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Bereichsfeuerwehrverband Deutschlandsberg zieht Bilanz – 2021 mit größtem Brandeinsatz in der Geschichte des Bezirkes

DEUTSCHLANDSBERG (STMK): Mit der Auflage des Jahresberichts 2021 blickt der Bereichsfeuerwehrverband Deutschlandsberg unter Bereichsfeuerwehrkommandant OBR Josef Gaich und dessen Stellvertreter BR Karl Heinz Hörgl auf das vergangene Jahr zurück. Mit „normalen“ Einsatzzahlen und allgemeinen Tätigkeiten auf pandemiebedingt ebenso niedrigem Niveau wie 2020 und dem größten Brandeinsatz in der Geschichte des Bereichsfeuerwehrverbandes präsentiert sich das Jahr 2021.

Zu genau 1.960 Einsätzen rückten die Florianis im Bereichsfeuerwehrverband Deutschlandsberg 2021 aus. Dabei wurden nicht weniger als 19.800 Einsatzstunden geleistet, 18 Menschen und 13 Tiere konnten aus Notlagen gerettet und Sachschäden in Millionenhöhe verhindert werden. Mit Ausbildungen und Übungen sowie den allgemeinen Tätigkeiten etwa in der Verwaltung oder der Wartung und Instandhaltung von Fahrzeugen und Geräten summieren sich die Tätigkeiten auf insgesamt 13.864, bei denen die 3.761 Feuerwehrmitglieder im Bezirk 169.430 Stunden ehrenamtlich und damit unentgeltlich für die Sicherheit der Bevölkerung da waren.

Großfeuer im ECO-Park

Heraus stach wohl ganz besonders der Brand im ECO Park in Wernersdorf in der Marktgemeinde Wies am 15.07. Dieser sollte sich zum bisher größten Brandeinsatz in der Geschichte des Bereichsfeuerwehrverbandes Deutschlandsberg entwickeln. Nicht weniger als 29 Feuerwehren mit 307 Mann und 54 Fahrzeugen waren bei diesem Großereignis im Einsatz, bei dem rund 11.000 m² an Hallenflächen zerstört wurden, der Rest des 46.000 m² großen Komplexes aber gerettet werden konnte.

„Es hat sich gezeigt, wie gut ausgebildet unsere Feuerwehrmitglieder sind, nur so konnte der Einsatzerfolg erzielt und der größte Teil der Hallen gerettet werden“, so Bereichsfeuerwehrkommandant OBR Josef Gaich zu diesem Einsatz für die Geschichtsbücher. „Dieses Großereignis demonstrierte beeindruckend das Engagement unserer Feuerwehrmitglieder und gipfelt mit der Freude, keine Verletzten unter den Einsatzkräften gehabt zu haben.“, ergänzt sein Stellvertreter BR Karl Heinz Hörgl. Den Einsatzbericht dazu finden Sie hier auf Fireworld.at → Stmk: Großbrand in ehemaligen Sägewerk in Wernersdorf (Wies) fordert 276 Feuerwehrleute

Im Vergleich zu den vergangenen Jahren waren wenig Unwettereinsätze zu verzeichnen, sodass die Einsatzzahlen insgesamt bei den Brandeinsätzen gleichbleibend und bei den technischen Einsätzen wie 2020 sich auf niedrigem Niveau bewegten.

Ausbildungsbewerbe fortgeführt

Allerdings konnten 2021 wieder Ausbildungsbewerbe durchgeführt werden. In Form von drei Regionalbewerben, anstelle von sonst üblichen Bereichsbewerben und einem Landesbewerb wurde die Abnahme für das Feuerwehrleistungsabzeichen durchgeführt, einer dieser Regionalbewerbe fand in Frauental an der Laßnitz statt. Darüber hinaus wurden auch wieder die Atemschutzleistungsprüfung und der Bewerb um das Feuerwehrleistungsabzeichen in Gold in Lebring durchgeführt. „Vor allem für die Feuerwehrjugend war es dringend notwendig deren Leistungsprüfungen nachzuholen“ so OBR Josef Gaich, der selbst lange Zeit bis hinauf zur Landesebene für die Feuerwehrjugend zuständig war und dem diese daher besonders am Herzen liegt.

Daneben wurde etwa auch noch die Grundausbildung wieder forciert, schließlich ist es wichtig, dass die Kameradinnen und Kameraden, die aus der Feuerwehrjugend in den Aktivstand übertreten, aber auch Quereinsteigerihre Ausbildung abschließen können, damit sie für den Einsatzdienst zur Verfügung stehen. Ohnehin ist es schwierig genug, die Motivation der Feuerwehrleute hochzuhalten, wo Kameradschaftspflege im besten Fall eingeschränkt, die meiste Zeit aber gar nicht möglich ist.

„Nichts desto trotz, waren die Frauen und Männer in den Freiwilligen Feuerwehren und Betriebsfeuerwehren immer zur Stelle, wenn es notwendig war. Dank der Disziplin aller konnte bis dato auch verhindert werden, dass komplette Feuerwehreinheiten pandemiebedingt vorübergehend ausgefallen wären. Und selbst wenn es einmal dazu kommen sollte, wird eine Kompensation durch andere Feuerwehren aufgrund der Engmaschigkeit der Standorte möglich sein.“, ist OBR Gaich überzeugt davon, dass das System, bei dem in fast jeder Ortschaft eine Freiwillige Feuerwehr vorhanden ist gerade jetzt besondere Vorteile bietet.

Auch finanzielle Einbußen

Nicht zu vergessen sind die Einschränkungen betreffen der Veranstaltungen. Feuerwehrfeste werden ja nicht ausschließlich zur Unterhaltung der Bevölkerung, sondern in erster Linie zur Aufbringung finanzieller Mittel durchgeführt, um die oft nicht unbeträchtlichen Eigenanteile der Feuerwehren an Anschaffungen zu finanzieren. Zwar gibt es hier den Hilfsfonds der Bundesregierung, allerdings gleicht dieser nur einen Teil des Einnahmenausfalls ab. „Man wird sich Gedanken machen müssen, wenn Veranstaltungen längere Zeit nicht möglich ist, was das für die Finanzierung der Feuerwehren bedeutet, schließlich fehlen diese Mittel die die Feuerwehr einbringt letztendlich, wenn es darum geht ein neues Fahrzeug oder neue Ausrüstung zu beschaffen“, so BR Hörgl.

Ein Blick in die Zukunft ist aufgrund der Situation, die sich jederzeit in die eine oder andere Richtung ändern kann schwierig und damit auch, wie das Jahresprogramm bei den Feuerwehren aussehen wird. Geplant wird zumindest mit einem „normalen“ Jahr. Wenn dann auch die eine oder andere Veranstaltung, Leistungsprüfung oder Übung abgesagt oder verschoben werden muss, so bleibt eines gewiss: Die Feuerwehren werden weiterhin in jeder Situation da sein, in der die Menschen ihre Hilfe benötigen!

Für weitere Details finden Sie den Jahresbericht 2021 auf der Homepage des Bereichsfeuerwehrverbandes Deutschlandsberg zum Download → Klick

Bereichsfeuerwehrverband Deutschlandsberg

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