
D: Wohnhausbrand mit Explosion von Gaskartuschen und Feuerwerkskörpern in Walsrode → Bewohner gerettet, fünf Betroffene
WALSRODE (DEUTSCHLAND): Mit dem Alarmstichwort „Brennt Einfamilienhaus – Menschenleben in Gefahr“ wurden die Freiwilligen Feuerwehren Walsrode und Honerdingen am 24. Juli 2025 um 02:21 Uhr nach Walsrode in die Straße Brunkenwinkel alarmiert. Als die ersten Einsatzkräfte eintrafen, stand ein Anbau eines Wohngebäudes in Vollbrand.
Die Flammen waren dabei im Begriff auf das Wohnhaus und ein nebenstehendes Wohnmobil überzugreifen. Von den fünf Bewohnern des Zwei-Parteienhaus konnten vier das Gebäude verlassen. Der fünfte Bewohner wurde durch die Feuerwehr aus der stark verqualmten Wohnung gerettet. Er kam mit einer Rauchgasvergiftung ins Krankenhaus. Auch die weiteren Bewohner wurden vom Rettungsdienst gesichtet und teilweise ins Krankenhaus gebracht.

Bedingt durch einen Rohrbruch im Hydrantennetz fiel die Wasserversorgung aus, so dass in dieser kritischen Phase mit dem Wasser stark gehaushaltet werden musste. Zusätzlich wurden acht Tanklöschfahrzeuge alarmiert, welche das Wasser im Pendelverkehr zur Einsatzstelle brachten. Ebenso wurden umfangreich weitere Kräfte nachalarmiert um ausreichend Atemschutzgeräteträger vor Ort zu haben, da sich das Feuer mittlerweile auf das ganze Wohnhaus inklusive Garage ausgeweitet hatte. Ebenfalls wurden Schlauchleitungen zu weiter entfernten Hydranten aufgebaut, hierbei haben sich insbesondere die erst kürzlich übergegebenen Löschgruppenfahrzeuge Katastrophenschutz der Feuerwehren Benzen und Kirchboitzen bewährt, mit denen Schlauchleitungen während der Fahrtverlegt werden können.

Das Wohnhaus wurde relativ schnell von zwei Statikern des Bauamtes als teilweise einsturzgefährdet eingestuft, so dass sich die Löscharbeiten auf den Außenangriff beschränken mussten. Zusätzlich explodierten immer wieder kleinere Gaskartuschen und diverse Feuerwerkskörper im Gebäude, so dass teilweise noch in 50 Meter Entfernung hochgeschleudertes Material niederging.


Da zusätzlich sich mehrere Gasflaschen im Brandbereich der Garage befanden, bestand akute Explosionsgefahr. Aus diesem Grund wurden die direkt umliegenden Anwohner von der Polizei aus ihren Wohnungen evakuiert und in einem nahen Kindergarten betreut. Anwohner wurden durch Auslösen von Warnapps und durch Lautsprecherdurchsagen aufgefordert Fenster und Türen geschlossen zu halten. Die Gasflaschen konnten nach dem Löschen das Brandes in einen wassergefüllten Container zur weiteren Kühlung versenkt werden.

250 Einsatzkräfte von Feuerwehr und weiteren Hilfsorganisationen aus dem gesamten Heidekreis befanden sich den ganzen Tag bis in den frühen Nachmittag hinein über im Einsatz. Die medizinische Versorgung übernahm anfangs der Regelrettungsdienst aus Walsrode und wurde später durch zwei Rettungswagen der Johanniter Unfallhilfe aus Schwarmstedt und dem Deutschen Roten Kreuz aus Wietzendorf abgelöst.
Drei Feuerwehrleute erlitten Kreislaufprobleme während des Einsatzes und mussten rettungsdienstlich behandelt werden, konnten aber vor Ort verbleiben. Die Versorgung mit Getränken, Essen und sanitären Einrichtungen wurde durch das Deutsche Rote Kreuz aus Schneeheide sichergestellt.

Vor Ort machten sich Bürgermeisterin Helma Spöring, der erste Stadtrat Andre Reutzel, sowie weitere Vertreter der Stadtverwaltung ein Bild der Löschmaßnahmen. Um mehrere Einsatzszenarien und Optionen abzustimmen, waren Fachberater unter anderem vom Technischen Hilfswerk, dem Bauamt, des Bauhofes, der Werkfeuerwehren GEKA wie auch des Flughafen Hannover vor Ort. Ebenfalls waren Kreisbrandmeister Matthias Meyer, Brandschutzabschnittsleiter Nord Carsten Kühn sowie der stellv. Abschnittsleiter Süd Wilfried von Bostel vor Ort.

Die Polizei hat die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen und die Brandstelle beschlagnahmt. Durch ein Tiefbauunternehmen wurde der Rohbruch und die unterspülte Straße wieder in Stand gesetzt. Das brandbetroffene Gebäude wurde zerstört und ist nicht mehr bewohnbar.

Die Bewohner kamen anderweitig unter. Nach gut 11 Stunden konnte Feuer aus gemeldet werden.