
Nö: Einsatzübung „West 2025“ im Stierschweiffeldtunnel: Brand und Verletzte im Tunnel → 250 Einsatzkräfte übten
ST. PÖLTEN (NÖ): Seit Dezember 2012 sorgt die Tunnelkette Perschling als Teil der neuen Westbahn für eine deutliche Fahrzeitverkürzung zwischen St.Pölten und Wien. Als Folge der Hochwasserkatastrophe im September 2024 kam es zu einer neuerlichen Streckensperre und im Mai 2025 zu einer Übungsmöglichkeit für die Einsatzkräfte von Feuerwehr, Rettungsdienst, Polizei und ÖBB.

Am 24. Mai 2025 war es soweit, im Stierschweiffeldtunnel (Länge 3293m, zweigleisig, einröhrig) begann um 08:00 Uhr die Einsatzübung. Die Übungsannahme: Aufgrund von Bauarbeiten durch das vergangene Hochwasser 2024 sind im Tunnel diverse Instandsetzungs- und Reparaturarbeiten im Gange. Ein Kran kommt bei Hub- und Schwenkarbeiten in die Oberleitung.

Ein Kurzschluss und in Brand geratenes Hydrauliköl sind die Folge. Nach einem Notruf des Triebwagenführers bricht der Kontakt ab. Sechs Personen befinden sich zu diesem Zeitpunkt im Tunnel. Sofort nach dem Notruf aus dem Tunnel setzt die Notfallleitstelle der ÖBB alle Hebel des Rail Emergency Management in Bewegung und verständigt die Einsatzkräfte. Im Minutentakt treffen nun die Hilfsorganisationen an den ihnen zugewiesenen Tunnelportalen und Notausstiegen
ein. Vorbereitete und erprobte Checklisten helfen hier, den Freiwilligen rasch einen „sicheren Zustand“ herzustellen um mit dem Rettungs- und Löscheinsatz in der Tunnelröhre zu beginnen.

Umgehend starten die Feuerwehren die Erkundung im Tunnel, zum Eigenschutz unter umluftunabhängigem Atemschutz. Parallel werden Triageplätze vom Rettungsdienst oder die Löschwasserversorgung aufgebaut. Immer mehr Einsatzkräfte stehen nun bereit. Von den ersten Atemschutztrupps wird das Feuer gelöscht, parallel beginnen weitere Trupps mit der Personensuche und Menschenrettung im Stierschweiffeldtunnel.

Einsatzleiter Bezirksfeuerwehrkommandant Georg Schröder zieht eine positive Bilanz: „Unfälle in Tunnels stellen die Einsatzkräfte vor besondere Herausforderungen. Starke Hitze, schnelle Rauchentwicklung und wenig Platz machen Einsätze schwierig. Umso positiver ist die reibungslose Zusammenarbeit zwischen ÖBB, Feuerwehr, Rettung und Polizei hervorzuheben. Alle Übungsziele wurden erreicht.“
