Brand

D: Äußerst aufwendiger und langwieriger Einsatz bei Brand in Steinkohlesilo → 400 Kräfte-Einsatz

FRANKFURT AM MAIN (DEUTSCHLAND): Am frühen Sonntagmorgen, 5. Oktober 2025, in einem Steinkohlesilo des Kraftwerks West im Frankfurter Gutleutviertel zu einem Schwelbrand gekommen. Aufgrund der komplexen Bauweise des 30 Meter hohen Silos und der schwer zugänglichen Schwelstellen gestaltet sich der Einsatz der Feuerwehr äußerst aufwendig.

Seit Sonntagabend wird das vom Schwelbrand betroffene Kohlesilo kontrolliert entleert. Dabei kommen die betrieblichen Einrichtungen des Kraftwerks zum Einsatz. Einsatzkräfte unter Atemschutz bringen von der Silospitze aus gezielt Wasser auf die glimmende Steinkohle auf, in enger Abstimmung mit den Kräften an der Ausgabestelle im unteren Bereich. Dort wird das heiße Material über ein Förderband ausgetragen und unmittelbar durch die Feuerwehr abgekühlt beziehungsweise gelöscht, bevor es über ein Förderband zu einem gesicherten Lagerplatz transportiert wird.

Nach aktueller Hochrechnung konnten von den ursprünglich rund 2.700 Tonnen eingefüllter Steinkohle bereits etwa 1.500 Tonnen entnommen werden. Messungen der Kohlenmonoxid-Konzentration an der Silospitze deuten auf einen Löscherfolg hin. Dennoch muss das Silo vollständig entleert werden, um verbliebene Glutnester sicher zu beseitigen. Ein Fachberater der Deutschen Montan Technologie (DMT) unterstützt vor Ort die Einsatzleitung und den Kraftwerksbetreiber fachlich. Sollte die derzeit praktizierte Methode der Entleerung und Kühlung nicht fortgeführt werden können, steht als alternative Maßnahme die Flutung des Silos mit Stickstoff bereit. Diese Option wurde am Montag vorbereitet, um bei Bedarf eine Brandbekämpfung unter Sauerstoffausschluss durchführen zu können.

Zur Wahrung der Sicherheit wurde aufgrund einer möglichen Verpuffungsgefahr durch Kohlestaub ein Sicherheitsradius von 80 Metern um das Silo eingerichtet. Dieser umfasste auch eine angrenzende Straße. Da die Einsatzlage per 7. Oktober 2025 unter Kontrolle ist und die Messwerte für Kohlenmonoxid weiter sinken, kann die Absperrgrenze schrittweise reduziert werden. Die Straßensperrung außerhalb des Betriebsgeländes wird im Laufe der Nacht aufgehoben. Bei einer Änderung der Lage kann eine Sperrung jedoch jederzeit wieder erforderlich werden.

Bis Dienstagmittag, 14:00 Uhr, waren insgesamt mehr als 400 Einsatzkräfte von Berufs- und Freiwilliger Feuerwehr im Einsatz. Zudem unterstützten Mitarbeitende der Mainova AG die Einsatzkräfte mit technischer Expertise und logistischer Hilfe. Das Technische Hilfswerk (THW) war am Sonntag mit 30 Einsatzkräften sowie einem Fachberater für Baustrukturen und einem hochpräzisen Messsystem zur Überwachung der Silostatik beteiligt. Dieses System erkennt selbst geringste Bewegungen an der Struktur und trägt wesentlich zur Sicherheit der eingesetzten Kräfte bei.

Nach derzeitigem Stand ist davon auszugehen, dass die Einsatzmaßnahmen noch bis Donnerstag, 9. Oktober 2025, andauern werden. Die Wärme- und Stromversorgung ist durchgehend sichergestellt. Es kam zu keiner nennenswerten Rauchentwicklung. Die Anwohner waren zu keinem Zeitpunkt gefährdet. Die Ursache des Brandes sowie die Höhe des entstandenen Schadens sind derzeit noch unklar.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert