Jugend

Kinderfeuerwehren erfreuen sich großer Beliebtheit → bayernweit 1.500 Gruppen

In den Kinderfeuerwehren werden die Jüngsten des Feuerwehrnachwuchs spielerisch an die Tätigkeiten als Feuerwehrfrau oder Feuerwehrmann herangeführt. Seit der Einführung im Jahr 2017 wurden bayernweit fast 1.500 Kinderfeuerwehren in Bayern gegründet und auch im Kreisfeuerwehrverband Traunstein „wuselt“ es regelmäßig in den Feuerwehrhäusern. Von den 76 Freiwilligen Feuerwehren im Landkreis haben mittlerweile 16 Wehren Kindergruppen eingeführt – weitere wie beispielsweise bei der Feuerwehr Altenmarkt befinden sich in der Planungsphase.

Von Hubert Hobmaier

Nachdem sich bei den Feuerwehren gerade die Jugendgruppen seit Jahrzehnten etabliert haben gewinnt nun der Bereich „Kinderfeuerwehr“ zunehmend Bedeutung in den Reihen der Brandschützer. Zwischen den 12. und 17. Lebensjahr wird der Nachwuchs flächendeckend an die Aufgaben des aktiven Dienstes herangeführt. In den Kindergruppen steht hingegen der Spaß und die Brandschutzerziehung für die sechs- bis elfjährigen Buben und Mädchen im Zentrum der Treffen.

Der Fokus in den Kindergruppen liegt auf der Vermittlung von grundlegendem Feuerwehrwissen und der Brandschutzerziehung, einfacher Gerätekunde und dem spielerischen Umgang mit den Tätigkeitsfeldern der Feuerwehren. Die Herausforderung für die Betreuer liegt dabei bei der kindgerechten Vermittlung der Inhalte und so finden Treffen der Kinderfeuerwehren meist im monatlichen Rhythmus statt, um dem Nachwuchs tolle Erlebnisse verbunden mit viel Spaß zu bieten.

Traunwalchner Kinder lernten alles übers Feuer

Die Kindergruppe der „Traunfunken Traunwalchen“ widmete sich in der letzten Zeit unter anderem den theoretischen Grundlagen der Brandbekämpfung. Als zentrales Element stand das Verbrennungsdreieck auf dem Programm, anhand dessen die jungen Teilnehmer anschaulich lernten, welche Voraussetzungen erfüllt sein müssen, damit ein Feuer überhaupt entstehen und brennen kann. Darüber hinaus wurde die Einsatzausrüstung einer Feuerwehrfrau „für die Großen“ genau unter die Lupe genommen. Hier lernten die Kinder, welche Kleidungsstücke zur vollständigen Ausrüstung gehören.

Eine anschauliche und praktische Übung rundete den Übungsreigen ab. Die „Traunfunken“ erhielten die Gelegenheit, selbst ausgewählte und mitgebrachte Gegenstände in einer Feuerschale auf die Brennbarkeit hin zu prüfen. An einem weiteren Nachmittag starteten die Kinder mit dem Spiel „Melderalarm“, um die Kinder und durften sich anschließend am Spitzenhäusl sowie an einer Ausfahrt mit dem Feuerwehrauto erfreuen. Zum Ausklang gab es für alle Kinder ein Eis und eine Hüpfburg wollte ebenfalls erobert werden.

Hart, Ising und Traunreut erkunden die Autos

Die Kinderfeuerwehr Traunreut legte den Schwerpunkt ihrer Gruppenstunden auf die Fahrzeugkunde. Die Kinder nahmen verschiedene Fahrzeuge der Traunreuter in Augenschein und konnten dabei viel entdecken. Es wurden sowohl die verschiedenen Fahrzeugarten wie auch Unterscheidungsmerkmale erklärt. Als Highlight wurde am Ende das Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug (HLF 20) samt seiner Ausrüstung genau unter die Lupe genommen.

Bei den Kinderfeuerwehren Hart und Ising stand ebenfalls Geräte- und Fahrzeugkunde auf dem Plan. Die Gruppe untersuchte das Löschgruppenfahrzeug (LF 8/6) bis ins Detail und schaute sich an, welche Gerätschaften sich hinter den Rollos verbergen. Danach wurden der Lüfter und das Aggregat aufgebaut und in Betrieb genommen. Bei dieser Demonstration lernten die Kinder, wie stark sich der erzeugte Wind anfühlt. Zum nahmen die Betreuer noch die Pumpe in Betrieb und demonstrierten den Aufbau eines Wasserwerfers. Dabei konnten die Kinder anschaulich erfahren, welche Kraft hinter dem Wasser steckt und wie nass man werden kann, wenn man durch den Wasserstrahl läuft.

Heilig Kreuz und Trostberg lernten Funkgeräte kennen

Die „Löschdinos“ in Trostberg und Heilig Kreuz beschäftigten sich ausführlich mit dem Themenbereich Funk. Sie besichtigten den Einsatzleitwagen (ELW 1) mitsamt den Funkgeräten und lernten so spielerisch, wie die Feuerwehr kommuniziert. Dies umfasste auch die unterschiedlichen Betriebsarten und Einsatzmöglichkeiten. Spannend war auch die Frage wie Atemschutzgeräteträger hinter ihren Masken miteinander sprechen. Hierzu unternahmen die Löschmeister von Morgen einen Blick in den Gerätewagen Atem-/Strahlenschutz (GW A/S). Im Anschluss konnten die Kinder selbst Funkgespräche ausprobieren, indem sie sich gegenseitig mittels Funk Anweisungen gaben, um eine Figur aus Klemmbausteinen nachzubauen.

Teamaufgaben in Seeon, Seebruck und Truchtlaching

Die „Blaulichtbande“ aus Seeon, Seebruck und Truchtlaching führte eine spezielle „Kinder-Atemschutz-Übung“ durch. Der Fokus lag auf dem Verstehen der Herausforderungen, denen sich ein Atemschutzgeräteträger im Einsatz stellen muss. In einem eigens aufgebauten Parcours und einer nachgestellten Ausrüstung, wurde die Bedeutung von Teamwork geübt. Nach mehreren Durchgängen im Parcours wurde der Schwierigkeitsgrad erhöht. Derjenige, der in die „Atemschutzausrüstung“ schlüpfte, bekam die Augen verbunden und musste sich auf die Hilfe seines Partners verlassen, um den Parcours erfolgreich zu bewältigen. Die Kinder hatten dabei viel Spaß und zeigten bei den Aufgaben sehr geschickt. Außerdem besuchten sie die Wasserwacht und durften dort auch eine Runde mit dem Boot auf dem Chiemsee drehen.

Ausflüge in Petting und Stein

Einen besonderen Ausflug unternahmen die „Feuersteine“ Stein an der Traun zur Bergwacht nach Bergen. Dabei durfte der Nachwuchs die Ausrüstung der Bergwacht kennenlernen und spielerisch eine kleine Rettungsübung samt Sicherungsausrüstung absolvieren.

In Petting stand bei der letzten Übung ein Besuch bei der Polizei im Mittelpunkt. Ein Polizist beantwortete alle Fragen der Kinder, die von „wie wird man denn eigentlich Polizist?“ bis hin zu persönlichen Erlebnissen wie „Hattest du schon mal Angst bei einem Einsatz?“ reichten. Selbstverständlich wurden im Anschluss die Ausrüstung und die Beladung des Polizeifahrzeugs von den Kindern ganz genau unter die Lupe genommen.

Lustige Wasserschlacht in Matzing und Prüfung in Traunstein

In Matzing wurde den Kindern zunächst gezeigt, welche Ausrüstung aktive Feuerwehrleute bei Einsätzen anziehen müssen. Ausgestattet mit diesem Wissen konnten die Kinder anschließend „ihre Ausrüstung“ selbst zusammenstellen. Highlight war allerdings eine Wasserschlacht, bei der mit Spielkreide gemalte Feuerwehrhäuser mit Wasserbomben „gelöscht“ werden durften.

Die „Löschdrachen“ aus Traunstein, konzentrierten sich in ihren Gruppenstunden auf die Vorbereitung zur Abnahme der „Kinderflamme“. Insgesamt 23 Kinder wurden spielerisch auf die Prüfung vorbereitet. In der Prüfung selbst konnten die Ausbilder und Betreuer elf Kindern zur zweiten Stufe „orange“ und sechs Kindern zur dritten Stufe „tiefblau“ gratulieren. Mit den „D´Hoizhauser Löschdeifen“ und „Feuerkids“ in Bergen wurden kürzlich innerhalb weniger Tage nicht nur die Kinderfeuerwehren 15 und 16 gegründet, sondern auch die ersten beiden Gruppen im südlichen Landkreis Traunstein aus der Taufe gehoben. Mit der Gründung der Kinderfeuerwehr in Altenmarkt am 22. November 2025 steht bereits die nächste Gruppe in den Startlöchern.

Kreisfeuerwehrverband Traunstein

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert