Übungen

Nö: Fast 350 Kräfte üben in Zusammenarbeit mit dem Bundesheer den Waldbrandeinsatz

POTTENSTEIN (NÖ): Am Samstag, den 12. April 2025, fand im Waldgebiet zwischen Pottenstein und Furth a. d. Triesting (Bezirk BADEN) eine groß angelegte Waldbrandbekämpfungsübung des Landesflugdienst mit dem Sonderdienst Waldbrand und Unterstützung des Feuerwehrabschnittes Pottenstein statt. 348 Einsatzkräfte probten hier für den Ernstfall.

Die derzeit immer häufiger auftretenden Trockenperioden, verursacht durch zu geringen oder fehlenden Niederschlag, mit immer länger andauernden Hitzewellen in den Sommermonaten bescheren nicht nur der Landwirtschaft Kopfzerbrechen, sondern stellen auch die Feuerwehren des Landes vor immer größere Herausforderungen. Die Gefahr von Wald- und Flurbränden ist in den letzten Jahren enorm gestiegen.

Umso mehr hat es an Wichtigkeit gewonnen sich den neuen Herausforderungen zu stellen und sich für den Ernstfall vorzubereiten. So fand bereits im Vorjahr eine große Waldbrandübung der Feuerwehren, in Zusammenarbeit mit dem Katastrophenhilfsdienst, der Bergrettung und dem Bundesheer im Feuerwehrabschnitt Pottenstein statt. 

2025 wurde nun aber der Schwerpunkt der Übung auf die Zusammenarbeit mit dem Landesflugdienst gesetzt, um den neu angelegten Hubschrauber-tauglichen Löschwasserteich, am westlichen Ende des Rückhalteneckens Fahrafeld, zu testen.

Annahme der Großübung die in mehrmonatiger Organisationzeit vom Planungsteam rund um Abschnittsbrandinspektor Gerald Lechner ausgearbeitet worden ist, war die Brandentwicklung in einem abgelegenen Waldstück an der Ortsgrenze zwischen Pottenstein und Furth an der Bezirksgrenze Baden und Wr. Neustadt. Die Alarmierung erfolgte wie bei einem realen Einsatz. Die Feuerwehren aus dem Triestingtal und auch noch andere Einsatzkräfte machten sich auf den Weg zum Treffpunkt Bahnhof Pottenstein bzw nach Fahrafeld. Von dort aus wurden die Einsatzkräfte in Gruppen eingeteilt, um zum circa 15 Kilometer entfernten Einsatzort Richtung „Hals“ auszurücken. 

Das fiktive Feuer war in einem nur durch teilweise steile Forstwege erreichbaren Gebiet und eine besondere Herausforderung für die Versorgung mit Löschwasser. So wurde ein Tankwagen-Pendelverkehr eingerichtet, um das Löschwasser aus dem Hydrantennetz vom Ortsgebiet hoch auf den Berg zu bringen, währenddessen die Löschtrupps vor Ort gegen die Flammen kämpften.

Zur gleichen Zeit wurde im neuen Retentionsbecken Fahrafeld vom Sonderdienst Flugdienst des NÖ Landesfeuerwehrverbandes mit 4 Zügen, unter Mithilfe der örtlichen Feuerwehren, ein Landeplatz für die Hubschrauber des österreichischen Bundesheeres und des Innenministeriums (Polizei) neben dem Löschwasserteich errichtet. Kurz darauf erreichten bereits die ersten Flugmaschinen, ein S-70 „Black Hawk“ und eine AB212 „Augusta Bell“ (beide Bundesheer), sowie ein „Airbus Helicopter“ (Polizei), den Landeplatz. Nach einer kurzen Einweisung der Flugmannschaft und die Klarstellung der vorgeschriebenen Sicherheitsmaßnahmen konnte bereits ein Erkundungsflug stattfinden.

Mit an Bord der Bezirks- bzw. der Abschnittfeuerwehrkommandant, um die Lage auch aus der Luft zu beurteilen. Mit Hilfe einer PC-6 „Turbo Porter“ und einem ganz neuen modernem FLIR-System samt Live-Funkübertragung zur Einsatzleitung, testete das Bundesheer einen genauen Abwurf des Löschwassers, durch Koordinatenübermittlung der aufgespürten Wärmequellen an die eingesetzten Hubschrauber. 

Während die Löschmannschaften im Waldgebiet weiter gegen die Flammen kämpften, wurden von den Hubschraubern Löschwasserbehälter/Gerätschaften und zusätzliche Einsatzkräfte des Sonderdienst Waldbrandeinheit des NÖ Landesfeuerwehrverbandes zum Einsatzort geflogen. Auf einer Lichtung wurde dort ein Versorgungspunkt eingerichtet. Nach dessen Fertigstellung konnte nun zusätzlich zum Pendelverkehr auch Löschwasser vom Sammelbecken Fahrafeld mit den Flugmaschinen hochgeflogen werden.

Die Arbeiten der Löschmannschaften wurden durch das Dickicht erschwert. Zudem mussten mit Schanzwerkzeug Schneisen in den Waldboden geschlagen werden. Der Übungsverlauf lief wie geplant und so konnte nach drei Stunden schweißtreibender Arbeit „Brand Aus!“ gegeben werden. Doch damit war die Übung noch nicht beendet! Während der Aufräumarbeiten wurde ein „verletzter Waldarbeiter“ simuliert. Dieser musste vom Sanitätsteam versorgt und mittels Trage zum Hubschrauber-Landeplatz gebracht werden, um von dort aus ins Tal geflogen zu werden.

Ziel der Übung war es zu testen wie schnell Löschwasser auch in abgelegenes, schwer zugängiges Gebiet, befördert werden kann, sowie die Koordination und Zusammenarbeit der verschiedensten Einsatzorganisationen zu fördern. Besonders die Zusammenarbeit mit dem Flugdienst und den Hubschraubercrews hat bestens funktioniert. Die Einsatzleitung hat die Herausforderung, die gleichzeitig eintreffenden Mannschaften zu koordinieren und einzuteilen, hervorragend absolviert und jeder Teilnehmer hat sein Bestes gegeben.

Beim abschließenden Antreten der Mannschaften zogen die Übungsleiter ein positives Resümee. Der Bezirkskommandant, Landesfeuerwehrrat Anton Kerschbaumer sowie Abschnittsfeuerwehrkommandant Brandrat Rudolf Hafellner fanden lobende Worte für die erbrachten Leistungen. Immerhin waren an diesem Tag 348 Einsatzkräfte aus 40 NÖ Feuerwehren und den anderen Organisationen an der Übung beteiligt, beachtliche 60.000 Liter Löschwasser wurden mit 57 Hubschrauberflügen auf den Berg geflogen!

Im Ernstfall wäre dieser Einsatz zu einem positiven Ende gekommen. Die Übungsbeobachter, unter ihnen Landesfeuerwehrkommandant Dietmar Fahrafellner, LAbg. Christoph Kainz, sowie Bürgermeister und Vertreter der Triestingtal-Gemeinden, schlossen sich den lobenden und dankenden Worten an.

Bezirks-Feuerwehrkommando Baden

Mehr auf brennpunkt.net

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert