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D: Dauerregen fordert die Feuerwehren der Region Traunstein

LANDKREIS TRAUNSTEIN (D): Nachdem zu den Regenmengen der letzten Woche nun nochmals zwischen 40 und 60 Liter Regen gefallen sind, hat der starke Regen in den letzten beiden Tagen nochmals etwa die selbe Menge vom Himmel fallen lassen. Dies hat insbesondere kleinere Bäche anschwellen und teils über die Ufer treten lassen und das Oberflächenwasser sorgte teils für überflutete Straßen. Betroffen waren vor Allem der nördliche und östliche Landkreis Traunstein rund um die Orte Obing, Tittmoning und Fridolfing. Einer ersten Einschätzung nach, waren erneut mehr als 100 Einsatzstellen angefallen. Die Arbeiten dauern vielerorts noch an. Im Einsatz waren erneut hunderte Einsatzkräfte der Feuerwehren.

Nachdem die Alarmierungen in den frühen Morgenstunden kontinuierlich zugenommen haben, wurden die Führungsstellen Alz und Salzach in Trostberg und Fridolfing aktiviert, um die Feuerwehren bei der Einsatzorganisation zu unterstützen. Zudem wurden zwei der vier Hochleistungspumpen des Landkreises Traunstein angefordert, um am Obinger See den Abfluss zu erhöhen und somit bebautes Gebiet vor der Überflutung zu schützen. Hier waren die Feuerwehren Hart, Palling und Kirchanschöring sowie Emertsham, Schnaitsee und Trostberg in die Pumparbeiten eingebunden und haben rund 30.000 Liter Wasser pro Minute gefördert.

Wie Klaus Thurner von der Feuerwehr Obing sagt, „konnten wir insbesondere zahlreiche Gewerbebauten im Nordwesten der Gemeinde erfolgreich schützen, indem wir mit umfangreichen Pumpmaßnahmen das Wasser vor den Gebäuden zurückhalten konnten“. Rund 15 unterschiedliche Einsatzstellen waren dort angefallen.

Aus dem nördlichen Landkreis werden mehr 35 Einsatzstellen gemeldet. Die Feuerwehren waren überwiegend damit beschäftigt, vollgelaufene Keller auszupumpen und Überflutungen auf Straßen und Wegen zu beseitigen. In dem Bereich waren die Feuerwehren Emerstham, Engelsberg, Tacherting, Oberfeldkirchen, Waldhausen, Schnaitsee, Kirchstätt, Truchtlaching, Kienberg und Trostberg im Einsatz.

Vierzig Einsatzkräfte waren im Bereich Waldhausen vor Ort. Die Feuerwehr musste mehrere Keller leer pumpen und konnte großflächige Überschwemmungen erfolgreich verhindern. Die Feuerwehr Freutsmoos eilte den Kameraden in Tyrlaching (Altötting) zur Hilfe. Dort war eine ganze Siedlung vom Wasser bedroht. Mehrere Keller mussten leergepumpt und Oberflächenwasser beseitigt werden. Dort trat auch ein kleiner Bach über die Ufer und führte zu einer Überflutung. In eine Stallung im Ortsteil Fortau war Wasser eingedrungen. Die Einsatzkräfte haben die Hofbesitzer bei den Pumparbeiten unterstützt.

Die Feuerwehr Engelsberg wurde ebenfalls zu einem Landwirtschaftlichen Anwesen im Ortsteil Schabing gerufen worden. Dort war die Stallung gefährdet und das Oberflächenwasser konnte nicht mehr ablaufen. Die Feuerwehr Emertsham wurde unter anderem zu einer überfluteten Fahrbahn auf die Kreisstraße TS 24 gerufen worden. In Tacherting waren im Ortsteil Brandstätt die Tiere auf einem Bauernhof bedroht. Die Feuerwehr unterstützte bei den Pumparbeiten in den Stallungen.

In der Stadt Tittmoning waren die Feuerwehren Tittmoning, Kay, Törring und Kirchheim im Einsatz. Dabei galt es neben mehreren kleineren Einsatzstellen zwei Brennpunkte zu bewältigen. Im Ortsteil Kay staute sich bei Großmühltal an Elektrizitätswerk das Wasser und drohte über das Ufer zu treten. Die rund 130 Einsatzkräfte konnten verhindern, dass der nachfolgende Bach eine Wohnsiedlung überflutete und es dadurch zu keinen größeren Schäden kam. Die Feuerwehrkräfte haben darüber hinaus Sandsäcke gefüllt, um diese an den Einsatzstellen verbauen zu können.

Der Ort Wiesmühl musste indes für den Verkehr gesperrt werden, da in diesem Bereich Wasser durch die Ortschaft gelaufen ist. Hier berichtet Tittmonings 2. Kommandant Thomas Günthner, „dass insbesondere Oberflächenwasser dazu geführt hatte und die Bereiche Törring und Wiesmühl mit am meisten betroffen waren“. In Kirchheim ist unter anderem der Stillbach und der Dorfbach über die Ufer getreten und hat zu mehreren kleinen Überschwemmungen geführt.

Im Bereich Fridolfing ist die Götzinger Ache über die Ufer getreten. Zudem waren die Feuerwehren Fridolfing und Pietling zu zahlreichen kleineren Überschwemmungen gerufen worden da insbesondere kleine Bäche den Wassermaßen nicht standhielten und über die Ufer traten. In den Mittagsstunden musste die Feuerwehr Pietling zudem zu einem Brandmeldealarm ausrücken. Wie auch in den anderen Bereichen waren dort insbesondere Pumpen gefordert, um das Wasser aus Kellern und Gebäuden zu fördern.

Bereits in den frühen Morgenstunden wurde die Feuerwehr Waging alarmiert worden. Hier drohte ein kleinerer Bach über die Ufer zu treten. Wie es seitens der Feuerwehr heißt, war dort kein unmittelbares Handeln erforderlich und der Bereich wurde regelmäßig kontrolliert. Die Feuerwehr Gaden war ebenfalls im Einsatz. Die Staatsstraße 2104 war im Bereich Buchwinkel überflutet.

Die Feuerwehr Heiligkreuz wurde zu einer überfluteten Fahrbahn im Bereich der Kreisstraße TS 26 bei Engertsham gerufen. Hier sorgte Aquaplaning für eine Gefahr der Verkehrsteilnehmer und musste behoben werden. In Oberfeldkirchen rückte die Feuerwehr ebenfalls zu einer Fahrbahnüberflutung zwischen Oberfeldkirchen und Deisenham aus. Die Feuerwehr Stein wurde nach Haßmoning alarmiert. Hier war Wasser in einen Keller eingedrungen. In Truchtlaching kam es im Bereich des Samermoosweges zu einer Fahrbahnüberflutung, die durch die Einsatzkräfte der Feuerwehr beseitigt wurde.

Im südlichen Landkreis war die Feuerwehr Ruhpolding zu einem Erkundungseinsatz nach Bibelöd alarmiert worden. In Inzell wurde die Feuerwehr zu einer Fahrbahnüberflutung auf die Bundesstraße B306 gerufen. Dort waren bereits die ersten Fahrzeuge bedingt durch Aquaplaning in gefährliche Situationen geraten und es erforderte den Einsatz der Feuerwehr. Bei Obermoosen nahe der Brücke musste die Feuerwehr Übersee zu einer Fahrbahnüberflutung ausrücken, da die Strecke bedingt durch das Wasser nur noch halbseitig befahrbar war. Die Feuerwehr Siegsdorf wurde zu einem Altenheim gerufen. Dort war die Hebeanlage defekt und das Wasser musste abgepumpt werden. Mit dem abklingenden Regen in den frühen Nachmittagsstunden haben auch die Alarme für die Feuerwehren in der Region abgenommen. Die Arbeiten an vielen Einsatzstellen sind noch nicht abgeschlossen und dauern weiter an. Nach derzeitigen Erkenntnissen kam es zu keinen Personenschäden. Da der Deutsche Wetterdienst bis zum Dienstagabend vor weiteren Regenfällen warnt, gehen die Feuerwehren davon aus, dass es in manchen Bereichen durchaus nochmals zu Einsätzen kommen wird, da die Böden durch den Dauerregen derzeit kaum mehr Wasser aufnehmen können.

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