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Heute – 11.02. – ist Internationaler Tag des Notrufs – Hilfe binnen weniger Minuten → hinter den Kulissen

LANDKREIS TRAUNSTEIN (BAYERN): Wenn sich Menschen oder Tiere in einer akuten Notlage befinden oder Sachwerte zu schützen sind, dann reicht ein Telefonat über die Nummer 112 (Feuerwehrnotruf Deutschland bzw. auch europäische Notrufnummer) und Helferinnen und Helfer machen sich auf den Weg. In den meisten Fällen ist nach dem Notruf innerhalb von zehn Minuten Hilfe am Schadensort.

Am heutigen 11.Februar (2022) ist Internationaler Tag des Notrufes. Die Einführung der europaeinheitlichen Notrufnummer im Jahre 1991 sorgte dafür, dass im Notfall jederzeit über diese einheitliche Nummer Hilfe angefordert werden kann.

Feuerwehr, Rettungs- und Hilfsdienste, THW sowie-Berg- und Wasserrettungseinheiten können in Deutschland über 112 alarmiert werden.

Die Notrufnummer ist vorwahl- und gebührenfrei sowie rund um die Uhr erreichbar. In Gegenden mit einer schlechten Mobilfunkabdeckung wählt sich das Telefon automatisch in das beste verfügbare Netz ein. Alle Notrufe auf die 112 gehen in den Landkreisen Altötting, Berchtesgadener Land, Mühldorf und Traunstein bei der Integrierten Leitstelle Traunstein ein. Hauptamtliche Disponenten nehmen dort den Anruf entgegen und entscheiden darüber, wie dem Anrufer am besten geholfen werden kann.

Feuerwehrnotruf 112 → mit der 122 kommen Sie in Österreich nicht zur Polizei, sondern direkt in eine Feuerwehrleitstelle.

Egal ob es sich um einen medizinischen Notfall handelt, sich ein Unfall ereignet hat oder ein Feuer ausgebrochen ist, in dem Telefonat klären die Frauen und Männer den Sachverhalt und entscheiden, welche Rettungsmittel alarmiert werden. Darüber hinaus sind in der Leitstelle mehr als 650 automatische Brandmeldeanlagen von Betrieben, Krankenhäusern oder Pflegeeinrichtungen angeschlossen. Davon befinden sich rund 230 dieser Anlagen im Landkreis Traunstein. Schlägt dieser sogenannten „BMA“ Alarm, so werden binnen Sekunden die entsprechenden Einheiten alarmiert.

Egal zu welcher Tages- und Nachtzeit Sie anrufen, nach dem Notruf ist schnelle Hilfe gewährleistet.

Fünf einfache, aber dennoch entscheidende Fragen sind bei einem Notruf von Bedeutung. Wo ist etwas geschehen? Was genau ist geschehen? Wie viele Personen sind betroffen? Welche Art von Notfall/Verletzung liegt vor? Warten auf Rückfragen! „Bereits kleinen Kindern sollte man schon auf spielerische Weise das Absetzen des Notrufs trainieren“, so Stephan Hellmuth vom Kreisfeuerwehrverband. „Wir bei der Feuerwehr haben dazu extra eigene Notrufübungskoffer zur Verfügung, damit wir dies bei der Brandschutzerziehung in den Kindergärten und Grundschulen realitätsnah üben können“, so der Leiter des Fachbereichs Brandschutzaufklärung.

So ein Telefonat dauert in der Regel weniger als eine Minute. Zeitgleich mit dem Anruf erfasst der Disponent in der Leitstelle alle Informationen im EDV-System und ordnet den Einsatz anhand von Schlagworten ein. „Beim Brand eines Papierkorbs braucht man zum Beispiel deutlich weniger Einsatzkräfte und Ausrüstung als bei einem Wohnhausbrand. Bei einem Bergunfall sind die Profis der Bergwacht und bei einem Badeunfall die von DLRG und Wasserwacht von Nöten“, so Kreisbrandrat Christof Grundner.

Neben der Anzahl an Kräften entscheidet sich in dem Gespräch auch, welche Organisationen gebraucht werden. Die Traunsteiner Leitstelle disponiert neben den Feuerwehren auch den Rettungsdienst des Bayerischen Roten Kreuzes sowie Malteser Hilfsdienst, ebenso Notärzte und den Rettungshubschrauber Christoph 14. Darüber hinaus laufen dort auch die Fäden für das Technische Hilfswerk, Wasser- und Bergrettung und Kriseninterventionsdienste zusammen.

„Das Hilfeleistungssystem in der Region besteht überwiegend aus Ehrenamtlichen, hauptamtliche Kräfte finden sich fast ausschließlich beim Rettungsdienst“, so der Traunsteiner Kreisbrandrat. Sollte es zu einem Feuerwehreinsatz kommen, so schrillen bei den Aktiven vor Ort die Funkmeldeempfänger. In vielen Orten gibt es zudem noch die Möglichkeit die Einsatzkräfte über Sirenen zu alarmieren. Der etwa einminütige Heulton mit dreimaligem Aufheulen der Anlage informiert die Helfer über einen Alarm.

In Österreich und Deutschland gibt es ein weltweit einzigartiges Netz an Freiwilligen.

Eine Optimierung der bestehenden Alarmierung der Einsatzkräfte stellt das sogenannte „Ersatzalarmierungsverfahren“ dar. Über eine Handy-App werden die Einsatzkräfte zeitgleich alarmiert und erhalten angezeigt, um welchen Einsatz es sich handelt und wo der Einsatzort liegt. Darüber hinaus sind die Feuerwehr- und Rettungswachen mit Monitoren ausgestattet, die über den schnellsten Weg zum Einsatzort informieren. Viele Einsatzfahrzeuge sind außerdem mit Tablet-Computern ausgestattet, die alle Einsatzinformationen erhalten und die Helfer zu den Einsatzstellen navigieren.

Sobald ein Alarm eingeht, lassen die Frauen und Männer alles stehen und liegen und machen sich auf den Weg ins Feuerwehr-Gerätehaus. Egal ob Familienfest oder nachts, aus dem Schlaf heraus, alles nötige wie Autoschlüssel, Kleidung und Schuhe haben bei den Helfern in der Regel einen festen Platz, damit keine Zeit verloren geht. In den Gerätehäusern hat ebenfalls alles seine Ordnung.

Nach dem Eintreffen schlüpfen die Kräfte in die persönliche Schutzausrüstung und besetzen die Fahrzeuge. Da die Feuerwehren flächendeckend eingerichtet sind, erreichen sie die Einsatzstellen meist mit einer ersten Mannschaft in weniger als fünf Minuten Fahrzeit und erfüllen damit die im Feuerwehrgesetz verankerte Hilfsfrist von zehn Minuten.

„Vom Auslösen des Alarmes bis zum Ausrücken des ersten Fahrzeugs vergehen in den meisten Fällen keine drei Minuten“, so Christof Grundner und ergänzt, „rechnet man dann noch eine Minute Telefonat und Alarmierung hinzu, braucht es trotz der Tatsache, dass es sich fast nur um ehrenamtliche Kräfte handelt, nur rund vier Minuten bis sich die ersten Einheiten auf den Weg machen. Damit die Zeiten auch zukünftig eingehalten werden können, braucht es neben dem flächendeckenden Bestand der Feuerwehren auch genügend Helferinnen und Helfer, die sich bei den Feuerwehren engagieren. Deshalb sehe ich in der Werbung für unsere Feuerwehren eine zentrale Aufgabe des Kreisfeuerwehrverbandes“.

Mit der einheitlichen Notrufnummer 112 wurde bei allen Rettungseinsätze vor allem Zeit gewonnen. In Situationen, in denen es um Leben und Tod geht, steigert ein schneller Notruf die Überlebenschancen, weil die sogenannte Rettungskette schneller in Gang gesetzt wird. „Wir appellieren deshalb an alle Bürgerinnen und Bürger: Machen Sie sich mit der Notrufnummer vertraut und halten Sie diese stets griffbereit! Ein Notfall kann jederzeit und überall auftreten und mit Ihrem richtigen Handeln können Sie Menschenleben retten!“, so der Tenor der Verantwortlichen im Kreisfeuerwehrverband Traunstein.

Kreisfeuerwehrverband Traunstein

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