
Oö: Gefährliches Phosgen auf Firmengelände gefunden
PINSDORF (OÖ): Am Morgen des 10. März 2023 wurden die GKO (Gefahrstoffkundige Organe) telefonisch über die Abgabe von Gasdruckflaschen mit der Aufschrift “Phosgen” bei der Polizei Gmunden informiert. Zwei Gasdruckflaschen mit der Aufschrift “Phosgen” befanden sich in einer Kiste in einer Lagerhalle eines Firmengeländes, in Pinsdorf woraufhin der Geschäftsführer diese zur Polizei brachte.
Es wurde folglich ein Sperrkreis von 25 Metern eingerichtet und entsprechende Absperrmaßnahmen wurden getroffen. Beim Feststellen des gemeldeten Stoffes wurde das ÖBH ebenfalls alarmiert.Nach der ersten Lageerkundung legten die beiden GKOs die erforderliche Schutzausrüstung (Vollschutz –Schutzanzug Dräger SPC 4800 mit Schutzmaske AVON unter Verwendung von Umluft unabhängigen Atemschutz) an. Der Gefahrenbereich wurde für die Freimessung von den beidenausgerüsteten GKOs mit dem Messgerät GDA-2 betreten. Dabei konnte kein Gefahrstoff detektiert werden. Nach Rücksprache mit dem ÖBH wurde eine Mannschaft des ABCAbwehrzuges aus Hörsching nach Gmunden entsandt.
Nach kurzer Einführung übernahmen diese die ordnungsgemäße Bergung der beiden Flaschen. Dabei wurden beide Flaschen verwogen:Flasche 1: 1680 g lt Stempel – Tatsächlich 1620 g. Dies ergibt einen Inhalt von 438 g Phosgen.Flasche 2: 1680 g lt Stempel – Tatsächlich 1410 g. Dies ergibt einen Inhalt von 232 g Phosgen. Die beiden Gasdruckflaschen wurden auf ein Fahrzeug des ÖBH verladen, gesichert und zum ABC Abwehrzentrum gebracht. Dort wird der Inhalt der Flaschen bestimmt und in weiterer Folge vernichtet
Das Giftgas Phosgen wurde erstmals 1915 im Weltkrieg von den Franzosen als chemischer Gaskampfstoff militärisch eingesetzt. Die Bezeichnung „Grünkreuz“ stammt daher, dass die Granaten während des Ersten Weltkriegs mit grüner Farbe gekennzeichnet wurden.