D: Stadt Dülmen überweist 400.000 Euro für zwei Feuerwehrfahrzeuge an Betrüger
DÜLMEN (DEUTSCHLAND): Ein dreister Betrug erschüttert die Stadt Dülmen: Betrüger haben sich als offizieller Lieferant ausgegeben und eine täuschend echte Rechnung für zwei neue Feuerwehrfahrzeuge gestellt. Die Stadtverwaltung fiel auf den professionell inszenierten Trick herein und überwies 400.000 Euro auf ein ausländisches Konto – Geld, das nun unwiederbringlich verloren ist. Darüber berichten mehrere deutsche Medien, beispielsweise die Bild, am 14. März 2025.
Wie konnte der Betrug passieren?
Tatsächlich hatte die Stadt Dülmen die beiden Feuerwehrfahrzeuge ordnungsgemäß bestellt. Diesen Umstand nutzten die Betrüger gezielt aus. Offenbar hatten sie detaillierte Kenntnisse über den Kaufprozess und den eigentlichen Hersteller. Mit einer professionell gefälschten Rechnung, auf der die Kontoverbindung manipuliert worden war, gelang es ihnen, die Stadtverwaltung zu täuschen. Auf den ersten Blick wirkte das Dokument absolut authentisch – es enthielt alle relevanten Daten zum Auftrag, die Summe entsprach der erwarteten Rechnung, und auch die offizielle Kommunikation ließ keinen Verdacht aufkommen. In dem Glauben, es handle sich um die korrekte Rechnung des Herstellers, erfolgte die Überweisung der 400.000 Euro auf das in der Rechnung angegebene Konto.
Aufdeckung des Betrugs und Folgen für die Stadt
Erst später fiel auf, dass die Stadt Opfer eines professionellen Betrugs geworden war. Sofort wurde versucht, die Zahlung zurückzuholen, doch das Geld war bereits weitergeleitet worden – vermutlich in ein Land außerhalb der EU, wo es sich nicht mehr nachverfolgen ließ. Bürgermeister Carsten Hövekamp (CDU) zeigte sich betroffen, betonte aber auch, dass es sich um eine äußerst ausgeklügelte Masche gehandelt habe. „Die Täter haben sich auf perfide Weise Zugang zu sensiblen Informationen verschafft und die Abwicklung eines realen Auftrags genutzt. Eine solche Täuschung kann leider jeden treffen, auch erfahrene Verwaltungsmitarbeiter“, erklärte er.
Die Konsequenzen für die Stadt sind erheblich: Der finanzielle Schaden ist immens, und die Feuerwehr wartet weiterhin auf ihre dringend benötigten Fahrzeuge. Inzwischen wurde eine Lösung gefunden: Die Kosten werden zwischen der Stadt und dem Fahrzeughersteller aufgeteilt, sodass die Beschaffung dennoch fortgesetzt werden kann.
Polizei ermittelt – Cyberkriminalität nimmt zu
Der Fall wurde umgehend zur Anzeige gebracht, und die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen. Es wird vermutet, dass die Täter eine international agierende Bande sind, die gezielt große kommunale oder gewerbliche Investitionen ins Visier nimmt. In den letzten Jahren hat die Zahl solcher Betrugsmaschen per E-Mail massiv zugenommen. Besonders betroffen sind öffentliche Verwaltungen und Unternehmen, die regelmäßig größere Rechnungen begleichen. Dabei setzen die Täter auf sogenannte „Fake-President-Fraud“-Techniken oder manipulieren bestehende Rechnungen, indem sie sich in den Schriftverkehr einschleusen.
Die Polizei rät daher zu besonderer Vorsicht:
✔ Kontodaten immer direkt beim Hersteller/Lieferanten gegenprüfen
✔ Bei geänderten Kontodaten eine telefonische Rückfrage einholen
✔ Verdächtige Rechnungen von der Finanzabteilung doppelt prüfen lassen
✔ Mitarbeiter in Kommunen und Unternehmen speziell schulen
Fazit: Wachsamkeit ist gefragt
Dieser Vorfall zeigt, wie raffiniert Cyberkriminelle vorgehen, um selbst gut organisierte Verwaltungen zu täuschen. Feuerwehren, Städte und Unternehmen sollten aus diesem Fall lernen und ihre internen Kontrollmechanismen weiter stärken, um solche Betrugsfälle in Zukunft zu verhindern. Trotz des finanziellen Verlusts steht fest: Die neuen Feuerwehrfahrzeuge werden kommen – wenn auch mit Verzögerung. Ein teures Lehrgeld für die Stadt Dülmen, das künftig hoffentlich weitere Fälle dieser Art verhindert.