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VPN: Ein sicherer Weg, um auf gesperrte Inhalte zuzugreifen?

Mit einem VPN maskieren Nutzer die IP-Adresse, um unerkannt im Internet zu surfen. Websites sind nicht mehr imstande, Aktivitäten zu überwachen oder den Standort zuzuordnen. Doch in der Praxis erwachsen aus der VPN-Nutzung weitere Vorteile. Ob in Online-Shops und Casinos, beim Streaming oder Online-Banking: Via VPN machen sich User Vergünstigungen zunutze oder enthüllen gesperrte Inhalte.

Mit VPN günstiger online einkaufen

Online-Shops analysieren mitunter die IP-Adresse, das Betriebssystem und weitere Faktoren, um den Preis festzusetzen. Industriestaaten mit hohen Einkommen müssen höhere Preise hinnehmen. VPN-Dienste erlauben es, virtuell einen Zwischenstopp in anderen Ländern einzulegen und von unerwarteten Rabatten zu profitieren. Touristen buchen so erschwinglichere Flüge, Videospiel-Fans erstehen selbst neu veröffentlichte Titel weit unter den Preisen, die von Publishern ausgerufen werden.

Sogar Abos jedweder Couleur lassen sich auf diesem Weg kostengünstig abschließen. Was sich mitunter als Hürde erweist: Für den Kauf ist eine Zahlungsmethode und Anschrift anzugeben, die im Land liegt, mit dem der VPN-Dienst verbunden ist. Findige Internetnutzer haben aber verschiedene Anleitungen ersonnen, um diesem Problem zu begegnen.

Gesperrte Spiele zugänglich machen

Aufgrund bestehender Gesetze und Regularien sind Spiele in Regionen gar nicht oder nur eingeschränkt verfügbar. Zwar sind hierzulande die besten Spielautomaten für Österreich ohne Probleme abrufbar, aber immer wieder gibt es Entwicklerstudios, die sich zeitweise zurückziehen oder länger aus den Online Casinos verschwinden. Allerdings trügt der Schein: Mit einem VPN werden unzugängliche Spiele wieder sichtbar. Einige Online Casinos zeigen freimütig an, welche Spiele dem Geoblocking zum Opfer gefallen sind.

Vorsicht: Nicht immer ist es ratsam, derartige Sperren zu umgehen. Spieleseiten schließen die Nutzung von VPN-Diensten manchmal in den AGB aus. Wer sich mit österreichischer Anschrift angemeldet und Gewinne an eigentlich gesperrten Slots erzielt, gerät schnell in Erklärungsnot. In der Praxis ist es wichtig, die AGB zu lesen, bevor VPN aktiviert wird.

Live-Fernsehen und Streaming-Anbieter

IPTV-Anbieter unterbreiten Zuschauern regional angepasste Angebote. In Österreich lassen sich über Zattoo keine Fernsehsender kostenlos empfangen. In der Schweiz sind dagegen mehr als 250 TV-Sender abrufbar, ohne dass ein Abo notwendig wäre. Wer für den Fernsehgenuss online in die Schweiz übersiedelt, ist demnach im Vorteil. Streaming-Dienste wie Netflix haben unterschiedliche Serien und Filme, je nachdem, wo sich der Abonnent aufhält. Mit VPN-Diensten erhaschen Zuschauer einen Blick auf Bewegtbilder, auf die man als Österreicher normalerweise keinen Zugriff hätte.

Doch Achtung: Mitunter erkennen Anbieter, dass sich ein VPN im Einsatz befindet und verhindern, dass Besucher auf Inhalte zugreifen. VPN-Dienste empfehlen, einen anderen Server zu wählen. Denn häufig können Internetseiten anhand der IP-Adresse eine VPN-Verbindung feststellen.

Online-Banking mit VPN absichern

Wer fürs mobile Online-Banking auf öffentliche WLAN-Netzwerke zugreift, lebt gefährlich. Unverschlüsselte Netzwerke sind ein Einfallstor für Cyberkriminelle. Wer seinen Bankgeschäften unterwegs nachgeht, sollte VPN auf dem Smartphone einrichten. Hacker kollidieren so mit einem Schutzschild und halten tendenziell nach einem leichteren Opfer Ausschau. Noch sicherer ist, Daten über mehrere VPN-Server zu übertragen. Dies wird auch als Multi-Hop oder Double VPN bezeichnet. Zusätzlich sollte das Smartphone mit einer Displaysperre versehen werden, um sensible Daten bei einem Diebstahl fürs Erste zu schützen.

Sichere Downloads mittels VPN

Wer Torrent-Dateien herunterlädt, macht sich möglicherweise strafbar. Auch wenn der Download von Filmen und Serien als Grauzone betrachtet wird, ist es strenggenommen verboten. Mit einem VPN würde bei Downloads die Anonymität wiederhergestellt. Um an den Namen eines VPN-Nutzers zu gelangen, müssten die Rechteinhaber mehr Kraftanstrengung vollbringen als sinnvoll erscheint.

Datenschutz wiederherstellen

Internetseiten sind bekanntermaßen neugierig. Wann immer User auf einer Website verweilen, werden Daten gespeichert. In erster Linie werden Daten erhoben, um herauszufinden, für welche Inhalte sich Besucher am meisten interessieren. Allerdings besteht die Sorge, dass Daten an Werbetreibende oder anderweitig verkauft werden. Wer für seinen Online-Alltag einen VPN einsetzt, büßt zwar Geschwindigkeit ein, wird aber auch wieder unsichtbar. Vor allem Nutzer, die zu impulsiven Kaufentscheidungen neigen, könnten so verantwortungsvoller handeln.

Zensur umkehren

In China, Russland und weiteren Ländern wird das Internet stark zensiert. Etliche Internetseiten sind unerreichbar, Dienste werden blockiert. Uploads werden laufend überprüft. Wer in solchen Ländern wohnhaft ist, kann mit einem VPN ein Stück Freiheit zurückgewinnen. Allerdings ist zu einer gewissen Vorsicht zu raten. In manchen Ländern ist die Nutzung von VPN streng reguliert oder sogar verboten.

Warum VPN-Dienste manchmal ihren Dienst versagen

Obwohl die VPN-Verbindung steht und sich die IP-Adresse geändert hat, werden Besucher am Betreten einer Website gehindert. Was dahintersteckt: Nicht selten notieren Anbieter die IP-Adressen bekannter VPN-Dienste und gleichen die Daten laufend ab. Da die Dienstleister VPN-Server austauschen, muss die Liste regelmäßig auf den neuesten Stand gebracht werden. Zusätzlich werden Ports ausgelesen, auf die VPN-Dienste typischerweise zugreifen. Bei ungewöhnlichen Verbindungen könnten Websites den Zugriff so recht einfach blockieren.

Noch gründlicher ist die Deep Packet Inspection. Wie der Name suggeriert, werden Datenpakete und Netzwerkverkehr genau unter die Lupe genommen, um VPN-Verbindungen zu enttarnen. Tatsächlich ist es recht schwierig, sich diesem Verfahren zu entziehen, aber nur wenige Anbieter ergreifen derart drastische Maßnahmen.

VPN funktioniert auf mehr Geräten als man denkt

Wie weiter oben erwähnt, lässt sich VPN fürs Online-Banking auf dem Mobiltelefon einrichten. Und sogar TV-Sticks lassen sich zu VPN-Verbindungen überreden. Am leichtesten gelingt dies mithilfe von VPN-Apps, die User aus den App-Stores beziehen. Stellt der eigene VPN-Dienste keine App zur Verfügung, lässt sich der Client auf einem Computer betreiben. Verbindet man den TV-Stick anschließend mit der Netzwerkverbindung des Desktop-Rechners, ist VPN sicher eingerichtet.

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