu transportieren und könne vor allem so modifiziert werden, dass er auch vor den Mutanten schützt, die die Pandemie weiter zu verlängern drohen. „Wir müssen jedes Werkzeug nutzen, um diese Pandemie zu kontrollieren, einschließlich neuer Impfstoffe mit einzigartigen Vorteilen“, unterstreicht Medizinerin Carolina Ilkow, leitende Wissenschaftlerin am Ottawa Hospital und Assistenzprofessorin an der University of Ottawa, die den Impfstoff gemeinsam mit Bell entwickelt hat.

TOH Vac1 basiert auf einem Stamm des Vaccinia-Virus, der in den 1950er-Jahren zur Impfung von Millionen von Menschen gegen Pocken verwendet wurde. Die kanadischen Wissenschaftler haben das Virus gentechnisch so modifiziert, dass es das Spike-Protein des Corona-Virus produziert. Dieses ermöglicht es dem Corona-Virus, in die Wirtszelle einzudringen und sie zu verändern. Der Impfstoff zeigt dem Immunsystem, wie der Eindringling aussieht, den es zu bekämpfen gilt.

Krebsforscher schwenken um

Die Idee, TOH-Vac1 zu entwickeln, kam von einer Gruppe von Postdocs, Doktoranden und Forschungstechnikern, die mit Bell und Ilkow im Krebszentrum des Ottawa Hospital zusammenarbeiten. Das Team konzentriert sich normalerweise auf die Entwicklung von Viren zur Bekämpfung von Krebs, aber als die Pandemie zuschlug, erkannten sie, dass sie ihre Forschung schnell anpassen konnten, um einen Impfstoff gegen COVID-19 zu entwickeln.

Den stellten sie im Biotherapeutics Manufacturing Centre des Krankenhauses her, dem einzigen Labor im Land, in dem sich Vaccine in größeren Mengen herstellen lassen. Jetzt arbeiten die Entwickler am Zulassungsverfahren.

Omikron: 100.000 OPs in England in Gefahr

Zusätzliche 100.000 nicht lebensnotwendige OPs könnten als Folge der Omikron-Welle in diesem Winter in England abgesagt werden. Zu dem Ergebnis kommt eine Erhebung der University of Birmingham. Die Modellstudie zeigt, dass die Anzahl der jede Woche durchgeführten planbaren OPs in einem engen Zusammenhang mit der Zahl der Patienten mit COVID-19 steht. Details wurden in „The Lancet“ veröffentlicht.

NHS-England-Daten

Die Forscher haben Daten von NHS England für den Zeitraum von September 2020 bis Juli 2021 genutzt, um ein Modell zu entwickeln, das es ermöglicht, die Aktivitäten bei planbaren OPs, basierend auf der Anzahl der COVID-19-Patienten in einem Krankenhaus, hochzurechnen. Auf Grundlage dieses Modells gehen die Schätzungen davon aus, dass sich der Umfang dieser OPs in den ersten beiden Wochen des Oktober 2021 um 21,9 Prozent verringert hat. Das entspricht im Vergleich mit Wochen vor der Pandemie einem Rückgang von 14.348 OPs pro Woche.

Steigt die Zahl der Patienten in englischen Krankenhäuern in dem Ausmaß an wie bei der ersten COVID-19-Welle im April 2020, würde der Umfang planbarer OPs um 33,9 Prozent zurückgehen. Im Vergleich zu den Zeiten vor der Pandemie sind das 22.147 OPs pro Woche. Das bedeutet, dass ein Anstieg der Krankenhausaufenthalte aufgrund von COVID-19 wie zwischen Oktober 2020 und April 2021 zu 100.273 weniger elektiven OPs zwischen Dezember 2021 und Februar 2022 führen würde. Laut Studienautor Aneel Bhangu zeigt die Studie, dass je mehr COVID-19-Patienten ins Krankenhaus eingeliefert werden, desto häufiger sind chirurgische Abteilungen gezwungen, OPs abzusagen, um Kapazitäten für die Behandlung von COVID-19 freizumachen.

Lebensqualität leidet

Krankenhäuser arbeiten hart, um lebensrettenden OPs Priorität einzuräumen. Dazu gehört auch die Behandlung von Krebspatienten. „Die größten Auswirkungen des Drucks, unter dem die Krankenhäuser durch COVID-19 stehen, erleiden Patienten, die auf nicht lebensrettende, aber die Lebensqualität verbessernde OPs warten“, so Aneel Bhangu. „Eine Absage kann bedeuten, dass Patienten noch länger auf Eingriffe wie Hüftgelenkimplantate warten müssen. Die Folgen sind eine Verschlechterung der Symptome und eine zunehmende Beeinträchtigung.“

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