
Ukraine-Krieg verschärft Lieferketten-Probleme
Der Überfall Russlands auf die Ukraine vor gut drei Wochen verschärft die Probleme in den Lieferketten der Weltwirtschaft enorm. „Schon in der bundesweiten IHK-Konjunkturumfrage zu Jahresbeginn meldeten 84 Prozent der deutschen Industriebetriebe mittlere bis erhebliche Lieferschwierigkeiten“, heißt es in einer Aussendung vom 17. März 2022.
Laut DIHK-Vizepräsident Ralf Stoffels und -Außenwirtschaftschef Volker Treier nehmen die bereits vor dem Krieg bestehenden Probleme weiter zu.
Zunahme der Probleme
Laut DIHK-Sonderauswertung war bereits vor Kriegsausbruch eine deutliche Mehrheit der deutschen Unternehmen mit Problemen in ihren Lieferketten konfrontiert. Damit jedoch nicht genug: „Inzwischen erreichen uns auf vielen Kanälen Rückmeldungen über eine starke Zunahme der Probleme“, so Treier.
Ein erster Trend aus der laufenden DIHK-Blitzbefragung zu den wirtschaftlichen Folgen des Krieges zeigt: Rund 60 Prozent der Unternehmen melden zusätzliche Störungen in der Lieferkette und Logistik. Bereits zu Jahresbeginn hätten lediglich zehn Prozent der Betriebe mit einem baldigen Ende der Lieferketten-Probleme gerechnet, sagt der Experte für Außenwirtschaft. Inzwischen dürften es noch weniger sein.
Industriemittelstand leidet
Vor allem der deutsche Industriemittelstand leidet: „Diese Unternehmen bekommen selbst weniger Vorprodukte oder – wie vor allem bei Energie – nur zu sehr hohen Preisen. Zugleich können sie die Kostensteigerungen nur teilweise an ihre Kunden weitergeben und selbst wegen der Verzögerungen in der eigenen Lieferkette immer schlechter liefern“, verdeutlicht Stoffels.