Oö: Ein Toter und 14 Verletzte nach Brand in einer Wohnung in Kremsmünster
KREMSMÜNSTER (OÖ): Ein Todesopfer sowie 14 Verletzte hat in der Nacht auf Freitag, 12. Mai 2023, ein Brand in einer Mehrparteienhauswohnung in Kremsmünster (Bezirk Kirchdorf an der Krems) gefordert.
Die Feuerwehr wurde gegen Mitternacht zu einer Rauchentwicklung aus einem Verteilerkasten in ein Mehrparteienwohnhaus in Kremsmünster alarmiert. Vor Ort konnte dann tatsächlich eine leichte Rauchentwicklung aus besagtem Schrank festgestellt werden. Der Ursprung für diese war aber vorerst nicht erkennbar. Die Einsatzkräfte machten sich daher auf der Suche an besagtem Leitungsstrang.

Zwischenzeitlich wurden mehrere Hausbewohnerinnen und Hausbewohner aus dem Gebäude evakuiert. Im Zuge dieser Absuche konnte die vermutete Ursache dann allerdings mehrere Stockwerke darunter auf der anderen Seite des Reihenhauses eingegrenzt werden. Der Einsatz nahm daraufhin eine traurige Wendung, als in besagter Wohnung eine reglose Person entdeckt wurde. Ersten Angaben nach ist es in der Wohnung offenbar zu einem Küchenbrand gekommen, der großteils bereits von selbst wieder erloschen ist.

Die Einsatzkräfte begannen sofort mit Reanimationsmaßnahmen. Die Wiederbelebungsversuche, die von der alarmierten Notärztin fortgesetzt wurden verliefen jedoch leider erfolglos. Für die Person kam leider jede Hilfe zu spät. Insgesamt mussten 16 weitere Personen vom Rettungsdienst betreut werden, 14 davon wurden in die umliegenden Kliniken nach Kirchdorf an der Krems, Steyr und Wels eingeliefert.

Kräfte der Krisenintervention sowie der Notfallseelsorge standen im Betreuungseinsatz. Die Feuerwehr belüftete die betroffenen Wohnungen, in die sich der Rauch ausgebreitet hatte. Ebenso wurden in der Brandwohnung Löschmaßnahmen gesetzt. Die Brandursache war vorerst noch Gegenstand polizeilicher Ermittlungen.
Meldung der Polizei
Die Einsatzkräfte wurden am späten Abend des 11. Mai 2023 zu einem Brandverdacht bei einem Mehrparteienhaus im Bezirk Kirchdorf beordert. Zuerst wurde nur aus einem Schaltkasten in einer Wohnung Rauch wahrgenommen. Da dies jedoch nicht die Brand- bzw. Rauchursache war, wurden sämtliche Bewohner des Mehrparteienhauses geweckt und das Gebäude evakuiert. Lediglich in einer Wohnung konnte niemand erreicht werden.
Mit einem Zweitschlüssel, den der 76-jährige Bruders des Wohnungsinhabers hatte, konnte die Wohnungstür geöffnet werden. Sofort kam den Polizisten massiver Rauch entgegen, der sich im gesamten Stiegenhaus ausbreitete. Die Feuerwehr durchsuchte die Wohnung und konnte den 65-Jährigen leblos in der Küche liegend finden. Für ihn kam jede Hilfe zu spät und er wurde vor Ort noch von der anwesenden Notärztin für tot erklärt.
Zum Zeitpunkt des Betretens war der Brand bereits Großteils von selbst erloschen und es wurden nur mehr Nachlöscharbeiten durchgeführt.Durch den Rauch erlitten vier Feuerwehrleute, zehn Bewohner und die beiden Polizisten vermutlich eine Rauchgasvergiftung und mussten in die umliegenden Krankenhäuser eingeliefert werden.
Nachbericht der Feuerwehr Kremsmünster
Am 11. Mai 2023 wurde die Feuerwehr Kremsmünster kurz vor Mitternacht zu einem Einsatz alarmiert. Die Alarmierung wies auf eine Rauchentwicklung in einem Stromverteilerkasten in einer Wohnung eines Mehrparteienhauses im 3. Stock. Die Polizei traf gleichzeitig mit der Feuerwehr am Einsatzort ein. Bei der Lageerkundung war tatschlich Rauchgeruch in einer Wohnung im Bereich des Stromverteilerkastens wahrnehmbar. Aufgrund der Aussage vom Wohnungsbewohner, dass es zuvor einen Umbau an einer elektrischen Anlage gegeben hätte und Brandrauch in diesem Bereich wahrnehmbar war, wurde der Schaltkasten aus seiner Halterung ausgebaut um die Ursache zu finden. Dahinter befand sich ein Schacht aus dem Rauch austrat.
Da nicht ersichtlich war, woher der Rauch kam, wurde mit der Polizei als Maßnahme das Räumen des Wohngebäudes beschlossen und durchgeführt. Gleichzeitig wurde eine Löschleitung und ein Lüfter in Stellung gebracht um die verrauchte Wohnung zu belüften. Bei der Suche nach dem Ursprung des Rauches wurden das Gebäude vom Keller bis zum Dachboden durchsucht. Eine noch versperrte Wohnung im 1. Stock wurde durch beistellen eines Schlüssels geöffnet. Beim Öffnen der Wohnungstür war eine starke Rauchentwicklung und eine Wärme sofort erkennbar. Sofort wurde ein Atemschutztrupp mit einem C-Rohr in die Wohnung geschickt. Ein Rauchvorhang verhinderte das austreten des Brandrauches ins Stiegenhaus. Der Atemschutztrupp konnte eine kleine Brandstelle ablöschen. Während der Löscharbeiten wurde die Feuerwehr Krühub zum Einsatzort nachalarmiert. Außerdem wurde eine Zubringerleitung vom nächsten Hydranten hergestellt.

Da nicht bekannt war, ob sich noch Personen in der Wohnung befanden, wurde die Brandwohnung durchsucht. In der Nähe der Brandstelle wurde eine reglose Person am Boden liegend gefunden welche sofort ins Freie gebracht wurde. Sofort wurde durch die Feuerwehr mit der Reanimation begonnen. Zeitgleich wurde der Notarzt und das Rote Kreuz über die Landeswarnzentrale Linz nachalarmiert. Die Wohnung über der Brandwohnung war ebenfalls versperrt. Diese wurde, weil in der unteren Wohnung der Brand war, sofort mit einer Motorsäge gewaltsam geöffnet, um die Lage in dieser Wohnung zu erkunden. Die nachalarmierte Feuerwehr Krühub bekam den Auftrag, das mittlerweile rauchfreie Wohngebäude mittels Wärmebildkamera nochmal auf Personen und Glutnester zu durchsuchen. Ebenfalls unterstützten sie beim Erstellen eines Sichtschutzes bei der Reanimation.
Nach längerer Reanimation wurde von der anwesenden Notärztin die Reanimation erfolglos beendet. Mit der Polizei wurden die direkt angrenzenden Wohnungen im Nachbarhaus auf Rauch und CO kontrolliert. Durch Anweisung der Notärztin wurden in Summe 14 Personen durch Verdacht auf Rauchgasvergiftung in drei umliegende Spitäler mit dem Roten Kreuz verlegt. Unter ihnen auch vier Feuerwehrleute. Der Verdacht der Rauchgasvergiftung konnte bei allen 14 Personen schon nach deren Erstuntersuchung widerlegt werden und sie konnten das Krankenhaus direkt verlassen.

Noch während des Einsatzes wurde von der Polizei das KIT alarmiert die sich um die Bewohner des Hauses psychologisch kümmerten. Ebenfalls wurde über die Landeswarnzentrale das SvE-Team alarmier das direkt nach dem Einsatzgeschehen noch in der Nacht eine gemeinsame Nachbesprechung der Feuerwehrleute im Feuerwehrhaus Kremsmünster durchführte.
Die Wohnungen im Brandobjekt wurden bis auf den darauffolgenden Vormittag behördlich gesperrt. Noch in der Nacht wurde durch die Polizei eine Spurenermittlung durchgeführt. Eine Brandwache wurde durch die Feuerwehr Kremsmünster gestellt. Rauchmelder waren in der Wohnung nicht installiert. Die Zusammenarbeit zwischen den alarmierten Kräften und Personen funktionierte tadellos.