
Wien: Kohlenmonoxid-Unfälle an Hitzetagen durch „Luftstoppel“
WIEN: In den vergangenen Tagen (Stand 30. Juni 2025) rückte die Berufsfeuerwehr Wien vermehrt zu Einsätzen in Zusammenhang mit erhöhter Kohlenstoffmonoxid-Konzentration aus: Extreme Hitze konnte einen „Luftstoppel“ im Rauchfang bilden bzw. gleichzeitiger Einsatz von Gaskombitherme und mobilem Klimagerät als potentieller Verursacher identifiziert. Konnte in einigen Fällen durch ausreichende Belüftung Schlimmeres verhindert werden, gingen nicht alle Einsätze glimpflich aus.
So kam es bereits letzten Donnerstag, 26. Juni 2025, zu einem CO-Unfall im 19. Bezirk, bei dem eine Frau während des Duschvorganges im Badezimmer kollabierte. Diese wurde erfolgreich reanimiert und im Anschluss hospitalisiert. Als Verursacher konnte ein mobiles Klimagerät identifiziert werden.
Zu einem ähnlichen Vorfall wurde die Berufsfeuerwehr Wien am Sonntag, 29. Juni 2025, gerufen. Im dritten Wiener Gemeindebezirk kam es ebenfalls in einem Badezimmer zu einer erhöhten Kohlenstoffmonoxid-Konzentration. Unter Atemschutz wurde die Tür gewaltsam geöffnet und im Bad eine leblose Person vorgefunden. Nach erfolgter Reanimation und Stabilisierung durch die Einsatzkräfte wurde die Frau hospitalisiert. Die hohe CO-Konzentration entstand in diesem Fall vermutlich aufgrund der Wetterlage und des schlechten Abzugs der Therme.
Berufsfeuerwehr Wien warnt vor CO-Unfällen
Unter normalen Umständen ist eine Gastherme absolut sicher. Probleme mit einer erhöhten Kohlenstoffmonoxid-Konzentration kann es dann geben, wenn Therme oder Rauchfang nicht oder nur schlecht gewartet sind, es besonders heiß ist oder wenn Ventilatoren die Luft aus der Wohnung ins Freie saugen – beispielweise bei einer Dunstabzugshaube oder einer mobilen Klimaanlage, die über einen Schlauch die Abluft ins Freie bläst, z.B. über ein mit einer Spezialdichtung abgedichtetes gekipptes Fenster. Die Berufsfeuerwehr Wien rät, beim Betrieb der Therme im Sommer – beim Duschen oder Geschirr abwaschen – Fenster und Türen zu dem Raum zu öffnen, in dem die Therme montiert ist.
Hohe Temperaturen begünstigen überdies Kohlenstoffmonoxid-Unfälle: durch große Hitze kann sich in den Rauchfängen eine Art Luftstoppel bilden. Die Abgase sind im Vergleich zur Außenluft nicht heiß genug und können dadurch nicht mehr abziehen. Daher ist es wichtig, die Gastherme regelmäßig zu warten, den Rauchfang regelmäßig überprüfen zu lassen und beim Einbau neuer Türen oder Fenster den Rauchfangkehrer zu kontaktieren. Dieser muss feststellen, ob die Therme noch ausreichend Verbrennungsluft bekommt.
