
Bayern: Nach Hochwasser seit zwei Monaten vermisster Feuerwehrmann → Spezialeinheit sucht 23-Jährigen in Offingen
OFFINGEN (BAYERN): Seitdem sein Boot während des Hochwassers in Offingen gekentert ist, fehlt von einem 23-jährigen Feuerwehrmann jede Spur. Trotz intensiver Suchaktionen von Polizei und privaten Helfern wurde der junge Mann bisher nicht gefunden. Nun soll eine Spezialeinheit der Polizei den Vermissten aufspüren. Darüber berichtet der bayrische Rundfunk per 2. August 2024.
Unermüdliche Suche der Familie
Die Familie des Vermissten, darunter sein Vater und zwei Onkel, sucht täglich nach ihm. Sie durchkämmen ein Waldstück an der Mündung der Mindel in die Donau, nahe Offingen im Landkreis Günzburg. Unterstützt werden sie gelegentlich von weiteren Helfern, manchmal sind über 100 Personen an der Suche beteiligt. Trotzdem gibt es bisher keine Hinweise auf den Verbleib des Feuerwehrmanns.
Der Unfall
Der Feuerwehrmann war vor zwei Monaten zusammen mit einem Kollegen von der Freiwilligen Feuerwehr und drei Helfern der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) nachts um 02:50 Uhr unterwegs, um eine Evakuierung durchzuführen, als ihr Boot kenterte. Vier der Helfer konnten gerettet werden, doch der 23-Jährige verschwand in den Fluten.
Die Mutter des Vermissten
Die Mutter des Vermissten besucht täglich die Unglücksstelle an der Mindel, da sie hofft, dass ihr Sohn noch lebt. Sie fühlt sich jedoch von der Feuerwehr und Polizei alleingelassen, da sie in den ersten Tagen nach dem Unfall keine Unterstützung erhielt. Die Nachricht vom Unfall erreichte die Eltern im Urlaub, woraufhin sie sofort nach Offingen zurückkehrten.
Unterstützung durch Spezialeinheit
Eine Spezialeinheit der Polizei, die Technische Einsatzeinheit Nürnberg, soll nun bei der Suche helfen. Mit einem speziellen Sonargerät, das Ultraschallwellen aussendet und ein Bild bis zu 50 Meter Tiefe liefert, durchsuchen sie das Stauwehr in Lauingen im Landkreis Dillingen. Zuvor hatte die Polizei bereits Helikopter mit Wärmebildkameras, Polizeihunde und Drohnen eingesetzt. Die Suche gestaltet sich jedoch schwierig, da das Hochwasser den Vermissten über große Entfernungen hinweg mitgerissen haben könnte. Deshalb sind auch internationale Behörden informiert worden.
Die Familie des Vermissten gibt die Hoffnung nicht auf. Sie haben mittlerweile über 200 Kilometer abgesucht und kennen das Waldstück wie ihre Westentasche. Sollte der junge Mann gefunden werden, weiß die Mutter nicht, wie sie reagieren wird. Einerseits möchte sie ihn noch einmal sehen, andererseits ist sie sich unsicher, ob sie den Anblick nach zwei Monaten im Wasser ertragen kann.
Suche geht weiter
Die Suche nach dem vermissten Feuerwehrmann in Offingen geht weiter. Trotz der bisherigen Rückschläge und der psychischen Belastung bleibt die Familie entschlossen, Gewissheit über das Schicksal ihres Sohnes zu erlangen. Die Unterstützung durch die Spezialeinheit der Polizei gibt neue Hoffnung, den Vermissten bald zu finden.
Siehe dazu vom Juni: Bayern: Feuerwehrboot im Hochwasser gekentert → 22-jähriger Feuerwehrmann bei Offingen vermisst