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Rückblick 2020: Corona-Pandemie hält die Welt in Atem

Kein Jahr wurde in den vergangenen Jahrzehnten so von einem Thema dominiert wie der Corona-Pandemie. Ob Diskussionen um die Entstehung, Ausbreitung und Folgen der von der WHO “COVID-19” getauften Atemwegserkrankung oder die verzweifelte Suche nach Therapien und Impfstoffen – die ganze Welt schien sich plötzlich nur noch um das neue Virus zu drehen. Da wundert es nicht, dass viele vom “Corona-Jahr 2020” sprechen, in dem andere Probleme wie Krebs, Alzheimer und Klimawandel zu Randthemen wurden.

Epidemie wird Pandemie

Als am 31. Dezember 2019 der Ausbruch einer neuen Lungenentzündung mit noch unbekannter Ursache in der zentralchinesischen Provinzhauptstadt Wuhan gemeldet wurde, konnte wohl noch niemand ahnen, was da wirklich auf die Welt zukam. Dann ging es Schlag auf Schlag: Am 11. Februar schlug die WHO den Namen COVID-19 für die Krankheit vor, im Januar entwickelte sie sich zur Epidemie in China und am 11. März wurde sie offiziell zu einer weltweiten Pandemie erklärt, die mittlerweile bereits mehr als 67 Mio. Infizierte und über 1,5 Mio. Todesopfer gefordert hat.

Damit liegt die Erkrankung, die durch eine Infektion mit dem bis dahin unbekannten Coronavirus SARS-CoV-2 verursacht wird, zwar statistisch gesehen noch deutlich hinter anderen Todesursachen, wie etwa der Luftverschmutzung. In Anbetracht ihrer rasanten Verbreitung rund um den Globus und der Tatsache, dass kein Gegenmittel zur Verfügung steht, machte sich aber schnell Angst und Unsicherheit in der Bevölkerung breit. Die Frage, die dabei lange im Zentrum stand, lautete: Wie kann man sich gegen das Virus schützen?

Masken und andere Maßnahmen

Als eines der besten Mittel, um eine Ansteckung zu vermeiden und damit auch die weitere Verbreitung der Pandemie einzudämmen, wurde bald das Tragen von Mund-Nasen-Masken ausgemacht. Diese filtern ultrafeine Partikel aus der Atemluft und schützen somit auch effektiv gegen COVID-19, wie Forscher der University of Cambridge erklärten. Allerdings gilt es dabei auch Qualitätsunterschiede zu beachten. Einer Untersuchung aus den USA zufolge entsprechen nämlich bis zu 70 Prozent der oft aus China importierten KN95-Masken nicht den geltenden Standards für Wirksamkeit.

Auf der Liste mit weiteren Schutzmaßnahmen finden sich das regelmäßige und gründliche Händewaschen, das Husten oder Niesen in den gebeugten Ellbogen und das Abstandhalten zu Mitmenschen. Immer wieder wiesen Experten auch darauf hin, dass die Ansteckungsgefahr in geschlossen Räumen besonders hoch ist. Diese hängt offensichtlich von der relativen Luftfeuchtigkeit ab, wie Forscher des Leibniz-Instituts für Troposphärenforschung herausfanden. Vor allem in Schulen sollte deshalb öfter eine Stoßlüftung erfolgen.

Ältere, Dicke und Männer im Fokus

Dass die Wahrscheinlichkeit, an COVID-19 zu erkranken, nicht unbedingt etwas mit dem Alter zu tun haben muss, haben Wissenschaftler der Hokkaido University auf Basis einer umfangreichen Auswertung entsprechender Daten aus Japan, Spanien und Italien nachgewiesen. Das Auftreten spezifischer Symptome, die Schwere der Erkrankung und Sterblichkeit sollen hingegen sehr wohl vom Alter abhängen. Aber auch jüngere Patienten zwischen 18 und 34 Jahren können damit auf der Intensivstation landen.

Bei derart schweren Krankheitsverläufen ist es oft nicht eine zu schwache Immunantwort, sondern eine überschießende Reaktion des Immunsystems, die das gefürchtete Lungenversagen hervorruft, wie Forscher aus Bochum und Essen betonen. Zu den besonders gefährdeten Risikogruppen in diesem Zusammenhang gehören übrigens nicht nur ältere, sondern auch übergewichtige Menschen, Personen mit einer Fehl- oder Mangelernährung und Männer. Bei Letztgenannten soll die Mortalität sogar doppelt so hoch liegen als bei Frauen.

Angst und Depressionen

Nicht zu unterschätzen sind auch die psychischen Folgen, die während oder nach einer Erkrankung mit COVID-19 auftreten können. Eine Studie der University of Bath zeigte etwa auf, dass das Coronavirus und die dazugehörigen Quarantänebestimmungen eine ernste Herausforderung für die geistige Gesundheit der Betroffenen darstellen können. Demnach litt ein Viertel der Studienteilnehmer durch Lockdown und soziale Isolation an erhöhten Angstgefühlen und Depressionen.

Genau diese beiden Probleme sind beispielsweise bei Schwangeren und Frauen nach der Geburt ohnehin schon sehr weitverbreitet – im Schnitt leidet jede Siebte daran. Durch die Corona-Pandemie hat sich die Situation für Betroffene aber noch einmal signifikant verschärft, so Forscher der University of Alberta. Wer allerdings in einer festen Partnerschaft oder zusammen mit Kindern in einem Haushalt lebt, hat offenbar bessere Chancen, die gegenwärtige Krise und die damit einhergehenden Einschränkungen des öffentlichen Lebens unbeschadet zu überstehen.

Impfstoff gibt Hoffnung

Die Suche nach einem wirksamen Impfstoff hat unterdessen Früchte getragen. Laut WHO sind seit Jahresbeginn 214 Forschungsprojekte angelaufen, die auf einen Impfstoff gegen SARS-CoV-2 hinarbeiten. Der Impfstoff von Biontech/Pfizer ist bereits in England und Bahrein genehmigt und wird dort verabreicht. In Amerika ist die Genehmigung des Präparats durch die Gesundheitsaufsicht FDA ebenfalls erteilt. Gleiches gilt für ein Konkurrenzprodukt der Firma Moderna. Auch hierzulande wurde der Biontech/Pfizer-Impfstoff pünktlich zum Fest von der Europäischen Arzneimittel-Agentur genehmigt. Seither sind in vielen EU-Staaten breite Impfkampagnen angelaufen.

Pressetext per 31.12.2020

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