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Leben an der Grenze: Wo soll ich einkaufen?

Ob man sich selbst als Sparfuchs bezeichnen würde oder nicht: irgendwie würden wir mit Sicherheit alle gerne beim wöchentlichen Einkauf Geld sparen. Der wöchentliche Blick in die Prospekte von Lidl, Hofer und anderen Supermarktketten hilft dabei schon einmal, sich regelmäßig die besten Angebote sichern und so beim Wocheneinkauf sparen zu können.

In dieser Hinsicht schauen viele Tiroler neidisch über die nahegelegene Grenze nach Deutschland. Denn wer öfter einmal das Nachbarland besucht, wird das Gefühl nicht los, dass die Waren in den Supermärkten der Bundesrepublik scheinbar mitunter deutlich günstiger angeboten werden als in Österreich.

Grund genug, einmal einen Blick darauf zu werfen, ob es tatsächlich Preisunterschiede zwischen Deutschland und Österreich gibt – und falls ja, warum das so ist und, ob es sich für Tiroler lohnt, den kurzen Weg über die Grenze auf sich zu nehmen, um beim Einkauf zu sparen.

Gibt es tatsächlich Preisunterschiede zwischen Österreich und Deutschland?

Werden Waren in Österreich grundsätzlich teurer als in Deutschland verkauft? Die Arbeiterkammer Wien wollte das genauer wissen und hat zu diesem Zweck eine Studie aufgelegt – und hat dabei ins Schwarze getroffen. Denn beim Vergleich diverser Marken-Drogerieprodukte stellte der AK Preismonitor fest, dass diese in Österreich rund 40 Prozent teurer waren als in Deutschland.

Auch bei Lebensmitteln zeichnet sich ein ähnliches Bild. So wurden für einen von der Arbeitskammer eigens für die Studie zusammengestellten Warenkorb mit günstigen Lebensmitteln in Berlin 80,62 Euro fällig, während in Wien 89,36 Euro den Besitzer wechselten.

Wer sich selbst ein Bild von den Preisunterschieden zwischen Österreich und Deutschland machen möchte, der kann zum Beispiel einen Blick in das aktuelle Bipa Flugblatt werfen und die Preise dort mit denen aus einem deutschen Drogeriemarkt vergleichen.

Aktuell findet man dort passend zum Start der Grillsaison etwa Angebote für Bratwürste, die in Deutschland mit 4,48 Euro pro Kilogramm zu Buche schlagen und in Österreich mit 6,48 Euro pro Kilogramm für ganze zwei Euro mehr über den Scanner der Supermarktkasse wandern – ein prägnantes Beispiel für die Preisunterschiede dies- und jenseits der Grenze.

Wie kommen die Preisunterschiede zustande?

Gründe für die Preisunterschiede zwischen österreichischen und deutschen Supermärkten gibt es einige. Da wäre zunächst einmal der kleine, aber dennoch vorhandene Unterschied bei der Mehrwertsteuer. So werden in Deutschland 19% fällig, in Österreich mit 20% ein Prozent mehr.

Darüber hinaus können deutsche Supermarktketten aufgrund der deutlich höheren Bevölkerungszahl der Bundesrepublik mit höheren Abnahmemengen kalkulieren und so beim Wareneinkauf günstigere Preise erzielen, die sie an die Kunden weitergeben können. Aus ähnlichen Gründen ist auch die Herstellung der Waren in Deutschland meist günstiger als in Österreich.

Wer jetzt überlegt zum Einkaufen von Tirol aus regelmäßig zum nächstgelegenen Aldi, Lidl oder einem anderen Supermarkt hinter der deutschen Grenze zu fahren, um dabei zu sparen, sollte jedoch bedenken: dieses Vorgehen wird sich mitunter nur bei einem Großeinkauf lohnen, da die Spritkosten natürlich mit auf die Kosten für den Einkauf geschlagen werden müssen. Gerade bei kleineren Einkäufen steigen die Kosten so trotz der möglichen Ersparnis im deutschen Supermarkt über die Kosten, die man bei einem Tiroler Supermarkt um die Ecke gehabt hätte.

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