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Bayern / Italien: 150 Höhenmeter, 500 Gleismeter und 600 Stufen → LiFt on Fire am Gardasee

WAGING AM SEE (BAYERN) | RIVA DEL GARDA (SÜDTIROL / ITALIEN): An einem Feuerwehr-Wettbewerb der „besonderen Art“ nahm die Waginger Feuerwehr am Gardasee teil. Die Vigili del fuoco Riva del Garda, also die Freiwillige Feuerwehr aus Riva organisierte am nördlichen Ende des Gardasees 2025 bereits zum dritten Mal einen internationalen Wettkampf, der in seiner Art wohl einmalig ist.

Atemschutzgeräteträger musste ihre Leistungsfähigkeit und Willenskraft beweisen, um die „Bastione“, einen Teil einer ehemaligen venezianischen Festungsanlage aus dem 16. Jahrhundert, mit kompletter Schutzausrüstung zu erreichen. Erschwerend kam hinzu, dass diese Burganlage etwa 150 Meter oberhalb des historischen Stadtkerns von Riva liegt und nur über einen Panorama-Aufzug oder einen Fußweg erreichbar ist. Genau über diese Schienenstrecke des Aufzuges führte die Wettkampfstrecke des „LiFt on Fire“. Start war im Stadtzentrum am „Piazza III Novembre“ direkt am historischen Hafen.

Der freundschaftliche Kontakt der Waginger zur Feuerwehr in Riva besteht schon seit einigen Jahren. Alles begann im Jahr 2022 mit einer mehrtägigen gemeinsamen Bootsführer- und Wasserretterausbildung am Gardasee. Dabei galt es verschiedensten Bootsübungen und -manöver gemeinsam mit den italienischen Freunden zu trainieren. „Der Kontakt zwischen den beiden Feuerwehren aus dem Trient und dem Rupertiwinkel ist seitdem nicht abgerissen und immer wieder fanden Gegeneinladungen zu verschiedensten Veranstaltungen statt“, so Pressesprecher Thomas Pfeffer von der Waginger Feuerwehr.

Bei dem diesjährigen Wettbewerb waren wieder 150 Höhenmeter, 500 Gleismeter und nicht zu vergessen 600 Stufen mit einem angeschlossenem Atemschutzgerät, sowie dem Feuerwehrschutzanzug mit Helm und Stiefel – und somit einem zusätzlichen Gewicht von etwa 25 Kilogramm – zu meistern! Wohlgemerkt bei einer Steigung von teilweise über 90 Prozent. Waren es im ersten Jahr der Veranstaltung noch 134 Teilnehmer, so waren es dieses Jahr rund 270 Feuerwehrmitglieder aus 14 Ländern, unter anderem aus den USA, Kanada, Deutschland, Österreich, England, Frankreich, Slowenien, Kroatien, natürlich Italien und vielen weiteren europäischen Ländern.

Von der Waginger Feuerwehre waren Michaela Böhr, Oliver Böhr, Andreas Ostermann, Niklas Pöllner und Andreas Zahnbrecher die erfolgreichen Teilnehmer. Parallel zum Wettkampf entstand auf der Piazza III Novembre das „Fire Village“ – ein Treffpunkt für Touristen, Familien und Interessenten an der Feuerwehrarbeit. Dort konnte das Rennen live auf einer Großbildleinwand verfolgt werden. Auch Infostände von Fachfirmen konnten besucht werden und auch an kulinarischen Spezialitäten mangelte es nicht. Auch moderne und historische Einsatzfahrzeuge und Feuerwehrboote gab es zu bestaunen. Bis in die Nacht gab es dann Festivalstimmung mitten in der Altstadt von Riva.

Bei der Siegerehrung gab es einen besonderen Preis für die Wagingerin Michaela Böhr: Sie wurde für das Tragen des „Schönsten Schutzanzuges“ in der Damenklasse des Wettbewerbes ausgezeichnet. „Der Schutzanzug der Waginger Feuerwehr kann also nicht nur als Schutz vor Brandgefahren und bei technischen Hilfeleistungen getragen werden, sondern auch auf den Modelaufstegen Italiens,“ wie Wettkämpfer Andreas Ostermann mit einem Schmunzeln
mitteilte.

Es gibt eine richtige Wettkampf-Gemeinschaft internationaler Feuerwehren, welche an derartigen Wettkämpfen teilnimmt. Aber nicht nur die fünf Wettkämpfer waren am Gardasee vor Ort, sondern natürlich auch Schlachtenbummler aus der Heimat, welche die Athleten lautstark anfeuerten und unterstützten. Mit den Platzierungen der Waginger Teilnehmer im Mittelfeld konnte man sehr zufrieden sein und deren Leistung ist sehr hoch anzurechnen. Neben der Teilnahme am Wettkampf blieb natürlich auch Zeit um die touristischen Höhepunkte der Region zu erkunden.

Freiw. Feuerwehr Waging am See

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